Beschädigungen der Wehranlage und der Bauwerke am Oberwasser- und Unterwasserkanal sowie am Wasserkraftwerk selbst entstanden durch Kriegshandlungen im Februar 1945 und führten zur Stilllegung des Wasserkraftwerks. Nach Wiederaufbau und Erneuerung konnte der Betrieb 1948 wieder aufgenommen werden. Aufgrund der energiepolitischen Ausrichtung auf die Braunkohleverstromung in der DDR und der daraus resultierenden Inbetriebnahme des Kohlekraftwerks Jänschwalde wurde das Wasserkraftwerk Grießen 1967 stillgelegt. Die Kraftwerktechnik wurde daraufhin vollständig demontiert.
Der Wiederaufbau setzte 1992 auf Initiative eines privaten Besitzers ein, der damit ein Zeichen gegen das umweltverschmutzende Großkohlekraftwerk im benachbarten Jänschwalde setzte. 1993 ging das Wasserkraftwerk nach einem Vierteljahrhundert Stillstand wieder in Betrieb. Eine mit einem Hitzinger-Drehstrom-Generator gekoppelte, vertikale Kaplanturbine (Leistung 459-536 kW / Drehzahl 750 U/min) liefert seitdem wieder Elektroenergie an das öffentliche Stromnetz.
Eine Photovoltaikanlage auf dem Süddach wurde 2009/2010 ohne denkmalrechtliche Genehmigung installiert.
Datierung:
- Erbauung: 1927-1929
- Wiederaufbau: 1945-1948
- Demontage: nach 1967
- Wiederaufbau: 1992
Quellen/Literaturangaben:
- Denkmalgutachten, Hida-Nr.: 09125470.
- Denkmaltopographie Spree-Neiße, Bd. 16.1, Worms 2012, S. 177.
- BLHA: Rep. 75 Niederlausitzer Ueberlandcentrale Calau (NUC).
BKM-Nummer: 32001103
(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)