Tuchfabrik Bergami und Noack

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Forst (Lausitz)
Kreis(e): Spree-Neiße
Bundesland: Brandenburg
Koordinate WGS84 51° 44′ 23,73″ N: 14° 38′ 48,84″ O 51,73992°N: 14,6469°O
Koordinate UTM 33.475.619,25 m: 5.732.171,49 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.475.745,58 m: 5.734.020,64 m
  • Tuchfabrik Bergami und Noack

    Tuchfabrik Bergami und Noack

    Fotograf/Urheber:
    Tanja Trittel
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Der Gemeinschaftsbetrieb Tuchfabrik „Bergami und Noack“ bildete sich aus mehreren kleineren Tuchfabriken, die sich einen Anschluss an die Stadtbahn Schwarze Jule teilten.
Der Betrieb besteht aus mehreren Gebäuden unterschiedlicher Bauzeiten. Das Produktionsgebäude der Fabrik Bergami wurde 1899 mit einer roten Ziegelfassade errichtet und 1920 um einen Lageranbau ergänzt. Dagegen ist der Baubeginn der Tuchfabrik Noack ins Jahr 1884 zu datieren. 1925 errichtete man ein fünfgeschossiges Fabrikgebäude mit gelber Ziegelfassade mit der Inschrift Ad. Noack. Es stellt eine Besonderheit dar, denn das Dachgeschoss kommt aufgrund einer freitragenden Bogenbinderkonstruktion ohne Stützen aus. Der stützenfreie Raum wird Fliegerhalle genannt.
Inmitten des Areals befinden sich das Maschinen- und Kesselhaus einschließlich eines Schornsteines. Diese Bauten sind ebenfalls mit gelben Ziegelsteinen verblendet und ebenso wie das beschriebene Fabrikgebäude ein Baudenkmal.
Die östlich von hier, am Mühlgraben, gelegene Villa steht ebenfalls unter Denkmalschutz. Sie ließ der Fabrikant G. Klemm 1893/1894 errichten und verkaufte sie 1926 an die Familie Bergami. H. Bergami baute sie 1927 durch das Baugeschäft August Kutzner und Sohn um. Wie alle Tuchfabriken in Forst besitzt auch dieser Gebäudekomplex einen Anschluss an die Stadtbahn Schwarze Jule (fragmentarisch erhalten).
1945 wurde der Gemeinschaftsbetrieb der Fabrik Bergami und Noack, bestehend aus den Tuchfabriken der Eigentümer Hermann Bergami, Adolf Noack, C. O. Ditschke und Adolf Wenzel, geschlossen.

Die Gebäude waren in Folge des Zweiten Weltkriegs teils zerstört oder beschädigt, sie mussten von Schutt befreit, saniert bzw. repariert werden. Bereits im Juli 1945 konnte die Produktion wieder aufgenommen werden. Die Erzeugnisse wurden anfangs zur Begleichung der Reparationsleistungen sowie für die Rote Armee verwendet. Der Auflösung der Provinzialverwaltung 1947, die zeitweise die Verwaltung übernommen hatte, folgte bis 1969 die Bildung der Verwaltung der Volkseigenen Betriebe (VEB) und sowie der Zusammenschluss zahlreicher Forster Tuchfabriken zu den VEB Forster Tuchfabriken . Die Tuchfbriken wiederum schlossen sich an das VEB Textilkombinat Cottbus an.
Nach der Politischen Wende erfolgte die Auflösung des Textilkombinats und der Wechsel der Tuchfabriken in die Verwaltung der Treuhandanstalt. 1991 war die Produktion eingestellt worden, 1992 wurde das ein ha große Grundstück und die Gebäude der ehemaligen Tuchfabrik Bergami und Noack an einen Investor verkauft, der wiederum 2015 seinen Besitz verkaufte. Die gegenwärtige Eigentümerin verfolgt den Plan, in den beiden Villen und fünf mehrgeschossigen Gebäuden Jugendclubs, Sportvereinen, Künstlern:innen und Kleinunternehmen Platz zur Verwirklichung ihrer Aktivitäten und Ideen zu bieten. Der Name Gründer- und Traumfabrik steht dafür.

Datierung:
  • Erbauung: 1884-1925

Quellen/Literaturangaben:
  • Hrsg. Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg vom Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum,Denkmaltopogrphie Bundesrepublik Deutschland, Denkmale in Brandenburg, Bd 16.1, Worms, 2012.
  • G.Krönert, H.leibger,Tuchstädte der Niederlaustz gestern und heute (Cottbus 1995).
  • https://forster-industriekultur.de/teilnehmende-standorte/tuchfabriken-adolf-noack-hermann-bergami/ (abgerufen 17.01.2022).
  • A.Herold, Das hier ist eben eine Nummer größer, Das Magazin, Oktober 2021, S.10-15.

BKM-Nummer: 32000897

(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)

Tuchfabrik Bergami und Noack

Schlagwörter
Ort
Forst
Alternativer Ortsname
Barsc (Luzyca)
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Tuchfabrik Bergami und Noack”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-32000897 (Abgerufen: 15. März 2025)
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