Außenlager KZ Groß-Rosen (Lager „Wiesengrund“)

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Niesky
Kreis(e): Görlitz
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 18′ 11,77″ N: 14° 50′ 0,22″ O 51,30327°N: 14,83339°O
Koordinate UTM 33.488.385,66 m: 5.683.563,72 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.488.518,16 m: 5.685.393,06 m
  • Gedenkstein für das Außenlager ""Wiesengrund"" des KZ Groß-Rosen an der Trebuser Straße in Niesky

    Gedenkstein für das Außenlager ""Wiesengrund"" des KZ Groß-Rosen an der Trebuser Straße in Niesky

    Fotograf/Urheber:
    Anja Prust
    Medientyp:
    Bild
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Bereits 1939 wurden polnische Arbeitskräfte in Niesky und Umgebung zwangsverpflichtet. Im April 1942 bemühte sich die „Christoph & Unmack AG“ auf dem Firmengelände ein Lager für Arbeitskräfte aus dem Ausland zu schaffen; die Baugenehmigung wurde im Mai 1942 erteilt. 1943 wurde das Lager im „Wiesengrund“ für Kriegsgefangene umgebaut und im Juni 1944 als Außenlager des Konzentrationslagers Groß-Rosen mit sechs Baracken – darunter zwei Wohnbaracken, Werkstätten, eine Küche mit Magazin und eine Verwaltungsbaracke mit Krankenzimmer – eingerichtet, mit einem elektrischem Stacheldrahtzaun umgeben und mit Schießtürmen versehen. Die Wohnbaracke der Aufseher soll sich außerhalb der Umzäunung befunden haben. Auch ein Luftschutzbunker wurde auf dem Gelände angelegt. Etwa 1.000 bis 1.200 kriegsgefangene Polen, Russen, Usbeken, Tschechen, Franzosen, Jugoslawen und Belgier arbeiteten im Waggonbau der „Christoph & Unmack AG“, für die „Herrnhuter Brüdergemeine“ in Niesky sowie in umgebenden Gartenbau- und Landwirtschaftsbetrieben. Ein weiteres Arbeitskommando des KZ-Außenlagers Niesky befand sich von September 1944 bis Februar 1945 in Klein Radisch bei Klitten. Am 18./19.02.1945 wurde das Lager im Wiesengrund geräumt; die Häftlinge wurden in Evakuierungsmärschen über Klitten, Uhyst, Koblenz, Groß Särchen, Wittichenau zum KZ-Außenlager (Evakuierungslager) Brandhofen/Spohla gebracht. Nach siebenwöchigem Aufenthalt und schwerster körperlicher Arbeit beim Bau von Panzersperren, Befestigungsanlagen und Schützengräben im Raum Wittichenau erfolgte am 19.04.1945 die weitere Evakuierung von nun noch ca. 250 Häftlingen in den Dresdner Raum. Das Areal am Wiesengrund ist heute als Bodendenkmal ausgewiesen (Denkmal-ID LfA Sachsen: D-64960-05) und wird von einer Dienstleistungsfirma genutzt. Seit 2005 erinnert ein Gedenkstein an der Lebuser Straße an die Opfer des KZ-Außenlagers.

(Anja Prust, Landesamt für Archäologie Sachsen, 2023)

Datierung:
  • 1942/09.06.1944–18.04.1945

Quellen/Literaturangaben:
  • GeoSN, dl-de/by-2-0.: DGM1 Sachsen. 2022.
  • —: DOP Sachsen. 2022.
  • —: Historische DOP Sachsen 1995–2004. 2022.
  • —: Historische Karten (Messtischblatt vor 1945). 2022.
  • —: Historische Karten (TK25 ab 1990). 2022.
  • —: Historische Karten (TK25 DDR Ausgabe Staat). 2022.
  • —: WebAtlasSN. 2022.
  • Landesamt für Archäologie Sachsen: Luftbilder 1950er Jahre. 2021.
  • US Geological Survey: Declassified Satellite Imagery 3 (1978). 2013.
  • M. Richter, Die Oberlausitz im Zweiten Weltkrieg Teilband 1 (Bautzen 2021).
  • D. Rostowski, Zwangsarbeiter in Kamenz. In: Neue Hoyerswerdaer Geschichtshefte 9 (2006), 4–19.
  • D. Rostowski, M. Röhle, Vom KZ-AL Niesky nach Brandhofen (Spohla). Warum ein Dorf bei Hoyerswerda 1945 „geschichtsträchtig“ wurde (Kamenz 2005).
  • Sächsische Landeszentrale für Politische Bildung und H. Brenner, NS-Terror und Verfolgung in Sachsen von den frühen Konzentrationslagern bis zu den Todesmärschen (Dresden 2018).

Bauherr / Auftraggeber:
  • --

BKM-Nummer: 31100184

Außenlager KZ Groß-Rosen (Lager „Wiesengrund“)

Schlagwörter
Ort
Niesky
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
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„Außenlager KZ Groß-Rosen (Lager „Wiesengrund“)”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-31100184 (Abgerufen: 21. März 2025)
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