Grube Lerche bei Tschernitz

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Tschernitz
Kreis(e): Spree-Neiße
Bundesland: Brandenburg
Koordinate WGS84 51° 34′ 41,92″ N: 14° 36′ 27,88″ O 51,57831°N: 14,60775°O
Koordinate UTM 33.472.819,29 m: 5.714.211,36 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.472.944,28 m: 5.716.052,97 m
  • Grube Lerche bei Tschernitz

    Grube Lerche bei Tschernitz

    Fotograf/Urheber:
    Kirsten Krepelin
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Die ehemalige Grube Lerche ist die südöstlichste Grube im heutigen brandenburgischen Teil des Muskauer Faltenbogens. Östlich der Grube liegt der Ort Tschernitz. Das ehemalige Grubengelände ist durch den Restsee im Gelände abgezeichnet. Dieser ist heute unter dem Namen Lohnteich bekannt, da hier Lohnfischerei betrieben wurde. Südwestlich des Sees, also außerhalb des verritzten Geländes, befindet sich die Außenhalde der ehemaligen Grube Lerche. Diese beiden Kulturlandschaftselemente (Tagebaurestsee und Halde) stellen die raumwirksamsten Zeugnisse der Bergbaugeschichte der Grube Lerche dar. Durch die enge Verbindung von Halde und Restsee ist der bergbauliche Bezug gut nachvollziehbar.
Im Oktober 1867 wurde an den Grubensteiger Oscar Rothe aus Görlitz die Mutung für das Feld Lerche verliehen. Ende der 1870er Jahre war das Feld im Besitz der Witwe und der Kinder des Bergwerkdirektors Schwidtal. Erst 50 Jahre später wurde die Grube in Betrieb genommen. Am 31.03.1914 wurde sie von der Gewerkschaft Lerche bei der zuständigen Bergaufsicht in Cottbus angemeldet. Im April 1918 wurde die Anmeldung zurückgenommen. Probleme, die der Zweite Weltkrieg mit sich gebracht hatte, hatten dies notwendig gemacht.
Der erste Betriebsplan ist in den Januar des Jahres 1920 datiert. Der Grubenaufschluss war im April desselben Jahres begonnen worden. Tagesanlagen wurden bis Jahresende aufgebaut: Ladebühnen, Zechenräume und Werkstätten für Maschinen. Ab Januar 1921 waren eine Kettenförderbahn und das Sortierwerk im Einsatz. Die Kohleförderung begann zu diesem Zeitpunkt. Abgebaut wurde die Kohle im Tagebau. Die Grube lieferte Förder-, Sieb-, Stück- und Staubkohle.
Für 1924 sind als Eigentümer die Tschöpelner Werke AG, Tschöpeln OL (wiederum im Eigentum der Osram GmbH Berlin 017) genannt.
Ab dem Jahr 1924 vermehrten sich die Absatzschwierigkeiten, sodass die Grube zum 3.10.1925 stillgelegt wurde.
Bereits im Mai 1926 war das Restloch weitgehend mit Grundwasser gefüllt. Ein Schwimmverein, 1926 gegründet, wollte es als Badesee von der Gewerkschaft Lerche pachten. Der zuständige Bergrevierbeamte gab das Restloch bereits im Oktober 1926 als Badesee frei.
Der See dient noch heute als Badesee und Angelgewässer. An seiner Ostseite befindet sich eine mindestens seit den 1960er Jahren genutzte Badestelle. Heute vorhanden: ein Sandstrand, Spielgeräte aus Metallrohr aus der DDR-Zeit (1970er Jahre) und Toiletten. Im Norden befinden sich mehrere Bungalows. Der See wird vom Kreisanglerverband Spremberg, der ihn unter der Nummer C 12-113 führt, bewirtschaftet.

Datierung:
  • Entstehung: 1914-1925

Quellen/Literaturangaben:
  • Schossig, Wolfgang: Der Braunkohlenbergbau auf dem Muskauer Faltenbogen, Cottbus 2006, S. 121.
  • SPERLING, D. 2005: Niederlausitzer Braunkohlenbergbau im 19. Jahrhundert. Findbuch Niederlausitzer Braunkohlengruben und bergrechtlicher Verleihungen. Beiträge zur Geschichte des Bergbaus in der Niederlausitz, Band 5. Hg. von Förderverein Kulturlandschaft Niederlausitz e. V. Cottbus, S. 175.

BKM-Nummer: 32000799

(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)

Grube Lerche bei Tschernitz

Schlagwörter
Ort
Tschernitz
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Grube Lerche bei Tschernitz”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-32000799 (Abgerufen: 18. März 2025)
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