In der Spremberger Straße und in der Brandenburger Straße befindet sich der zweigeschossige L-förmige Hauptteil des Gebäudes, dessen Dach hinter einer breiten, die Fassade abschließenden, Ziegelblende liegt und somit von der Straßenseite nicht sichtbar ist. Die Spremberger Straße zeigt neun Achse im Erdgeschoss, elf im Obergeschoss. Das Erdgeschoss hatte historisch Fensterachsen, die nicht denen des Obergeschosses mit seinen horizontalen Gliederungselementen entsprachen. Heute ist die Durchfensterung stark verändert, ohne dass Rücksicht auf die ursprüngliche Fassade (Achsen, Material) genommen wurde. In die Fassade der Spremberger Straße ist die neue Eingangssituation integriert. Ursprünglich befand sich der Eingang an der Spremberger Straße / Brandenburger Straße. Die dachverdeckende Ziegelblende weist nach sechs Achsen in der Spremberger Straße einen Rundbogen auf, der in Lisenen ausläuft und im Obergeschoss drei Fensterachsen zusammenfasst. Hier befindet sich zwischen den Geschossen ein stark verwitterter Namenszug auf weißem Grund: VEB Braunkohlenbohrungen und Schachtbau Welzow. Der kleine traufständig gebaute Wohnhausanbau mit Satteldach, eingeschossig mit zwei Fensterachsen und einer Eingangstür schließt direkt an diesen Trakt in der Spremberger Straße an. Die Giebelfront des Wohnhauses zeigt auf den Platzbereich der Versorgungseinrichtungen (mit Supermarkt, Parkplätzen) und hat zwei Fenster im Giebelbereich und ehemals zwei in Erdgeschoss (eins ist zugemauert).
Der Trakt in der Brandenburger Straße führt die zweigeschossige Fassadenstruktur der Spremberger Straße über fünf Achsen fort, einschließlich der Fassadengliederung. Im Erdgeschoss ist diese Straßenseite durch zwei unterschiedlich große Eingangstüren erschlossen.
An diesen Gebäudeabschnitt schließt sich der leicht in der Front zurückspringende Saalbau an mit Satteldach. Der Saalbau ist erkennbar an 5 großen Rundbogenfenstern. Ein zweiachsiger niedrigerer eingeschossiger Anbau bildet das Endelement in der Brandenburger Straße. Die zweigeschossigen Gebäudeeinheiten und der Saalbau sind in der Fassade horizontal gebunden durch zwei Friese: einen Zahnschnitt zwischen Erdgeschoss und Obergeschoss und einen Konsolfries (Zinnenfries) über den Fenstern im zweiten Obergeschoss bzw. im Saalbau unter dem Dach.
In der Brandenburger Straße wurde eine Gedenktafel (wahrscheinlich zu DDR-Zeiten) im Erdgeschoss zwischen den ersten beiden Fenstern angebracht, die Alfred Schloz würdigt.
Die Kumpelklause firmierte bis in die 30er Jahren unter dem Namen Richter´s Gasthof. In dem Gasthof Richter war auch die erste Postzweigstelle untergebracht, bevor die Post in der Berliner Straße / Poststraße errichtet wurde. 1920 wurde beantragt, Betriebsräume für eine Mineralwasserfabrik und eine Destillation einzurichten.
Datierung:
- Erbauung: um 1900
Quellen/Literaturangaben:
- Ute Baumgarten: „Geschäfte und Geschäftsleute“, in: Welzow Wjelcej. Eine Chronik, hg. von der Stadt Welzow, Cottbus 2016, S. 83–91.
BKM-Nummer: 32000295
(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)