Der Abbau im Pfeilerbruchbauverfahren breitete sich in der Folge im gesamten Bereich südlich der heutigen Landstraße L 60 weiter nach Westen aus. Es wurden weitere Schächte abgeteuft, zu denen die Kohle über untertägige Schienenanlagen transportiert wurde.
Am westlichen Ende des Bruchfeldes ist ein Teil des Bahndamms noch im Gelände erkennbar, mit dem die Grube Emilie an die 1871 fertiggestellte Bahnstrecke Halle – Sorau angeschlossen war.
Zur Erschließung einer tiefer liegenden zweiten Sohle wurde im westlichen Bereich ab 1884 versucht, einen weiteren Schacht abzuteufen. Hierbei kam aufgrund von Schwimmsanden, die ein traditionelles Schachtbauverfahren verhinderten, das erst 1883 patentierte Gefrierschachtverfahren zum Einsatz. Es handelte sich um einen der ersten Schächte der Lausitz, die in diesem Verfahren abgeteuft wurden. Reste dieses Schachtes wurden 1979 bei der Einrichtung der Bandstraße des heutigen Kieswerks gesprengt.
Ab 1886 wurde im Bereich nördlich der heutigen Landstraße mit der Einrichtung der Neuen Anlage begonnen, in der ab 1888 Kohle gefördert und mit Hilfe einer Kettenbahn in die 1885 errichtete Brikettfabrik transportiert wurde. Fundamentreste, eventuell der Fördermaschine, sind auch hier noch im Bruchfeld erhalten.
Ab 1893 waren auch die Kohlevorräte der Neuen Anlage erschöpft, es wurde noch versucht, auch hier die zweite Sohle zu erschließen. Durch Probleme mit der Wasserhaltung und gestörten Flözlagen wurde ab 1898 nur noch im Heimwärtsbau die zunächst stehen gelassene Kohle abgebaut und die Schließung der Grube 1899 angezeigt.
Die Gebäude der Grube und der Brikettfabrik wurden abgerissen, die Maschinen zur Grube Henriette in Sallgast umgesetzt und in der neu errichteten Brikettfabrik Henriette II bis 1935 weiter verwendet.
Das Altbergbaugebiet der Grube Emilie gehört heute vollständig zum Gelände des MKK Kieswerk GmbH. Die Bruchfelder ziehen sich beiderseits der Landstraße L 60 entlang, im südlichen Teil bis zur Bahnstrecke. Im relativ lichten Kiefernbewuchs mit einzelnen Birken und nur wenig Unterholz sind die Spuren des Altbergbaus weiterhin deutlich erkennbar.
Datierung:
- Abbau: 1867-1899
Quellen/Literaturangaben:
- Hans-Georg Procopius: Der historische Bergbau im Raum Doberlug-Kirchhain.Cottbus 2012. S.11-35.
BKM-Nummer: 32001193
(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)