In den ersten Jahren der neu gegründeten DDR wurden die Betriebsvermögen der Braunkohleindustrie in die Verwaltung einer Treuhandgesellschaft gegeben. Diese Neustrukturierung hatte die Gründung der Braunkohleverwaltung Senftenberg - Vereinigung Volkseigener Betriebe der Kohleindustrie mit drei verschiedenen Verwaltungsstandorten zur Folge. Die Revierleitungen befanden sich in Senftenberg, im heutigen Lauchhammer West und in Welzow. Ihnen waren jeweils vier bis sechs Betriebe unterstellt. Schon 1953 wurde die VVB in VVB Braunkohle Cottbus umbenannt, sollte aber ihren Sitz in Senftenberg behalten. Bei der Suche nach geeigneten Räumlichkeiten wurde man auf das 1951/1952 erbaute Lehrlingswohnheim in der Laugkstraße aufmerksam. Noch in ihrem Gründungsjahr übernahm die VVB Braunkohle Cottbus das Gebäude und nutzte es bis 2000 als Verwaltungssitz der Braunkohleindustrie, die in der Folge laufend neu organisiert und mehrfach umbenannt wurde.
Als 1990 die Lausitzer Braunkohle AG (LAUBAG), die durch die Privatisierung des VEB Braunkohlekombinats Senftenberg entstanden war, die neue Hauptverwaltung in der Knappenstraße beziehen konnte, verblieben nur noch einzelne Bereiche in der Laugkstraße. Die leerstehenden Räume nutzte ab 1994 der technische Geschäftsbereich der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbau Verwaltungsgesellschaft (LMBV), deren Hauptaufgabe aus der Sanierung der Bergbauflächen bestand und die als Nachfolgerin der Treuhand gilt. 2000 erwarben die Stadtwerke Senftenberg den Gebäudekomplex und ließen ihn in den darauffolgenden Jahren sanieren.
Die Anlage besteht aus mehreren zusammenhängenden Gebäudeteilen, die einen Innenhof bilden. Die ursprüngliche Einfahrtssituation ist verändert; der Pförtneranbau und das Einfahrtstor wurden durch einen modernen, verglasten Verbindungsbau ersetzt. Die Gebäudeteile sind, bis auf den zuletzt genannten, zweigeschossig, weiß verputzt und mit einem Satteldach versehen. Das südöstliche Gebäude mit Flachdach besitzt eine vorgehängte Fassade. Vor dem nördlichen Gebäudeteil wurde im Zusammenhang mit der gegenwärtigen Nutzung durch die Stadtwerke Senftenberg ein so genannter Kugelhahn, die Absperrarmatur einer Ferngasleitung, aufgestellt.
Datierung:
- Errichtung: 1951/1952
Quellen/Literaturangaben:
- Traditionsverein Braunkohle Senftenberg e.V.;Der Kohlengruß-Bergbauhistorische Gebäude der Stadt Senftenberg;Senftenberg,2004
BKM-Nummer: 32001741
(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)