1886 nahm die Brikettfabrik Marie (I/1), zugehörig zu den Anhaltinischen Kohlewerken AG bei Großräschen, die Produktion auf, wobei zu diesem Zeitpunkt zusätzlich zu den oben genannten die Brikettfabriken Matador bei Reppist und Ilse in Bückgen in Betrieb waren. Die Anhaltinischen Kohlewerke AG übernahm den Grubenbetrieb im Jahr 1889 und versorgte ihre eigene Brikettfabrik sowie weitere Brikettfabriken kostengünstig mit eigener geförderter Braunkohle. Dabei löste die elektrifizierte Förderung die bis dahin gängige Förderung mit Kettenbahnen ab. 1893 erfolgte die Inbetriebnahme des ersten Lübecker Eimerketten-Hochbaggers auf Grube Marie - einer von vielen Meilensteinen in der Entwicklung des Senftenberger Braunkohlereviers. 1916 wurde die Grube um ein zweites Grubenfeld erweitert, das zunächst als Marie Nordwestfeld bezeichnet wurde. Seitdem ist für die Stammgrube die Bezeichnung Marie I in der Buchführung gängig.
Nach einer Betriebszeit von 40 Jahren war die Grube Marie I ausgekohlt und wurde 1929 stillgelegt. Sämtliche Anlagen und Spuren des Grubenbetriebs wurden aufgrund der Überbaggerung durch den Tagebau Meuro (1960-1999) zerstört.
Datierung:
- Aufschluss: 1871
- Stilllegung: 1929
Quellen/Literaturangaben:
- Dieter Sperling: Niederlausitzer Braunkohlenbergbau im 19. Jahrhundert. Findbuch Niederlausitzer Braunkohlengruben und bergrechtlicher Verleihungen, in: Förderverein Kulturlandschaft Niederlausitz e.V. (Hg.): Beiträge zur Geschichte des Bergbaus in der Niederlausitz, Bd. 5, Cottbus 2005, S. 176.
BKM-Nummer: 32001880
(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)