Der Blockbau ist im Sockelbereich und im mittleren Abschnitt der Westseite geschädigt und durch Ziegel ersetzt, die möglicherweise zeitgleich mit der Ziegelausfachung in den Fachwerkgiebeln ergänzt worden sind. Weitere Ausbesserungen finden sich an den Fenstern und giebelseitig auf Traufhöhe.
Orts- und baugeschichtlich handelt es sich um ein wichtiges Zeugnis in Pulsberg. Der Ort wurde 1975-1976 für den Tagebau Welzow-Süd zu großen Teilen devastiert. Nach amtlichen Angaben mussten 110 Anwohner:innen den teildevastierten Ort verlassen, dessen Entwicklung maßgeblich vom Kohleabbau in den Gruben Anna (1864-1923) und Consul (1892-1930) und einem damit zusammenhängenden Bevölkerungsanstieg geprägt wurde. Die Anfänge des Braunkohlebergbaus in Pulsberg reichen bis 1855 zurück, die erste urkundliche Erwähnung des Ortes ist 1513 datiert. Das Wohnhaus ist die älteste Baulichkeit des Ortes und stellt heute mit seiner in der Lausitz im 18. und frühen 19. Jh. verbreiteten Holzkonstruktion ein singuläres Beispiel der regional üblichen Blockbauweise dar.
Datierung:
- Erbauung: um 1790
Quellen/Literaturangaben:
- https://spremberg.de/rathaus/stadtportraet-und-ortsteile/detail/499; Mirtschin, Hans/Hartmetz, Rudolf/Schirmer, Herbert (Hrsg.): Zeitmaschine Lausitz. Lausitzer Holzbaukunst, Die traditionelle Holzbauweise in der Nieder- und Oberlausitz, Dresden 2003.
BKM-Nummer: 32000307
(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)