Tagebaurestloch 42

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Lauchhammer
Kreis(e): Oberspreewald-Lausitz
Bundesland: Brandenburg
Koordinate WGS84 51° 30′ 40,23″ N: 13° 44′ 29,81″ O 51,51117°N: 13,74161°O
Koordinate UTM 33.412.674,90 m: 5.707.422,58 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.412.776,10 m: 5.709.261,04 m
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    Tagebaurestloch 42

    Fotograf/Urheber:
    Kirsten Krepelin
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Das Tagebaurestloch 42 entstand im Zuge des Abbaus des zweiten lausitzer Braunkohlenflözes des von 1910 bis 1921 betriebenen Tagebaus Lauchhammer I (Marie-Anne I). Die Wasserhaltung blieb bis 1921 erhalten, danach füllte sich das Restloch bis 1933 mit aufsteigendem Grundwasser. Um 1930 erfolgte der Ausbau zu einem Bad durch Lehrlinge der Braunkohlen- und Brikettindustrie AG (BUBIAG). Zu dieser Anlage existiert ein Ideenentwurf naturhafter Landschaftsgestaltung in der Umgebung des Strandbades Klein-Leipisch (BUBIAG, Mückenberg) von Hinrich Meyer-Jungclaussen, den dieser 1933 in der Flugschrift Nr. 5 Landschaftliche Gestaltungsfragen im Braunkohlenbergbau-Gelände der Fürst-Pückler-Gesellschaft veröffentlichte. Das ehemalige Restloch stellte mit seiner frühen und repräsentativen, planmäßigen Umgestaltung zu einem Strandbad möglicherweise eines der ersten Beispiele seiner Art im ländlich-industriellen Bereich (ZUTZ 2019, S. 132) dar. Es wurde bis 1945 als Bad genutzt. Der Betrieb musste in diesem Jahr aufgrund der sich verschlechternden Wasserqualität und zunehmenden Verschilfung eingestellt werden. Im Anschluss diente das Bad als Brauchwasserreservoir der Braunkohlenveredelung Lauchhammer. Zudem wurde es als Absetzbecken für Eisenhydroxidschlamm aus der Grubenwasserreinigungsanlage (GWRA) Grünewalde genutzt. Im Rahmen der von 1997 bis 2006 durchgeführten Sanierung erfolgten der Abbruch eines Pumpenwerks, die Verfüllung der tiefergelegenen Bereiche zur Gewährleistung der Trittsicherheit und die Abdeckung mit 1 m kulturfähigem Boden bis zur Böschungsunterkante zur Verhinderung von Staubemissionen, die vom Eisenhydroxidschlamm ausgingen. Zur Verfüllung wurden vermutlich Abraummassen des Tagebaus Klettwitz oder Aushubmassen, die bei der Gestaltung der Vorflutgräben im Bereich des ehemaligen Tagebaus Kleinleipisch anfielen, genutzt. Im Bereich der Nordböschung wurde ein Damm angeschüttet, die Ostböschung wurde abgeflacht. Heute ist die Fläche von einem wechselfeuchten, gehölzfreien Bereich und Aufforstungen geprägt. Teile des Areals sind derzeit geotechnischer Sperrbereich.

Datierung:
  • Abbau: 1910-1921
  • Eröffnung Strandbad: 1933

Quellen/Literaturangaben:
  • Isolde Weser: Lauchhammer. Auf den Spuren der Geschichte, Leipzig 2017, S.182
  • Meyer-Jungclaussen, Hinrich: Landschaftliche Gestaltungsfragen im Braunkohlenbergbau-Gelände. Gedanken über Waldbau und Landschaftsbild, Fürst-Pückler-Gesellschaft, Flugschrift Nr. 5, 1933, S. 7.
  • Martin Baumert: »... und daß die Kippe, die zurückbleibt, sie wieder ernähren muß.« Rekultivierungsforschung in der DDR und ihr heutiges industriekulturelles Potenzial, in: Jan Kellershohn (Hg.): Der Braunkohlenbergbau im 20. und 21. Jahrhundert. Geschichte – Kultur – Erinnerung (Landesgeschichtliche Beiträge; 1), Halle (Saale) 2023, S. 123–142.
  • LMBV: ABP Restlöcher und bergbauliche Anlagen im Raum Plessa. 1996
  • Zutz, Axel: „Königsgärten des Sozialismus“. Moderner Heimatschutz und Landschaftliche Daseinsfürsorge im Erholungsgebiet Senftenberger See (ESS). In: Hoenig, Bianca; Wadle, Hannah (Hg.): Eden für jeden? Touristische Sehnsuchtsorte in Mittel- und Osteuropa von 1945 bis zur Gegenwart. V&R unipress 2019, S. 130-132.

BKM-Nummer: 32001809

(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)

Tagebaurestloch 42

Schlagwörter
Ort
Kleinleipisch
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Tagebaurestloch 42”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-32001809 (Abgerufen: 28. März 2025)
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