Brikettfabrik bei Pulsberg

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Spremberg
Kreis(e): Spree-Neiße
Bundesland: Brandenburg
Koordinate WGS84 51° 33′ 32,58″ N: 14° 19′ 35,02″ O 51,55905°N: 14,32639°O
Koordinate UTM 33.453.303,85 m: 5.712.211,26 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.453.421,05 m: 5.714.051,90 m
Der Standort der ehemaligen Brikettfabrik befand sich an der heutigen Senftenberger Straße auf Höhe der Kreuzung der B 96, deren Straßenverlauf das ehemalige Brikettfabrikgelände berührt, sodass es keinen baulichen oder kulturlandschaftlichen Verweis auf die ehemalige Anlage gibt.
Nachdem Mathilde Schwanhäuser aus Cottbus im Jahr 1898 die Grube Anna übernommen hatte, kam es zum Bau einer Brikettfabrik bei Pulsberg, welche gleichzeitig die einzige im Raum Spremberg darstellte. Sie wurde am 02.02.1899 durch den Revierbeamten des Oberbergamtes Halle abgenommen, woraufhin die Brikettproduktion einsetzte. Im März 1900 wurde die Brikettierung aufgrund eines Streiks und der Forderung nach höherer Entlohnung für die Arbeiter:innen unterbrochen und erst nach erfolgreichen Verhandlungen wieder aufgenommen, was jedoch einen erhöhten Verbraucherpreis zur Folge hatte. Ab 1906 wurde die Versorgung der Brikettfabrik durch Braunkohle durch einen Transport über eine Seilbahn erleichtert. Am 12.07.1908 brach ein Feuer im Kesselhaus der Grube Anna aus, das auch Teile der Brikettfabrik zerstörte. Nachdem die Braunkohleförderung eine Woche später wieder aufgenommen werden konnte, startete die Brikettierung etwa fünf Wochen nach dem Brand. Bis zur Stilllegung der Grube Anna im Jahr 1924 sicherte sie den Bezug von Braunkohle für die Brikettfabrik. Vermutlich mit Schließung der Grube wurde auch der Betrieb der Brikettfabrik eingestellt.
Denkbar ist auch der Bezug von Braunkohle aus umliegenden Gruben, etwa der Grube Consul, die in unmittelbarer Nachbarschaft seit 1891 Braunkohle förderte und schließlich als letzte Grube bei Spremberg im Jahr 1930 geschlossen wurde. Zu diesem Zeitpunkt hatten sich bereits die Eintracht Braunkohlewerke und die Brikettfabriken in Welzow etabliert, sodass kleineren Gruben und Brikettfabriken die Rentabilität der Braunkohleförderung und -veredelung erschwert wurde. Zudem trafen die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise kleinere Betriebe stärker, was schließlich zur Aufgabe der Grube Consul führte.

Datierung:
  • Errichtung: 1898
  • Inbetriebnahme: 1899
  • Stilllegung: 1924/1930
  • Bau der B 97 auf dem ehemaligen Gelände der Brikettfabrik: nach 2007

Quellen/Literaturangaben:
  • Kwast, Eckbert: Altbergbau bei Spremberg, Der Braunkohlenabbau von den Anfängen bis zum Jahr 1930, in: 700 Jahre Stadt Spremberg, Spremberg 2000, S. 114-122.

BKM-Nummer: 32000314

(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)

Brikettfabrik bei Pulsberg

Schlagwörter
Ort
Spremberg
Alternativer Ortsname
Grodk
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Brikettfabrik bei Pulsberg”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-32000314 (Abgerufen: 26. März 2025)
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