GST-Teich

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Döbern
Kreis(e): Spree-Neiße
Bundesland: Brandenburg
Koordinate WGS84 51° 37′ 13,14″ N: 14° 35′ 2,51″ O 51,62032°N: 14,58403°O
Koordinate UTM 33.471.202,49 m: 5.718.892,15 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.471.326,87 m: 5.720.735,68 m
  • GST-Teich

    GST-Teich

    Fotograf/Urheber:
    Kirsten Krepelin
    Medientyp:
    Bild
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    GST-Teich

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    Kirsten Krepelin
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Der sogenannte GST-Teich gehörte zur Mulde II der Grube Providentia. Erste Bohrungen wurden vom Döberner Rittergutsbesitzer von Friedrich im Jahr 1846 vorgenommen, der daraufhin 1850 die Kohlegrube „Friedrich“ anmeldete. Deren erster Betreiber war ein Pächter aus Tschernitz, der seinen Pachtvertrag jedoch bereits 1853 kündigte. Der Gutsbesitzer verkaufte die Grube 1856 an S. G. Schieblich aus Lichtenberg. Dieser gab sie noch im selben Jahr gewinnbringend an Heinrich Bruhm aus Gera weiter, welcher sie 1857 in „Heinrich“ umbenannte. 1861 erfolgte ein Weiterverkauf an den Rittergutsbesitzer Otto Schaefer. 1864 erhielt der Steiger Heinicke aus Frankfurt/Oder für einen Teil des Ritterguts die Konzession zum Braunkohleabbau. Die Grube Heinrich wurde in Providentia umbenannt. Zwischen 1871 und 1873 war sie wieder im Besitz von Otto Schaefer. Um 1872 wurde für die Entwässerung ein Pumpwerk in Betrieb genommen. 1873 übernahm Hugo von Doberschütz das Gut Döbern und die Grube, die er bis 1920 betrieb. Bereits um 1900 war die Arbeitsproduktivität beträchtlich gestiegen, die Ausbeutung der Kohle erfolgte nun in Kombination von Tagebau und Tiefbau. Abnehmer der Produkte (angeschlossen war eine Brikettfabrik, heute komplett abgerissen) waren die Glashütten in Döbern und in Cottbus und Forst Ziegeleien sowie Tuchfabriken. Ab 1912 wurden die Briketts unter dem Markenname „Providentia“ vertrieben. 1917 erfolgte die Umstellung von Hand- auf Baggerbetrieb. 1920 ging die Grube an die Gebrüder Stumm GmbH (Neunkirchen/Saar) über, 1921 an den Rheinhandel-Konzern Düsseldorf, der sie 1922 unter dem Namen Providentia, AG für Braunkohlenindustrie Döbern betrieb. 1924 erschloss man den Ostflügel des Grubenfelds. 1928 begann die Tagebauförderung in der Friedhofsmulde, von dort aus wurde 1929 die Mühlenteichmulde erschlossen. Laut Forster Tageblatt vom 09.07.1930 ging die Grube „Felix“ mit ihren Besitzungen in Groß Kölzig und Bohsdorf an Providentia über. Im Jahr 1932 wurden Friedhofs- und Mühenteichmulde stillgelegt, 1933 wurde ein Konkursverfahren eröffnet. 1934 erfolgte die Stilllegung des Betriebs, die Grube war völlig abgebaut. Die Dominal-, Friedhofs- und Mühlenteichmulde fungierten als Absetz- und Klärbecken sowie als Stau- und Speicherbecken für die Industrie und für Gemeindeabwässer. Um 1955 diente das Gewässer dem Kanusport der Gesellschaft für Sport und Technik (GST). Die Fläche beträgt ca. 21,5 ha. Der Teich wird heute als Angelgewässer genutzt und stellt gleichzeitig ein Quellgebiet der Malxe dar. Die Ufer sind dicht mit Birken und Kiefern umstanden. Am Südufer sind teils noch kohlestaubhaltige, kulturfeindliche Böden erkennbar.




Datierung:
  • Entstehung: 1850-1934
  • Flutung: ab1934

Quellen/Literaturangaben:
  • Dieter Sperling: Niederlausitzer Braunkohlenbergbau im 19. Jahrhundert. Findbuch Niederlausitzer Braunkohlengruben und bergrechtlicher Verleihungen (Beiträge zur Geschichte des Bergbaus in der Niederlausitz), hg. vom Förderverein Kulturlandschaft Niederlausitz e.V. Bd. 5, Cottbus 2005.
  • Wolfgang Schossig: Der Braunkohlenbergbau auf dem Muskuer Faltenbogen, Cottbus 2006, S. 131.

BKM-Nummer: 32000772

(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)

GST-Teich

Schlagwörter
Ort
Döbern
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„GST-Teich”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-32000772 (Abgerufen: 15. März 2025)
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