Hüttenwerk Peitz

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Peitz, Teichland
Kreis(e): Spree-Neiße
Bundesland: Brandenburg
Koordinate WGS84 51° 50′ 52,6″ N: 14° 25′ 16,96″ O 51,84794°N: 14,42138°O
Koordinate UTM 33.460.142,96 m: 5.744.284,49 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.460.262,96 m: 5.746.138,33 m
  • Hüttenwerk Peitz

    Hüttenwerk Peitz

    Fotograf/Urheber:
    Franz Dietzmann
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Hüttenwerk Peitz

    Hüttenwerk Peitz

    Fotograf/Urheber:
    Franz Dietzmann
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Hüttenwerk Peitz

    Hüttenwerk Peitz

    Fotograf/Urheber:
    Franz Dietzmann
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Hüttenwerk Peitz

    Hüttenwerk Peitz

    Fotograf/Urheber:
    Franz Dietzmann
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Hüttenwerk Peitz

    Hüttenwerk Peitz

    Fotograf/Urheber:
    Franz Dietzmann
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Hüttenwerk Peitz

    Hüttenwerk Peitz

    Fotograf/Urheber:
    Franz Dietzmann
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Hüttenwerk Peitz

    Hüttenwerk Peitz

    Fotograf/Urheber:
    Franz Dietzmann
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Hüttenwerk Peitz

    Hüttenwerk Peitz

    Fotograf/Urheber:
    Franz Dietzmann
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Hüttenwerk Peitz

    Hüttenwerk Peitz

    Fotograf/Urheber:
    Franz Dietzmann
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Hüttenwerk Peitz

    Hüttenwerk Peitz

    Fotograf/Urheber:
    Franz Dietzmann
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Hüttenwerk Peitz

    Hüttenwerk Peitz

    Fotograf/Urheber:
    Franz Dietzmann
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Hüttenwerk Peitz

    Hüttenwerk Peitz

    Fotograf/Urheber:
    Franz Dietzmann
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Hüttenwerk Peitz

    Hüttenwerk Peitz

    Fotograf/Urheber:
    Franz Dietzmann
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Hüttenwerk Peitz

    Hüttenwerk Peitz

    Fotograf/Urheber:
    Franz Dietzmann
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
Das Eisenhütten- und Hammerwerk hat seinen Standort südlich der früheren Cottbuser Vorstadt von Peitz, südlich der heutigen Kraftwerksstraße und westlich des Weges nach Maust. Die östliche Grenze bildet der denkmalgeschützte Hammergraben, der jedoch in seinem nördlichen Abschnitt nach Westen abknickt und das Werk hier in zwei getrennte Hofanlagen unterteilt. Die westliche Grenze bildet der sogenannte Tote Arm oder Freigraben, südlich der Baulichkeiten liegt der Hüttenteich. Das Werk wurde 1554 unter Markgraf Johann V. von Brandenburg-Küstrin erbaut. Ab 1567 ist Eisenguss bezeugt. Die notwendige Energie für die Wasserräder lieferte der Hammergraben, ein künstlicher Kanal der Spree, der im Oberlauf mit seiner Sohle z.T. erheblich über dem Niveau der umliegenden Wiesen und Teiche liegt. Den Hammergraben und erste Teiche legte man in Vorbereitung des ab 1559 erfolgten Baus der Zitadelle in Peitz an. Für das Eisenhüttenwerk bildete der einheimische Raseneisenstein mit ca. 25-35 Prozent reinem Eisen die Grundlage. Er lag nur wenige Meter unter der Humus- oder Torfschicht der Niederungsgebiete und war leicht im Tagebauverfahren abzubauen. Für das Hütten- und Hammerwerk diente bis Mitte des 19. Jh. ausschließlich Holzkohle als Brennmaterial. Es wurden gusseiserne Munition (Kanonenkugeln) und Schmiedeeisen produziert, beliefert wurden die brandenburgisch-preußische Armee und die Festungen des Landes. Versuchsweise wurden im 17. Jh. auch Kanonenrohre gefertigt. Kriegs- und Brandschäden im 17. und 18. Jh. ließen einen nur eingeschränkten Betrieb zu. Der erforderliche Wiederaufbau wurde Anfang des 19. Jh. in Angriff genommen. Die heutige Hochofenhütte entstand in der kurzen Zeit unter sächsischer Verwaltung (1807-1813) 1809/1810. Nach 1813, wieder unter königlich-preußischer Verwaltung, erlebte der wachsende Hüttenkomplex unter der Leitung von Hütteninspektor Carl Gottlob Voigtmann im ersten Drittel des 19. Jh. seine Blütezeit. Bis 1839 entstand die Werksanlage mit Produktenmagazin, Beamten- und Arbeiterwohnhäusern, Emaillierwerk und Stabhammer. Es wurden bedeutende Mengen an Munition für die preußische Armee und und die Verbündeten hergestellt. Die danach einsetzende rückläufige Entwicklung führte 1858 zur Stilllegung des Hochofenbetriebs. Bis 1898 betrieb ein Pächter noch die Gießerei, in der vor allem Güter für den regionalen Bedarf, wie z.B. Grabplatten, gegossen wurden. In der Folgezeit nutzten Fischereibetriebe den Hüttenkomplex. Nach 1945 erfolgten mehrfach Reparaturen und Rekonstruktionen, vornehmlich an der Hochofenhalle, in der seit 1973 ein Hüttenmuseum untergebracht ist.

