Der Verlauf der Sornoer Elster wurde im 20. Jh., bedingt durch den Braunkohletagebau, mehrfach verändert. Bereits in den 1850er Jahren wurde der Bereich zwischen Wolschinks Mühle (südwestlich von Sorno, heute devastiert) und dem Schlossteich Senftenberg begradigt und eingedeicht. Vom Schlossteich aus speiste die Sornoer Elster die Senftenberger Amtsmühle. Diese erste Veränderung verursachte schon ein Austrocknen der verzweigten Auenlandschaft. Von der ersten Verlegung ist ein Reststück des Grabens zwischen dem Gewerbegebiet Grünstraße und dem Senftenberger Schloss als Grünstreifen erhalten. Im Geländemodell ist hier auch noch eine Grabenstruktur erkennbar, die sich allerdings vor Ort durch den Bewuchs nur schwer erkennen lässt.
Mit dem Aufschluss und dem Beginn der Entwässerung des Tagebaus Ilse-Ost 1927 wurde in Vorbereitung des Tagebaufeldes die Sornoer Elster ein zweites Mal verlegt. Der hinter Wolschinks Mühle ehemals nach Westen führende Verlauf wurde nach Süden gewendet, um dann nördlich von Kleinkoschen in Richtung Buchwalde, um den zukünftigen Tagebau herum, geführt zu werden. Die Sornoer Elster mündete auch nach dieser Verlegung in den Schlossteich Senftenberg. Neben dem parallel zum Nordufer des Senftenberger Sees verlaufenden Abschnitt dieser Verlegung, der ab 1957 als Flussbett der Schwarzen Elster genutzt wird, existiert östlich des Kleingartenvereins Am Wasserwerk noch der Graben der Kurve des Flussbettes.
Die Erweiterung des Tagebaus Ilse-Ost bzw. Sedlitz nach Osten machte 1959 eine weitere Verlegung der Sornoer Elster notwendig. Der Abzweig vom alten Flussbett geschah nun südlich von Sorno, bereits vor Erreichen von Wolschinks Mühle. Das Flussbett in diesem Bereich wurde zur Umleitung der Rainitza, entgegengesetzt zur ehemaligen Fließrichtung der Sornoer Elster, genutzt. Die Sornoer Elster selbst floss von Sorno in südliche Richtung und in einem weiten Bogen um die Außenhalde des Tagebaus Ilse-Ost. Sie mündete nur wenige Meter weiter östlich am KGV Am Wasserwerk wieder in ihr altes Bett, das zu diesem Zeitpunkt bereits zur Schwarzen Elster gehörte.
Neben der Rainitza speiste auch das zur Entwässerung des Tagebaus Sedlitz gehobene Grundwasser noch einige Jahre die Sornoer Elster.
Mit immer stärker abfallendem Grundwasserspiegel, der Verlegung der Rainitza auf die Ostseite des Tagebaus in den 1960er Jahren und einer Umstellung der Tagebauentwässerung fiel die Sornoer Elster trocken. Von der letzten Verlegung existiert noch der Graben südlich der Außenhalde Ilse-Ost bis zum Einlauf in die Schwarze Elster.
Datierung:
- Veränderung: um 1927
- Veränderung: 1959
Quellen/Literaturangaben:
- https://www.lr-online.de/lausitz/senftenberg/den-elster-badestrand-gibt-es-noch-34880116.html
- Luftbild 1953
- Messtischblatt Senftenberg 1904, 1908, 1943
BKM-Nummer: 32001557
(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)