Gräflich von Arnimsche Ziegelei

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Weißwasser / Oberlausitz
Kreis(e): Görlitz
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 30′ 29,16″ N: 14° 38′ 20,89″ O 51,5081°N: 14,63913°O
Koordinate UTM 33.474.955,84 m: 5.706.391,57 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.475.081,75 m: 5.708.230,07 m
  • Gräflich von Arnimsche Ziegelei 1903 und 1975 (Kartengrundlage: Sächsische Landesbibliothek -Staats- und Universitätsbibliothek / Deutsche Fotothek: Messtischblatt 2548: Weißwasser, 1903; Kartierung A. Prust, 2023. Foto: H. Heinze, H. Klein, S. Krabath, Muskauer Steinzeug -Handwerk und Industrie, hg. von Freundeskreis Historica Bad Muskau (2019) S. 258, Abb. 330)

    Gräflich von Arnimsche Ziegelei 1903 und 1975 (Kartengrundlage: Sächsische Landesbibliothek -Staats- und Universitätsbibliothek / Deutsche Fotothek: Messtischblatt 2548: Weißwasser, 1903; Kartierung A. Prust, 2023. Foto: H. Heinze, H. Klein, S. Krabath, Muskauer Steinzeug -Handwerk und Industrie, hg. von Freundeskreis Historica Bad Muskau (2019) S. 258, Abb. 330)

    Fotograf/Urheber:
    Anja Prust
    Medientyp:
    Bild
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1597 wurde erstmals eine Ziegelscheune in herrschaftlichem Besitz nahe des Ortes Weißwasser erwähnt. 1878 richtete man neben einer neu eröffneten Tongrube nahe der Bahnstrecke Berlin–Görlitz eine moderne Ziegelei mit Hoffmanschem Ringofen ein. Der Ton wurde mittels Schiefer Ebene von der Grube zur Fabrik befördert. Ein Jahr nach dem Verkauf der Standesherrschaft Muskau an Traugott Hermann Graf von Arnim wurde die Ziegelei 1884 bei Beibehaltung des Ringofens um ein größeres Werk ersetzt und bald darauf eine Dampfmaschine betrieben. 1898 konnten Jahresmengen von zwei bis drei Millionen Ziegeln erreicht werden. Mit einem Anschluss an die Gräflich von Arnimsche Kleinbahn bekam die Ziegelei ab 1897 die benötigte Kohle direkt aus der Grube „Caroline I“ bei Gablenz, später aus der Grube „Hermann“. Einem Brand 1918, der das Werk fast vollständig zerstörte, folgte der Wiederaufbau. Am 1. Oktober 1919 ging somit ein noch größeres und modernes Werk in Betrieb; 1923 ersetzte ein 18-Kammer-Brennofen, der speziell für die Lausitzer Braunkohle konzipiert wurde, den alten Ringofen. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde der Betrieb in Volkseigentum überführt und firmierte unter dem Namen „VEB Dampfziegelei Weißwasser“. Am 1. Januar 1960 wurde die Ziegelei mit der Ziegelei Theresia zusammengeschlossen und als „Werk Weißwasser“ dem „VEB Klinker- und Ziegelwerke Großräschen“ angegliedert. Weitere Modernisierungen in den Folgejahren betrafen die zunehmende Automatisierung der Fertigungsprozesse. Mit der politischen Wende geriet der Betrieb schließlich in den Konkurs und wurde im Oktober 1991 stillgelegt; 2005 wurde ein Großteil der Anlagen abgerissen. Der frühere Trockenschuppen der Ziegelei wird heute von der Waldeisenbahn Muskau genutzt. Anstelle der werksnahen Tongrube befindet sich nun der Alte Ziegelteich.

(Anja Prust, Landesamt für Archäologie Sachsen, 2023)

Datierung:
  • 1884–1991

Quellen/Literaturangaben:
  • Archiv Glasmuseum Weißwasser: Ortsplan Weißwasser 1932 (Hydrantenplan). 2021.
  • GeoSN, dl-de/by-2-0.: DGM1 Sachsen. 2022.
  • —: DOP Sachsen. 2022.
  • —: WebAtlasSN. 2022.
  • Landesamt für Archäologie Sachsen: Luftbilder 1950er Jahre. 2021.
  • —: Preußisches Urmesstischblatt 4453 Schleife. 2021.
  • Ortsplan Weißwasser 1906 aus: F. Heider, Weisswasser in der Oberlausitz mit Muskau und Umgebung nebst Industrie in Wort und Bild (1908) S. 85.
  • Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek / Deutsche Fotothek: Messtischblatt 2548: Weißwasser, 1903. 2022.
  • —: Messtischblatt 2548: Weißwasser, 1922. 2022.
  • —: Messtischblatt 2548: Weißwasser, 1945. 2022.
  • Stadtarchiv Weißwasser: Ortsplan Weißwasser 1985. 2021.
  • US Geological Survey: Declassified Satellite Imagery 3 (1978). 2013.
  • H. Heinze, H. Klein und S. Krabath, Muskauer Steinzeug. Handwerk und Industrie, hg. von Freundeskreis Historica Bad Muskau (Görlitz 2019).
  • R. Pohl, Heimatbuch des Kreises Rothenburg O.-L. für Schule und Haus. 1. Aufl. (Weißwasser O.-L. 1924).
  • F. Tischer, Der Braunkohlenbergbau um Weißwasser und Muskau unter besonderer Beachtung des
    Eisenbahnwesens (Weißwasser 2017).
  • F. Tischer, Chronik der Gräflich von Arnimschen Kleinbahn - Waldeisenbahn Muskau (Weißwasser 2018).

Bauherr / Auftraggeber:
  • --

BKM-Nummer: 31100191

Gräflich von Arnimsche Ziegelei

Schlagwörter
Ort
Weißwasser/O.L., Stadt
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
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„Gräflich von Arnimsche Ziegelei”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-31100191 (Abgerufen: 15. März 2025)
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