Das eingeschossige Wohngebäude mit zwei Zwerchhäusern und Satteldach ist ein eindrucksvolles Beispiel für die ortstypische Architektur. Die zweifarbige Gestaltung mit Ilse-Klinkern kommt in Friesen, Fensterfaschen und dazwischen gesetzten Rautenformen wirkungsvoll zur Geltung. Besonders bemerkenswert sind die handgeschnittenen Rundstabsteine um die Fenster und der Einsatz von Formsteinen, die sicherlich in einer der beiden Ziegeleien der Ilse-Bergbau AG hergestellt wurden.
Heute sind das Ordnungs- und Sozialamt sowie das Standesamt der Stadt Großräschen in dem ehemaligen Wohngebäude untergebracht. Während der Sanierung um 2004 wurde an der nördlichen Fassade die Figur eines Bergmanns eingefügt. Es handelt sich um einen Nachguss einer Klinkerplastik, die den Bergmann Hans Schwarz aus Bückgen zeigt. Dargestellt in der Uniform der Ilse-Bergbau AG von 1850, zierte das Original die Hauptverwaltung im devastierten Stadtteil Großräschen-Süd. Weitere Kopien der Plastik befinden sich im Haus 2 der IBA-Terrassen und im Bürgerhaus Freienhufen. Die Abteilung Baukeramik der Ilse-Bergbau AG, später VEB Klinkerwerke, war bekannt für Sonderanfertigungen wie Denkmäler und Reliefs, die noch heute in der gesamten Stadt zu finden sind.
Datierung:
- Umbau: um 1900
- Sanierung: um 2004
- Erbauung: unbekannt
Quellen/Literaturangaben:
- Informationstafel am Kurmärker, Stand: 2022.
BKM-Nummer: 32001764
(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)