1896 wurde mit dem Bau der Siedlung begonnen, die zunächst aus 21 Mehrfamilienhäusern mit den obligatorischen Außentoiletten und Schuppen bestand. Nach 1913 wurde die Siedlung um vier Mehrfamilienhäuser und 13 großzügigere Beamtenhäuser an der Bergmannstraße erweitert, sodass sie insgesamt 197 Wohnungen zählte. Mit dem weiteren Ausbau umfasste die Siedlung bis 1937 insgesamt 299 Wohnungen und 18 Bergmannsheimstätten.
Aufgrund ihrer historischen, architektonischen und städtebaulichen Bedeutung wurde im Jahr 1994 der Denkmalwert der Siedlung Renate-Eva erkannt. Dennoch wurde der Großteil der Bebauung 1999 abgerissen, sodass heute lediglich zwei Mehrfamilienhäuser und ein Beamtenwohnhaus erhalten sind. Ihre architektonische Gestaltung unter Verwendung hochwertiger Ilse-Klinker in Rot und Gelb und die Holzausfachungen in den Giebeln lassen das einstige Siedlungsbild erahnen. Sie sind letzte Relikte der Werksiedlung Renate-Eva, die aus vorwiegend einfachen Wohnhäusern mit bemerkenswertem Gestaltungsanspruch in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Brikettfabriken entstand.
Datierung:
- Erbauung: 1896-1914
Quellen/Literaturangaben:
- Hüter, Karl-Heinz: Der Siedlungsbau im Land Brandenburg vom Ende des 19. bis Mitte des 20. Jahrhunderts: Historische Studie und Dokumentation, Potsdam 1995, S. 44-45
- Kil, Wolfgang/Zwickert, Gerhard: Werksiedlungen. Wohnform des Industriezeitalters, in: Internationale Bauausstellung Fürst-Pückler-Land (Hg.): Zeitmaschine Lausitz, Dresden 2004, S. 40-45.
BKM-Nummer: 32001704
(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)