Der Rittergutsbesitzer Robert Maximilian Heinze verpachtete Abbaurechte und Grube an Friedrich Heinrich Luttosch (aus Goyatz) und Carl August Ludwig Schütze (Spandau). Die Grube erhielt ihren Namen nach dem Namenstag der Pachtunterzeichnung, Felix. Die Anfangsjahre waren durch Schwierigkeiten wie Grubenbrände gekennzeichnet. Mehrere Pachtwechsel folgten bis zum Tod des Rittergutsbesitzers 1872. Die Übernahme der Grube und die Fortführung erfolgten unter dem Namen Robert Heinzes Erben durch Heinzes Witwe. Betriebsführer bleiben unterschiedlich lange Zeit in der Grube tätig. Zwischen 1852 und 1877 schwankte die Beschäftigtenzahl zwischen sechs und 69 Mitarbeitern. Seit 1873 wurde die Grube zunehmend vorausschauend präpariert (z.B. Wasserhaltung, genügende Anzahl von Wetterschächten, ab 1904 Kettenbahn). Ab 1897 firmierte die noch im Familienbesitz befindliche Grube unter dem Namen Offene Handelsgesellschaft (OHG) Robert Heinzesche Eben zu Bohlsdorf. 1904 ging sie in Konkurs, im selben Jahr wurde sie von der Thonwerke GmbH erworben. 1905 übernahm die Gewerkschaft Edenhall den Betrieb der Grube und der Brikettfabrik Felix sowie die dafür vom königlichen Bergrevier bestätigten Beamten. 1910 erfolgte eine neuerliche Veränderung: Die Grube Felix (Betrieb der Braunkohlegrube in Bohlsdorf und der Brikettfabrik Groß Kölzig) gehörte nun einschließlich der Betriebsverwaltung Groß Kölzig zur GmbH Grube Felix Hannover (später nach Verlagerung des Sitzes Kassel, Schreibweise bis 1926 Cassel). Während des Ersten Weltkriegs wurde der Großteil der männlichen Arbeitskräfte zum Kriegsdienst eingezogen und durch Kriegsgefangene ersetzt. Finanzielle Schwierigkeiten in den 1920er Jahren führten zu Neuverpachtungen. 1926 drohte ein Konkurs. 1930 wurde der Konkurs angemeldet, die Grube zwangsversteigert. Nach der Stilllegung füllten sich die Abbaumulden mit Grundwasser. 1978/1979 wurde der Verwahrzustand durch die Bergsicherung Cottbus untersucht und Hohlräume wurden verwahrt. Sanierungs- und Rekultivierungsarbeiten fanden ab 1992 statt. 1997 wurde der Sanierungsplan Döbern von der Landesregierung für verbindlich erklärt. 2000 erfolgten Nacharbeiten an heiklen Stellen wie Böschungen. 2005 wurde mit der Umgestaltung des Ferienobjekts am Felixsee zur Bergbauerlebniswelt begonnen.
Eine Besonderheit der Grube Felix war die grubeneigene Brikettfabrik (um 1897), die 1908 bereits mit drei Pressen arbeitete.
Der Felixsee hat ca. 17 m Wassertiefe. Restfundamente der ehemaligen Tagesanlagen sind noch im umgebenden Wald zu finden und firmieren unter der Bezeichnung Nickels Buden (nach dem letzten Grubenpächter benannt). Nach Information des Strittmatter-Vereins lebte Nickel dort bis zu seinem Tode einsam im Wald. Der Schriftsteller Erwin Strittmatter verewigte den Grubenpächter in der Romantrilogie Der Laden.
Datierung:
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Quellen/Literaturangaben:
- Wolfgang Schossig, Manfred Kulke: Aus der Geschichte der Braunkohlengrube „Conrad“ bei Groß Kölzig. Cottbus 2006.
- H. Cramer: Beiträge zur Geschichte des Bergbaus in der Provinz Brandenburg. Die Niederlausitz. Halle 1880, S. 200.
- Dieter Sperling: Niederlausitzer Braunkohlenbergbau im 19. Jahrhundert. Findbuch Niederlausitzer Braunkohlengruben und bergrechtlicher Verleihungen (Beiträge zur Geschichte des Bergbaus in der Niederlausitz), hg. vom Förderverein Kulturlandschaft Niederlausitz e.V. Bd. 5, Cottbus 2005, S. 157f.
- https://www.strittmatter-verein.de/bohsdorf/der-felixsee/ (Zugriff: 06.01.2023)
BKM-Nummer: 32000779
(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)