Kolonie Eichwald

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Schönborn (Brandenburg)
Kreis(e): Elbe-Elster
Bundesland: Brandenburg
Koordinate WGS84 51° 36′ 5,46″ N: 13° 27′ 50,38″ O 51,60152°N: 13,464°O
Koordinate UTM 33.393.621,67 m: 5.717.836,80 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.601.536,92 m: 5.719.581,86 m
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Die Kolonie Eichwald entstand ab 1890 an der Verbindungsstraße zwischen Tröbitz und Schönborn in ca. zwei km Entfernung der Grube Hansa und war für deren Arbeiter:innen bestimmt.
Zuvor befand sich auf der Gemarkung der Kolonie eine betriebseigene Ziegelei, in der ab 1858 Lehm aus dem Deckgebirge der Grube und Braunkohle als Brennstoff verwertet wurden. Die produzierten Ziegel vermauerte man in den Strecken der Grube und beim Bau von Werksanlagen. 1862 erwarb Gottfried Carl Böhmichen von Michaelis die Ziegelei und den Grundbesitz im Eichwald, der sich südlich des Tröbitzer Fahrwegs erstreckte. Er veranlasste zwischen 1890 und 1891 den Bau von drei Wohnhäusern östlich der Ziegelei (Eichwald 3, 4 und 5), die er an Beschäftigte der Grube „Pauline“, namentlich Gottfried Schemmel, Friedrich Franz Ziehe und Hermann Zschörner, verkaufte. Etwa zeitgleich veräußerte Böhmichen seinen gesamten Grundbesitz im Eichwald an die Neuen Senftenberger Kohlenwerke AG der Grube Hansa. Vermutlich wurde der Ziegeleibetrieb zeitgleich oder nach Entstehen weiterer Wohnhäuser eingestellt (zu einem Brandbetrieb sind keine weiteren Quellen überliefert.
Um 1900 entstanden durch die Siedlungsgesellschaft weitere Wohnhäuser südlich der Verbindungsstraße. Zwischen 1921 und 1923 erfolgte auf Veranlassung der Siedlungsgesellschaft Bergmannsheim GmbH in Senftenberg der Bau von 16 Doppelwohnhäusern im nördlichen Bereich (Eichwald 77-83), die in den Bauplänen als Siedlung bezeichnet sind und ausschließlich für Bergleute und im Bergbau beschäftigte Handwerker:innen vorgesehen waren. Realisiert wurden die Doppelwohnhäuser mit Gemeinschaftsbackofen, Stallgebäude und Garten auf Grundstücken von ca. 4-5 ar durch den Schönborner Bauunternehmer Gustav Harnisch. Den Bergleuten griff die Ostelbische Treuhandgesellschaft für Bergmannssiedlungen GmbH mit einem Kredit unter die Arme, und war solange Eigentümerin, bis Hypothek und Zinsen getilgt waren.
Seit den 1920er Jahren bestand im Eichwald 9 eine Kolonial- und Flaschenbierhandlung, die Anwohner:innen mit Lebens- und Genussmitteln versorgte und sich als kleine Gaststätte mit Vereinszimmer und Fremdenzimmer entwickelte. 1925 wurde hier zudem ein Telegraf mit öffentlicher Fernsprechstelle eingerichtet. Die Versorgung mit Elektroenergie übernahm das Kraftwerk der Grube Hansa bis zu seiner Einstellung im Jahr 1966, dann erfolgte der Anschluss an das öffentliche Stromnetz.
Bis heute ist die Bebauung der Kolonie größtenteils und im sanierten Zustand erhalten. Am Standort der Ziegelei befindet sich gegenwärtig eine Gärtnerei.

Datierung:
  • Ziegelei: ab 1858
  • erste Bebauung: 1890-1891
  • südliche Bebauung: um 1900
  • nördliche Bebauung: 1921-1923

Quellen/Literaturangaben:
  • Firme, Horst: Ortschronik Schönborn, Domsdorf 2022, S. 275, 277f.
  • Krieg, Günther: Tröbitz in der Niederlausitz. Geschichte, Braunkohle, Ausflüge, Erinnerungen, Eigenverlag 1997, S. 35.

BKM-Nummer: 32000939

(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)

Kolonie Eichwald

Schlagwörter
Ort
Schönborn
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Kolonie Eichwald”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-32000939 (Abgerufen: 27. März 2025)
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