Grube Victoria (I)

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Großräschen, Senftenberg
Kreis(e): Oberspreewald-Lausitz
Bundesland: Brandenburg
Koordinate WGS84 51° 34′ 6,51″ N: 13° 59′ 41,18″ O 51,56848°N: 13,99477°O
Koordinate UTM 33.430.329,86 m: 5.713.523,42 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.430.437,86 m: 5.715.364,39 m
Die Grube Victoria I bei Kleinräschen ist mit ihrer amtlichen Anmeldung im Jahr 1864 die erste des Abbaugebiets im Raum Großräschen. Die drei Eigentümer waren zu gleichen Teilen der Kaufmann Julius Benjamin Riedel, der Gastwirt Otto Schnitter und der Rittergutsbesitzer Berthold Blütchen. Die Braunkohle wurde zunächst im Tiefbauverfahren abgebaut. Der Abbau im Tagebauverfahren ist spätestens ab 1904 gesichert (Historische Karte Senftenberg 1904). In dieser Zeit ist ein Major von Goerne aus Berlin als Grubenbesitzer eingetragen; er hatte die Grube 1873 erworben. 1885 kam sie in den Besitz des Baurats Friedrich Hoffmann, der mit dem Bau einer Ziegelei und der Brikettfabrik Viktoria seine unternehmerische Tätigkeit ausweitete. Wie die meisten Gruben im Großräschener Raum ging auch Victoria I 1907 an die Niederlausitzer Kohlewerke AG über, spätestens zu diesem Zeitpunkt wurde Braunkohle im Tagebauverfahren gefördert.
Nach einer Betriebszeit von 73 Jahren wurde die Grube Victoria I im Jahr 1937 stillgelegt. Neben der Nutzung für den Hausbrand wird sie insbesondere das Glaswerk Almahütte und weitere Nachfolgeindustrien mit Braunkohle versorgt haben. Die Almahütte lag unmittelbar nördlich der Grube, am Standort der nach 2010 gegründeten Alma-Siedlung. Restgebäude und -anlagen der Almahütte und der Grube Victoria I sollen bis in die 1970er Jahre erhalten geblieben sein, wurden mit dem Voranschreiten des Tagebaus Meuro dann jedoch abgebrochen. Da der Tagebau die Fläche, auf der sich die Grube Victoria I befand, vollständig überbaggerte und diese im Rahmen der Rekultivierungsmaßnahmen des Großräschener Sees neu geformt wurde, sind auch im Geländerelief keine Strukturen der ersten Grube im Großräschener Raum nachvollziehbar geblieben.

Datierung:
  • Aufschluss: 1864
  • Stilllegung: 1937

Quellen/Literaturangaben:
  • LMBV (Hg.): Meuro, in: Lausitzer Braunkohlenrevier. Wandlungen und Perspektiven, Nr. 10, Senftenberg 2016, S. 6, S. 26.
  • Böhnisch, Fritz/Grune, Hans-Joachim/Jedrzejczak, Dieter/Melke, Roland: Chronik Großräschen, Großräschen 1998, S. 188.
  • Dieter Sperling: Niederlausitzer Braunkohlenbergbau im 19. Jahrhundert. Findbuch Niederlausitzer Braunkohlengruben und bergrechtlicher Verleihungen, Cottbus 2005, S. 191.

BKM-Nummer: 32001597

(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)

Grube Victoria (I)

Schlagwörter
Ort
Senftenberg
Alternativer Ortsname
Zly Komorow
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Grube Victoria (I)”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-32001597 (Abgerufen: 27. März 2025)
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