Ein Bezug zur Braunkohlenindustrie ist bei der Tuchfabrik Adolf Hellwig nicht eindeutig nachweisbar. So scheint es keinen Anschluss an das Stadtbahnnetz, das die Versorgung mit Braunkohle in den Industriezweigen der Stadt Forst sicherte, gegeben zu haben. Nicht auszuschließen ist, dass Braunkohle auf Fuhrwerken angeliefert wurde, da dampfbetriebene Maschinen zum Ende des 19. und im 20. Jh. den Standard bildeten. Das Kesselhaus und technische Anlagen im Bestand der Fabrikanlage sind nicht erhalten, sodass man nicht auf genaue Produktionsabläufe schließen kann.
Erhalten sind die Direktorenvilla und ein riegelartiger, viergeschossiger Ziegelbau, der als Produktionsstätte diente. Beide Gebäude sind Baudenkmale und wichtige Zeugnisse der Industriegeschichte der Stadt Forst. Sie befinden sich heute teilweise in Nachnutzung.

Datierung:

• Entstehung: 1882/1884
  
• Erbauung Villa:: 1896
  
• Umbau: 1962
  

Quellen/Literaturangaben:

• Denkmaltopographie Spree-Neiße, Bd. 16.1, 2012, S. 126f.
  
• Denkmalgutachten: 09125493.
  

BKM-Nummer: 32000717

(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)