Freibad Welzow

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Welzow
Kreis(e): Spree-Neiße
Bundesland: Brandenburg
Koordinate WGS84 51° 34′ 30,51″ N: 14° 10′ 34,98″ O 51,57514°N: 14,17638°O
Koordinate UTM 33.442.924,96 m: 5.714.107,36 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.443.037,99 m: 5.715.948,66 m
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Das Welzower Gemeindebad wurde in Auseinandersetzung und letztlich auch mit Unterstützung der Eintracht AG errichtet und am 10.06.1934 eingeweiht.
Zur Vorgeschichte:
1928/1929 Vertragsentwurf zwischen der Gemeinde Welzow und der Eintracht AG über eine finanzielle Unterstützung bei baulichen Maßnahmen in den Jahren 1928 bis 1931, beinhaltet eine Position Badeanstalt 15.000 RM. Eine gleiche Position findet man in den Unterlagen der Baudeputation von 1929. Gemeinde Welzow fragt wegen Überlassung eines Bauplatzes nahe der Sportplätze bei der Eintracht AG an. 1930 wiederholte Anfrage. Ablehnung der Eintracht, da weiterer Kohleabbau in dieser Richtung in Betracht gezogen wurde. Eintracht AG bietet das Restloch des Tagebaus II der Grube Clara (Grubenteich seit 1901) kostenlos an (hieß im Volksmund Große Grube, heute Clara See.) Voraussetzung: Große Grube wurde zum Baden genutzt, jedoch Gefahrenpotential.
1932 Einigung über das Gelände zwischen Kohlengraben und Bahnlinie neben dem Restloch (Große Grube): der Bereich gehörte größtenteils der Eintracht AG undwurde kostenlos überlassen. Erfolgreiche Verhandlungen über Übernahme der Arbeiten durch FAD (Freiwilliger Arbeitsdienst. Ostmark) mit Auflage, am 22.10.1932 Arbeiten aufzunehmen. Uneinigkeit im Procedere zwischen Gemeinde und Eintracht AG, Gemeinde verlässt die Verhandlungen. Neuverhandlungen auf Initiative des Spremberger Landrats zwischen Gemeinde, Eintracht AG und FAD im Februar 1933. Im Ergebnis verpflichtet sich die Eintracht AG, Gelände, Maschinen, Geräte, Fachpersonal und die Wasserzufuhr aus dem abfließenden Kühlwasser der Turbinen der Brikettfabrik III kostenlos zur Verfügung zu stellen.
- Ende Juli 1933 wird Badebetrieb freigegeben, am 15.05.1934 Badebetrieb offiziell freigegeben, 10.06.1934 Einweihung.
- Aufstellung eines Gedenksteins für den Bau des Bades durch die Gemeinde im Sommer 1933 beschlossen: Wiederverwendung fand das ehemalige Friedrich-Ebert-Denkmal (stand ursprünglich vor der Volksschule II, der heutigen Goethe-Grundschule, wurde von Nationalsozialisten demoliert). Spuren der ursprünglichen Verwendung deutlich sichtbar: Medaillonform des Ebert-Bildnisses auf der Rückseite sichtbar, neuer Schriftzug lesbar, Verwitterungsspuren. Westlicher Grünflächenbereich.
- Maße des Badebeckens 110 m x 50 m. Verkleinerung des Beckens in den 1990er Jahren durch Zuschüttung. Ursprüngliches Becken liegt unter den Grün- und Wegezonen.
- 10-m-Sprungturm war Geschenk der Eintracht AG. Abgebaut.
- 1933 Winterbetrieb einer Eisbahn: erstmals am 70.12.1933 freigegeben; Lage: äußerster Südzipfel des Geländes.
- Nordöstliche Ecke des Geländes: sogenanntes Bademeisterhaus und sogenannte Unfallstation, beides Holzbauten, errichtet durch Theodor Steudel, noch vorhanden.
- 1934/1935 Genussmittelstand auf Nordseite errichtet durch Arthur Thomas (damals Betreiber des Cafés Thomas, heute City Hotel). Standort an Bodenstruktur sichtbar. 1938 Abriss, Ersatz durch Klinkerbau.
- 1934 ursprünglicher Zugang zum Bad auf Nordostseite vom Wolkenberger Weg (Steinweg) aus. Anwohnerprotest etc. Plan Eingangsverlagerung. Grundstückszukauf von privater Hand auf Westseite. Anlage eines befestigten Weges nördlich der Bahngleise von der Spremberger Straße aus. Verlegung des Haupteingangs auf die Westseite
- 1938 Parzellenzukauf von der Eintracht AG für Neubau. Badgaststätte eröffnet am 17.06.1939, heute noch in Betrieb. Nordwestseite des Geländes.
- 1939 Kauf einer Statue (weiblich), Künstler und Gießfirma unbekannt. Heute im Bad aufgestellt.
- 1943 Bau der nördlichen Umkleidekabinen und Einzelzellen bis an die sogenannte Unfallstation heran unter Leitung von Baumeister Richard Gebhardt, der auch französische Zwangsarbeiter einsetzt.
- 1944: 12. September Schließung des Bades.
- 1946: 15. Mai Wiedereröffnung.
- 1990: Schließung des Bades aus baulichen und hygienischen Gründen.
- 1991/1992: Umbau und Verkleinerung des Bades.
Das historische Becken ist im Untergrund noch erhalten. Es wurde lediglich mit Sand aufgefüllt und nur im südlichen Bereich teils abgebrochen. Das Gefälle fällt leicht in Richtung des Beckens ab. Ein Gedenkstein, die baumbestandene Liegewiese (v. a. Linden, Roteichen), Statue und Roteichen südlich des Beckens sind bauzeitlich erhalten. Auch die Gaststätte aus Klinkern am heutigen Eingang ist ein bauzeitliches Gebäude und zeigt eine Gestaltung im Sinne der Moderne (Innengestaltung verändert). Ebenso befinden sich die Umkleiden mit ihren Holztüren am historischen Ort. Der ehemalige Sprungturm ist in der nördlichen Sandfläche durch das erhaltene, bepflanzte Fundament noch erkennbar. Aus der DDR-Zeit haben eine Bühne und Blumenkübel aus Waschbeton sowie Thujakreise in einer Rasenfläche überdauert. Neue Spielplatzgestaltungen wurden eingefügt. Mittlerweile abgeteilt wurde eine baumumstandene Fläche mit Findling.



Datierung:
  • Entstehung: 1933
  • Umbau: ab 1991

Quellen/Literaturangaben:
  • Edith Stange, Hardi Stange: „Die Badeanstalt“, in: Welzower Geschichtsblätter 2008_19.

BKM-Nummer: 32000193

(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)

Freibad Welzow

Schlagwörter
Ort
Welzow
Alternativer Ortsname
Wjelcej
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Freibad Welzow”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-32000193 (Abgerufen: 15. März 2025)
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