Ziegelei Wetro

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Puschwitz
Kreis(e): Bautzen
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 15′ 12,16″ N: 14° 18′ 20,55″ O 51,25338°N: 14,30571°O
Koordinate UTM 33.451.548,00 m: 5.678.231,12 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.451.665,59 m: 5.680.057,98 m
  • Ziegelei Wetro mit Seilbahn um 1945 (Kartengrundlage: GeoSN, dl-de/by-2-0.: Historische Karten [Messtischblatt vor 1945]; Kartierung A. Prust, 2023)

    Ziegelei Wetro mit Seilbahn um 1945 (Kartengrundlage: GeoSN, dl-de/by-2-0.: Historische Karten [Messtischblatt vor 1945]; Kartierung A. Prust, 2023)

    Fotograf/Urheber:
    Anja Prust
    Medientyp:
    Bild
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Der Abbau von Braunkohle ist für die Region Puschwitz seit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts belegt. Vor allem die Rittergüter Neschwitz, Puschwitz und Guhra betrieben erste Gruben im Tagebau und Tiefbau. 1898 wurde nordwestlich des Ortes Wetro eine Schamottewarenfabrik gegründet. Die Kohlefelder im Umkreis wurden wohl größtenteils vom Unternehmen übernommen. Braunkohle wurde infolge nur noch als Nebenprodukt bei der Tongewinnung zur werkseigenen Verwendung abgebaut; die für den Brand benötigte Kohle stammte ab 1917 auch aus der Grube Werminghoff I in Knappenrode. Auf historischen Karten ist von 1912 bis 1942 eine Materialseilbahn verzeichnet, welche die Fabrik mit dem Bahnhof Neschwitz an der Bahnstrecke Bautzen–Hoyerswerda verband.
1946 wurde das Werk verstaatlicht und firmierte unter dem Namen „Feuerfeste Wetro“. Die benötigte Braunkohle stammte nun aus dem angrenzenden Tagebau des „Braunkohlenwerkes Puschwitz“. 1947 wurde ein Gleisanschluss vom Braunkohlenwerk und der „Feuerfeste Wetro“ zur Bahnstrecke Neschwitz–Wetro eingerichtet. Zwischen 1959 und 1963 erfolgten umfangreiche Modernisierungen und Werkserweiterungen sowie der Bau einer Wohnsiedlung für 89 Familien, die 1968 erweitert wurde. Das Unternehmen entwickelte sich zu einem der größten Schamottewerke der DDR. Zur Produktpalette zählten Schamotte- und Silikatsteine sowie Schmelztiegel für Stahlwerke und die Glasindustrie. Der politischen Wende 1989/1990 folgten umfangreiche Umstrukturierungen des Unternehmens, die letztlich den Industriestandort sicherten. Auch heute werden in Wetro Feuerfesterzeugnisse produziert und im nahegelegenen Tagebau Schamotteton abgebaut.

(Anja Prust, Landesamt für Archäologie Sachsen, 2023)

Datierung:
  • 1898–heute

Quellen/Literaturangaben:
  • GeoSN, dl-de/by-2-0.: DGM1 Sachsen. 2022.
  • —: DOP Sachsen. 2022.
  • —: Historische Karten (TK25 DDR Ausgabe Staat). 2022.
  • —: WebAtlasSN. 2022.
  • Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek / Deutsche Fotothek: Geologische Specialkarte des Königreich Sachsens, Section 37: Kloster St. Marienstern, 1890. 2023.
  • —: Messtischblatt 37: Kloster St. Marienstern, 1916. 2023.
  • —: Messtischblatt 37: Kloster St. Marienstern, 1922. 2023.
  • —: Messtischblatt 38: Radibor, 1915. 2023.
  • —: Messtischblatt 4751: Kloster St. Marienstern, 1942. 2023.
  • US Geological Survey: Declassified Satellite Imagery 3 (1978). 2013.
  • O. Bastian, H. Joseph und H. T. Porada, Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft. Eine landeskundliche Bestandsaufnahme im Raum Lohsa, Klitten, Großdubrau und Baruth (Köln 2005).
  • D. Sperling, Kleinstbetriebe des Braun- und Steinkohlenbergbaus in der SBZ/DDR 1945-1960. Vom Notkohlenbergbau zur örtlichen Industrie, Bd. 2. Beiträge zur Geschichte des Braunkohlenbergbaus in der SBZ/DDR. Cottbus (2015).

Bauherr / Auftraggeber:
  • --

BKM-Nummer: 31100179

Ziegelei Wetro

Schlagwörter
Ort
Puschwitz - Wetro
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Ziegelei Wetro”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-31100179 (Abgerufen: 19. März 2025)
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