Das Eisenhütten- und Hammerwerk Peitz ist geschichtlich, technisch und städtebaulich bedeutsam. Es besitzt eine über den regionalen Rahmen Brandenburg-Preußens hinausgehende technik- und wirtschaftsgeschichtliche Bedeutung. Das Werk dokumentiert eine über 200-jährige Nutzungsgeschichte, bevor sich in der Zeit der Hochindustrialisierung die Technologie der Eisen- und Stahlerzeugung grundsätzlich veränderte. Es stellt mit seiner baulichen Überlieferung und technischen Ausstattung ein für Deutschland einzigartiges Zeugnis der Eisenerzverhüttung und Roheisenverarbeitung dar. Damit markiert Peitz den Anfang und Endpunkt einer technologischen Entwicklung, auf der die nachfolgenden Technologien der industriellen Revolution aufbauten. Baulichkeiten wie historische Ausstattung sind seltene und anschauliche Zeugnisse für die Verarbeitung des in der Hütte produzierten Roheisens und dokumentieren in eindrucksvoller Weise die verfahrenstechnische Seite des frühindustriellen Fabrikstandortes. Darüber hinaus sind die wasserbaulichen Anlagen des Hammerstroms, der die Prozessenergie für die technischen Anlagen lieferte, von herausragender Bedeutung. Die den Gesamtkomplex abrundenden Gebäude sind u.a. auch sozialgeschichtlich bedeutsam, da durch sie die soziale Hierarchie des Produktionsablaufs dokumentiert ist sowie Erkenntnisse über Arbeits- und Lebensverhältnisse vermittelt werden. Überdies kommt dem Eisenhütten- und Hammerwerk baugeschichtliche Bedeutung zu. So präsentiert sich die Hochofenhalle in einer sparsamen klassizistischen Formensprache, welche ihre technische Funktion nicht auf den ersten Blick preisgibt. Zudem wird sie von einer imposanten Bohlenbinderdachkonstruktion überspannt, ein in Deutschland konstruktiv seltenes Zeugnis im frühen Industriebau. Schließlich ist der Gebäudekomplex des Eisenhütten- und Hammerwerks auch städtebaulich bedeutsam. Vor allem die stattlichen Bauten wie Stabhammerhütte, Emaillierwerk und die Hochofen- und Gießereihalle bestimmen das Ortsbild inmitten der
Teichlandschaft südlich der Kraftwerksstraße wesentlich mit.

Datierung:
  • Erbauung: 1554
  • Stilllegung: 1858
  • Veränderung: 1973

Quellen/Literaturangaben:
  • Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland – Denkmale in Brandenburg, Band 16.1: Landkreis Spree-Neiße, Teil 1: Städte Forst (Lausitz) und Guben, Amt Peitz und Gemeinde Schenkendöbern, bearbeitet von Dieter Hübener u.a., Worms 2012, S. 324 ff.
  • Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland – Denkmale in Brandenburg, Band 16.1: Landkreis Spree-Neiße, Teil 1: Städte Forst (Lausitz) und Guben, Amt Peitz und Gemeinde Schenkendöbern, bearbeitet von Dieter Hübener u.a., Worms 2012, S. 324 ff.

BKM-Nummer: 32000661

(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)

Hüttenwerk Peitz

Schlagwörter
Ort
Maust
Alternativer Ortsname
Hus
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

Empfohlene Zitierweise

Urheberrechtlicher Hinweis
Der hier präsentierte Inhalt steht unter der freien Lizenz dl-by-de/2.0 (Namensnennung). Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Empfohlene Zitierweise
„Hüttenwerk Peitz”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-32000661 (Abgerufen: 24. März 2025)
Seitenanfang