Neben dem Mühlengebäude sind das Wohnhaus, der Stall mit Lagerschuppen, der Schweinestall mit vorgelagerter Remise und die Garage/Werkstatt erhalten. Sie sind als ein- bis zweigeschossige Gebäude aus rotbraunen Ziegeln mit Sattel- oder Pultdach errichtet.
Im Inneren des Mühlengebäudes, das entsprechend seiner technischen Funktion in drei Arbeitsebenen gegliedert ist, sind noch heute technische Einrichtungen erhalten. Im Untergeschoss, wo sich einst der Zentralantrieb befand, sind noch die Hauptantriebswelle mit Riemenscheiben sowie das Maschinenfundament vorhanden. Zur weiteren Mühlentechnik gehören u.a. der Walzenstuhl, die Hammermühle, der Sichter, die Reinigungsmaschine, die pneumatische Förderanlage, die Elevatoren, der Redler, der Gatteraufzug, die Absackanlagen und der Schüttbunker.
Die Mühle in Proschim ist in ihrem Bestand ein frühes technisches Beispiel für die frühere ländliche Infrastruktur in der Lausitz, die u.a. durch den Einfluss des Bergbaus in der Region seit der zweiten Hälfte des 19. Jh. zunehmend industrialisiert wurde. Die Anpassungsfähigkeit der Mühle, die sich vor allem in Modernisierungen und technischen Erneuerungen zeigt, sicherte ihren Fortbestand. Heute steht sie unter Denkmalschutz. Ein Teil der Räumlichkeiten wird vom Verein für traditionelle Landtechnik und bäuerliche Lebensart genutzt, der hier eine Ausstellung zur Geschichte der Mühle und der bäuerlichen Lebensweise präsentiert.
Datierung:
- Erbauung: 1923
- Umbau: 1940er
Quellen/Literaturangaben:
- BLDAM, Abteilung Inventarisation und Dokumentation: Gutachten zur Unterschuzstellung (HiDA-Nr. 09125460).
BKM-Nummer: 32000022
(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)