Es besitzt eine rundbogige Durchfahrt mit einem Normalspurgleis, über die der Güterverkehr auf das Werksgelände gelangte. Die Durchfahrt teilt das ziegelsichtige Gebäude in zwei gestalterisch unterschiedliche Teile. Der südliche Teil ist zweigeschossig, fünf Achsen breit und besitzt große Rundbogenfenster. Lisenen unterstreichen die Achsen vertikal, während ein Gurtgesims die horizontale Fassadengliederung darstellt. Den Abschluss bildet ein flach geneigtes Satteldach. Der nördliche Gebäudeteil besitzt nur ein Vollgeschoss und eint ein stärker geneigtes Satteldach mit Dachluken. Insgesamt sechs kleine rechteckige und zwei große, vermutlich bodentiefe, vergitterte Fenster bilden acht Achsen. Unter der Traufe verläuft außerdem eine Reihe von elf quadratischen Öffnungen mit einer Kantenlänge von circa 25 cm.
Besondere Bedeutung für die Tuchfabrik besitzt das Gebäude, weil es als Einfahrt für den Güterverkehr fungiert. Für den Betrieb benötigte man nicht nur Braunkohle, sondern auch Materialien für die anzufertigen Stoffe. Der Fabrikinhaber Max Koswig erwarb zur Sicherung der Braunkohlelieferung die Grube Hellda und setzte sich für den Bau der Zschipkau-Finsterwalder Eisenbahnstrecke ein, die Koswigs Grube mit Finsterwalde verband, auch andere Fabriken und Gruben anschloss und sogar für den Personenverkehr genutzt wurde. Ebenfalls von ihm initiiert wurde der Bau einer Kohlebahn, die vom Güterbahnhof durch Finsterwalde verläuft. Sie transportierte neben anderen Gütern vor allem Braunkohle zu verschiedenen Fabriken und endete in der Tuchfabrik Koswigs.
Datierung:
- Errichtung: 1889
- Erweiterung: 1914
- Erweiterung: 1923
Quellen/Literaturangaben:
- Denkmaldatenbank BLDAM
BKM-Nummer: 32001248
(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)