Die Wohnsiedlung wurde nördlich der bereits zuvor entstandenen Stadterweiterung-Nord gegründet. Sie wurde im ringförmigen Aufbau eines Runddorfes projektiert, wobei zwei Typen von Einfamilienhäusern aus Fertigbauteilen in Plattenbauweise zur Auswahl standen: ein eingeschossiger Typ mit Pultdach und ein zweigeschossiger mit Satteldach. Je nach Besitz und Bedarf der Umsiedler:innen konnten die Wohnhäuser, zu denen jeweils ein Garten gehörte, bezogen werden. Viele Bückgener:innen entschieden sich für eine gemeinsame Umsiedlung in den neuen Ort, wobei ihre Zahl im Archiv verschwundener Orte mit 2.150 bis 4.000 angegeben wird. Während der Großteil der Umsiedler:innen die zur Verfügung gestellten Ersatzbauten in Anspruch nahm, entstanden im nördlichen Randbereich der Siedlung auch andere Typen von Eigenheimen, die sich in die Siedlungsstruktur einfügten. Die Siedlung bestand ausschließlich aus Wohngebäuden. Lediglich für die evangelische Kirche wurde ein Ersatzbau in der Frankfurter Straße 20 errichtet. Bis heute ist das Siedlungsbild erhalten, wobei einzelne Wohnhäuser zunehmend saniert und überformt werden und die Zahl der bauzeitlich erhaltenen Häuser sichtlich abnimmt.
Datierung:
- Ortsabbruch und Ortsneugründung: 1987-1990
Quellen/Literaturangaben:
- Archiv verschwundener Orte (Hg.): Dokumentation bergbaubedingter Umsiedlung, Selbstverlag, Leipzig 2012, S. 212-213.
- Chronikbeirat Großräschen (Hg.): Chronik der Stadt Großräschen, Großräschen 1999, S. 107.
BKM-Nummer: 32001726
(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)