Grube Elster bei Horlitza

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Felixsee
Kreis(e): Spree-Neiße
Bundesland: Brandenburg
Koordinate WGS84 51° 34′ 54,26″ N: 14° 33′ 35,36″ O 51,58174°N: 14,55982°O
Koordinate UTM 33.469.500,76 m: 5.714.611,59 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.469.624,42 m: 5.716.453,33 m
  • Grube Elster bei Horlitza

    Grube Elster bei Horlitza

    Fotograf/Urheber:
    Kirsten Krepelin
    Medientyp:
    Bild
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Die östlich des Ortes Horlitza gelegene Grube Elster erstreckte sich ca. 1,6 km in Nord-Süd-Richtung und 0,3 bis 0,4 km in Ost-West-Richtung. Sie bestand aus zwei weitgehend parallel verlaufenden Abbaumulden. Heute unterteilt die B 156 die beiden Grubenmulden in relativ gleich große Teilstücke. Die vier südlich der B 156 gelegenen, durch Eigenaufgang gefluteten Restlöcher und drei nördlich der B 156 gelegene Restseen sind Relikte des Braunkohleabbaus der Grube Elster. Aufgrund der starken Farbunterschiede der vier südlichen Seen sind diese unter der Bezeichnung die vier bunten Seen bekannt. Die wenigen Flächen der ehemaligen Grube Elster, die nicht geflutet sind, sind heute bewaldet.
Zu den Nachbargruben zählen: Im Norden nahe der Abbaumulde IV die Grube Julius/Vorwärts, nordnordwestlich die Kleinstgrube Alexander, südöstlich die in der sächsischen Lausitz liegende Grube Sophie bei Groß Düben sowie westlich die Gruben Guter Anfang, Anna und Mathilde. Direkt im Süden und Norden gibt es keine benachbarten Gruben.
Die Geschichte der Grube Elster begrenzte sich in der ersten Dekade auf die Erteilung von Mutungen und deren Erlöschen. Bereits 1855/1856 schürften der Rittergutsbesitzer August von Leupoldt aus Reuthen und der Lehrer Nebert aus Horlitza nach Kohle. Nach Bohrfunden wurde durch Leupoldt beim Bergamt in Rüdersdorf eine Mutung mit Namen Siegfried angemeldet, die jedoch wegen damit verbundener und nicht wahrgenommener Verpflichtungen des Einreichenden erlosch. Zweimal, 1859 und 1860, wurde die Mutung erneut eingereicht, verfiel jedoch beide Male wieder, zuletzt im April 1862. Erst im September 1863 wurde durch den Regierungsassessor und Fabrikbesitzer Böhmer aus Guben erneut eine Mutung für das Feld eingereicht, diesmal unter dem Namen Adele, die er jedoch an einen Kaufmann Wilke aus Guben weitergab. Auch dieser unternahm nichts zum Nachweis der Kohleverbreitung, sodass die Mutung im Juli 1865 wieder erlosch. Im September 1865 wurde durch den Berginspektor Seimert aus Görlitz erneut eine Mutung für das Feld - nunmehr unter dem Namen Elster - eingereicht, der auch eine Flächenerweiterung beantragte. Im April 1866 übertrug er die Mutung an den Bergwerkdirektor Schwidtal aus Görlitz. Im Juli 1866 wurde die Mutung Elster vom Bergamt Halle an Schwidtal verliehen. Ein Bergwerksbetrieb fand jedoch noch nicht statt.
Im Dezember 1893 war das Bergwerk an die Erben Johann Gottfried Stelzers übergegangen. Erst 1899 wurde die Grube eröffnet. Die Gewerkschaft Elster (Vertreter war Hüttendirektor Schwidtal, Sohn des o.g. Schwidtal) legte für das Braunkohlebergwerk Elster im Januar den ersten Betriebsplan für 1899/1900 beim Bergrevier Cottbus vor. Im April 1899 erfolgten Bohr- und Versuchsarbeiten für die Mulde IV-Nord. Ende des Jahres wurde, nach einem Rechtsstreit u.a. mit Poncet, die Wasserhaltung mittels eines Pulsometers organisiert. Ab 1900 setzte die Vorbereitung für den Tagebau in Mulde IV-Nord ein. Parallel dazu wurden mit der Anlage eines Wasserhaltungs- und eines Förderschachts die erste und die zweite Sohle vorbereitet. Abgebaut wurde im Tagebau. Die händisch abgebaute Kohle wurde auf die Rasensohle transportiert, eine 2,5 km lange Drahtseilbahn leitete sie zum Verladepunkt, der einen Gleisanschluss zur Station Wolfshain an der Bahnstrecke Döbern – Weißwasser besaß. Ab 1902 wurde die Mulde IV-Süd von der Nordmulde aus vorbereitet. Im September des gleichen Jahres brannte der Wetterschacht der Südmulde aus. Die Nordmulde IV war 1903 in den bestehenden Sohlen ausgekohlt. 1904 wurde ein neuer Förderschacht angelegt, um eine vierte und fünfte Sohle in der Mulde IV (Nord und Süd) anzulegen.
1903 wurde die Mulde V mit einem 16 m tiefen Schachtbau im Nordteil vorbereitet. Der Abbau der Sohlen eins und zwei erfolgte im Tagebau, der Sohlen drei bis sechs im Tiefbau. Der Südteil der Mulde V wurde nach der gleichen Vorgehensweise ausgekohlt, nachdem ein Straßensicherheitspfeiler mit drei Strecken durchfahren worden war. Die Abraummassen verstürzte man in den ausgekohlten Tagebauteil.
1909, nach Verlagerung der Verwaltung von Wolfshain nach Tschöpeln, wurde die Gewerkschaft Elster Braunkohlewerk Wolfshain in Gewerkschaft Elster Horlitza, Verwaltung Tschöpeln umbenannt. Die Verwaltung hatte sich nun auch um die Gewerkschaft Lerche Tschernitz zu kümmern.
Zum 31.03.1909 wurde der Grubenbetrieb eingestellt.

Datierung:
  • Abbau: 1899-1909

Quellen/Literaturangaben:
  • Schossig, Wolfgang: Der Braunkohlenbergbau auf dem Muskauer Faltenbogen, Cottbus 2006, S. 119- 121.
  • SPERLING, D. 2005: Niederlausitzer Braunkohlenbergbau im 19. Jahrhundert. Findbuch Niederlausitzer Braunkohlengruben und bergrechtlicher Verleihungen. Beiträge zur Geschichte des Bergbaus in der Niederlausitz, Band 5. Hg. von Förderverein Kulturlandschaft Niederlausitz e. V. Cottbus, S. 155.

BKM-Nummer: 32000800

(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)

Grube Elster bei Horlitza

Schlagwörter
Ort
Reuthen
Alternativer Ortsname
Feliksowy Jazor
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Grube Elster bei Horlitza”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-32000800 (Abgerufen: 16. März 2025)
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