Die verputzte Saalkirche mit nördlich angebautem Turm entstand nach einem Entwurf von Johannes Reuter; sie zählt, wie u.a. auch die Kirchen in Falkenberg und Lauchhammer, zu seinem sakralen Frühwerk der 1930er Jahre, das an romanischen Vorbildern orientiert ist. Bestimmend für das Äußere des klar gegliederten Baukörpers sind die gleichmäßig gereihten, hohen und kleingliedrigen Sprossenfenster an den Längsseiten und der halbkreisförmige Chorschluss mit hohen Rundbogenfenstern. Der Turm ist mit eigenem Satteldach, aufgesetztem hohen Kreuz und in Dreiergruppen angeordneten Klangarkaden Dorfbild prägend. Die Ansicht zur Straße ist durch ein überdachtes Westportal mit Turmkugel und aufgesetztem Kreuz ausgezeichnet. Darüber, im Giebel, befindet sich ein Rundfenster mit eisernem Maßwerk, und am Dachfirst ist ein Kreuz angebracht. Im Inneren der Saalkirche trennt ein Triumphbogen die Apsis vom Kirchenraum. Prägnant ist eine flache Holzdecke mit dem Gebet: Heiliger Erzengel Michael, verteidige uns im Kampfe gegen die Bosheit und die Nachstellungen des Teufels. Sei unsre Schutzwehr. Möge Gott ihm gebieten, so bitten wir flehentlich. Und du, Führer der himmlischen Heerscharen, stoße den Satan und die anderen bösen Geister, welche zum Verderben der Seelen die Welt durchziehen, mit der Kraft Gottes in den Abgrund der Hölle. Die für 1935 bemerkenswerte Wortwahl (im Gesetz über das Staatsoberhaupt des Deutschen Reichs vom 01.08.1934 wird Adolf Hitler als Führer und Reichskanzler betitelt) begegnet auch in einem zweiten Schriftzug im Mosaik der Apsis: Im Kreuz ist heil. Ein zweites bauzeitliches Mosaik mit der Darstellung des Heiligen Michael befindet sich im Kirchenraum. Die skulpturale Ausstattung des Kirchenraums stammt aus den 1950er und 1960er Jahren. Bauzeitlich erhalten ist die Sakristei mit Treppenaufgang in den Glockenturm, wo eine bauzeitlich datierte, gusseiserne Glocke mit der Aufschrift Heiliger Erzengel Michael, schirme uns im Streite erhalten ist. Bemerkenswert in der Sakristei sind gusseiserne Beschläge, die an jene der Kirche St. Marien in Doberlug erinnern. Ebenfalls bewahrt haben sich der Kohlekeller und ein Braunkohleofen. Die katholische Kirche in Tröbitz ist heute eine Filialkirche der katholischen Pfarrgemeinde St. Maria Mater Dolorosa Finsterwalde und gehört zum Bistum Görlitz.
Datierung:
- Erbauung: 1935
- Sanierung: 1993-2001
Quellen/Literaturangaben:
- Hirschnitz, Kathleen (Hg.): Festschrift anlässlich der 75. Kirchweihe St. Michael in Tröbitz, In Zusammenarbeit mit der Filialgemeinde Tröbitz der katholischen Pfarrei Finsterwalde, Tröbitz 2010; Gesammelte Beiträge zur Geschichte von Tröbitz, zusammengestellt anlässlich der 700 Jahrfeier vom 23. bis 25. Juni 2000.
BKM-Nummer: 32001123
(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)