Das kleine, parkähnliche Gelände ist zu beiden Seiten eines Hauptwegs (bestehend aus quadratischen Betonplatten) mit 374 gleichartigen Grabsteinen in langen Reihen von Nord nach Süd gegliedert. Große Eichen ragen mit ihren Ästen über das Gräberfeld. Der Hauptweg führt zu einem etwa vier Meter hohen Obelisken aus roten Ziegeln am südlichen Rand des Areals. An dessen Spitze ist ein fünfzackiger Stern angebracht. Auf dem Sockel befinden sich Tafeln, auf denen die Namen verstorbener NS-Zwangsarbeiter aus der ehemaligen Sowjetunion eingraviert sind und die auf dem Ehrenfriedhof begraben wurden. Dabei handelt es sich vor allem um Kriegsgefangene, die in den umliegenden Brikettfabriken der Umgebung Zwangsarbeit verrichten mussten und dabei zu Tode kamen.
Das Objekt befindet sich in einem ungepflegten und unsanierten Zustand. Die Namen der Verstorbenen sind auf den Tafeln kaum noch zu lesen und die Grabmale sowie die Betonplatten des Hauptweges sind stark bemoost.
Als Mahn- und Gedenkstätte für NS-Zwangsarbeiter in der regionalen Braunkohlenindustrie ist das Objekt von herausragender sozialgeschichtlicher Bedeutung.
(Christian Schmidt, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2023)
Datierung:
- Erbauung: nach 1945
Quellen/Literaturangaben:
- Landesamt für Denkmalpflege Sachsen: DIVIS-Objekt 08970644; 2023.
- Großzössen, Dokumentationsstelle Dresden, Stiftung Sächsische Gedenkstätten. URL: https://www.stsg.de/cms/dokstelle/grosszoessen (18.04.2023).
- Volkszeitung, Leipziger: In Großzössen verblassen Erinnerungen. URL: https://www.lvz.de/lokales/leipzig-lk/borna/in-grosszoessen-verblassen-erinnerungen-WHQPW2WYNHDT5YJYAXGC3TG74Q.html (05.09.2023).
Bauherr / Auftraggeber:
BKM-Nummer: 31200069