Grube Marie (I)

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Senftenberg
Kreis(e): Oberspreewald-Lausitz
Bundesland: Brandenburg
Koordinate WGS84 51° 33′ 19,18″ N: 14° 01′ 4,74″ O 51,55533°N: 14,01798°O
Koordinate UTM 33.431.918,84 m: 5.712.039,26 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.432.027,49 m: 5.713.879,64 m
Die Grube Marie wurde 1871 unter der Leitung des Bankdirektors Hermann Zapps aus Frankfurt (Oder) bergrechtlich angemeldet und ging noch im selben Jahr in den Besitz von Arthur Friedländer aus Senftenberg über. Der Grubenbesitz als Investitionsgeschäft war in dieser Zeit nicht ungewöhnlich. Im Jahr 1873 wurde die Grube von der Bergbau-Aktiengesellschaft zu Frankfurt übernommen. Pachtweise erfolgte der Grubenbetrieb durch Gustav Schaede der Zeitzer Eisengießerei und Maschinenbau Aktiengesellschaft Zeitz (ZEMAG) und Gustav Heine der Mariengrube Gruhl & Co. Letzterer war Wegbereiter der Brikettierung im Rheinischen Braunkohlerevier, wobei denkbar ist, dass technische Kenntnisse auf Grube Marie, Victoria II und auf der Senftenberger Stadtgrube sowie zugehörigen Brikettfabriken erprobt wurden. 1874 ist auf Grube Marie die erste Erprobung für Dampftellertrockner belegt, die von der ZEMAG hergestellt wurden.
1886 nahm die Brikettfabrik Marie (I/1), zugehörig zu den Anhaltinischen Kohlewerken AG bei Großräschen, die Produktion auf, wobei zu diesem Zeitpunkt zusätzlich zu den oben genannten die Brikettfabriken Matador bei Reppist und Ilse in Bückgen in Betrieb waren. Die Anhaltinischen Kohlewerke AG übernahm den Grubenbetrieb im Jahr 1889 und versorgte ihre eigene Brikettfabrik sowie weitere Brikettfabriken kostengünstig mit eigener geförderter Braunkohle. Dabei löste die elektrifizierte Förderung die bis dahin gängige Förderung mit Kettenbahnen ab. 1893 erfolgte die Inbetriebnahme des ersten Lübecker Eimerketten-Hochbaggers auf Grube Marie - einer von vielen Meilensteinen in der Entwicklung des Senftenberger Braunkohlereviers. 1916 wurde die Grube um ein zweites Grubenfeld erweitert, das zunächst als Marie Nordwestfeld bezeichnet wurde. Seitdem ist für die Stammgrube die Bezeichnung Marie I in der Buchführung gängig.
Nach einer Betriebszeit von 40 Jahren war die Grube Marie I ausgekohlt und wurde 1929 stillgelegt. Sämtliche Anlagen und Spuren des Grubenbetriebs wurden aufgrund der Überbaggerung durch den Tagebau Meuro (1960-1999) zerstört.

Datierung:
  • Aufschluss: 1871
  • Stilllegung: 1929

Quellen/Literaturangaben:
  • Dieter Sperling: Niederlausitzer Braunkohlenbergbau im 19. Jahrhundert. Findbuch Niederlausitzer Braunkohlengruben und bergrechtlicher Verleihungen, in: Förderverein Kulturlandschaft Niederlausitz e.V. (Hg.): Beiträge zur Geschichte des Bergbaus in der Niederlausitz, Bd. 5, Cottbus 2005, S. 176.

BKM-Nummer: 32001880

(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)

Grube Marie (I)

Schlagwörter
Ort
Senftenberg
Alternativer Ortsname
Zly Komorow
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Grube Marie (I)”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-32001880 (Abgerufen: 26. März 2025)
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