Über die frühen Betriebsjahre liegen keine Informationen vor. Der Ausbau zu einer kontinuierlichen Glasproduktion bzw. zu technischen Erneuerungen setzte vermutlich ab 1837 ein, als die Glashütte in den Besitz von Julius von Poncet überging. Dieser eröffnete 1843 in Wolfshain die Grube Julius, die erste im Spremberger Raum, sodass die gewonnene Braunkohle und Sand in der Glashütte Friedrichshain verwendet werden konnten. Die Grube wurde erst 1852 unter bergpolizeiliche Aufsicht genommen. Ab diesem Zeitpunkt liegen Abbaupläne und Produktionsdaten in Archivalien vor. Zudem wurde das Unternehmen 1905 in die Von Poncets Glashüttenwerke AG Friedrichshain umgewandelt, zeitgleich erfolgte die Umstellung der Produktion von Tafelglas auf Hohlglas.
Mit der Expansion der Glashütte wuchs auch der Ort. Waren 1846 noch 115 Einwohner:innen in Friedrichshain wohnhaft, zählte der Ort 1871 350, Anfang des 20. Jahrhunderts 684 und 1939 1.229 Einwohner:innen. Die Wohnhäuser sind heute größtenteils erhalten und weiterhin bewohnt, auch wenn die Glashütte nach dem VEB Betrieb zwischen 1945 und 1990 stillgelegt wurde. Bei den Gebäuden in der Marienbergstraße handelt es sich um frühe Wohn- und Verwaltungsgebäude, die auf das 19. oder beginnende 20. Jahrhundert zu datieren sind und damit ein wichtiges Dokument der frühen Werksentwicklung darstellen. Am Standort der ehemaligen Glashütte befindet sich seit 2012 ein Solarpark.
Datierung:
- Entstehung: 1766
- Erweiterung: ab 1837
- Abbruch: 1990
Quellen/Literaturangaben:
- Dieter Sperling: Niederlausitzer Braunkohlenbergbau im 19. Jahrhundert. Findbuch Niederlausitzer Braunkohlengruben und bergrechtlicher Verleihungen, Cottbus 2005, S. 173.
- Rudolf Lehmann (Hg.): Historisches Ortslexikon für die Niederlausitz. Die Kreise Cottbus, Guben, Spremberg und Sorau, Bd. 2, Potsdam 2011, S. 127f.
BKM-Nummer: 32000036
(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)