Ziegelei Theresia

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Krauschwitz
Kreis(e): Görlitz
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 31′ 16,35″ N: 14° 44′ 15,54″ O 51,52121°N: 14,73765°O
Koordinate UTM 33.481.798,00 m: 5.707.820,38 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.481.926,63 m: 5.709.659,51 m
  • Ziegelei Theresia 1903 und 1978 (Kartengrundlage: Sächsische Landesbibliothek -Staats- und Universitätsbibliothek / Deutsche Fotothek: Messtischblatt 4454: Muskau, 1903; US Geological Survey: Declassified Satellite Imagery 3 [1978]. 2013; Kartierung A. Prust, 2022)

    Ziegelei Theresia 1903 und 1978 (Kartengrundlage: Sächsische Landesbibliothek -Staats- und Universitätsbibliothek / Deutsche Fotothek: Messtischblatt 4454: Muskau, 1903; US Geological Survey: Declassified Satellite Imagery 3 [1978]. 2013; Kartierung A. Prust, 2022)

    Fotograf/Urheber:
    Anja Prust
    Medientyp:
    Bild
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1864 gründete Dr. Carl Ernst Adolph Eiserhardt an der Straße nach Priebus eine Ziegelei. Nach dem Zusammenschluss mit dem Töpfermeister Friedrich Carl Kiese 1865 firmierte diese unter „Dr. Eiserhardt et. Kiese“. 1868 wurde die Firma aufgelöst und vom jüdischen Kaufmann Alexander Sussmann übernommen. Die Ziegelei bekam den Namen „Theresia“ und 1883 eine umfangreiche Erweiterung um einen Doppelziegelbrennofen, zwei massive Ziegelbrennhäuser und eine Dampfmaschine. In unmittelbarer Nähe erschloss Sussmann eine gleichnamige Braunkohlengrube. Nach dem Tod Sussmanns 1885 wurde die Ziegelei zeitweilig verpachtet bis 1890 die benachbarte Firma „Blütchen & Tiesler“ das gesamte Gelände kaufte. Die Ziegelei selbst wurde erneut verpachtet und kriegsbedingt um 1918 stillgelegt. 1920 erwarb die Keulahütte die Anlagen: ein Pressenhaus, drei Trockenschuppen, ein Ringofen mit 16 Kammern zur Beschickung von 5.000 Steinen pro Kammer, eine Lokomobile, eine Strangpresse mit Aufzug und sechs Transportwagen. 1921 erfolgte die Umstellung auf Elektrobetrieb, u. a. mit drei Haspeln, zwei Pumpen, einer Ziegelpresse, einer Dampf- und einer Benzol-Lokomotive. Mit der Installation einer Dampftrockenanlage konnten bis zu 2,4 Millionen Ziegel jährlich produziert werden. Das benötigte Brennmaterial wurde bis mindestens 1944 über ein Feldbahngleis aus dem Tagebau „Bomkeschacht“ zur Ziegelei befördert. Diese überstand den Zweiten Weltkrieg nahezu unbeschadet, so dass die Produktion am 1. September 1945 eiligst wiederaufgenommen wurde. Nach zwischenzeitlicher Pacht erfolgte 1948 die Verstaatlichung. 1960 wurde die Ziegelei dem „VEB Klinker- und Ziegelwerke Großräschen“ angegliedert. Der endgültigen Stilllegung 1974 folgte 1980 der Abbruch. Der Ringofen blieb wohl bis nach 1990 erhalten. Heute sind auf dem Gelände noch bauliche Reste, eine Grube, Dämme und Einschnitte des Ton- und Kohlebahnanschlusses sowie unterschiedlichster Ziegelbruch zu finden. Das Areal ist als Gebiet mit unterirdischen Hohlräumen gemäß §8 SächsHohlrVO ausgewiesen.

(Anja Prust, Landesamt für Archäologie Sachsen, 2023)

Datierung:
  • 1864–1974

Quellen/Literaturangaben:
  • GeoSN, dl-de/by-2-0.: DGM1 Sachsen. 2022.
  • —: DOP Sachsen. 2022.
  • —: Historische DOP Sachsen 1995–2004. 2022.
  • —: Historische Karten (TK25 ab 1990). 2022.
  • —: Historische Karten (TK25 DDR Ausgabe Staat). 2022.
  • —: Hohlraumkarte. 2022.
  • —: WebAtlasSN. 2022.
  • Landesamt für Archäologie Sachsen: Preußisches Urmesstischblatt 4454 Muskau.
  • Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek / Deutsche Fotothek: Messtischblatt 4454: Muskau, 1903. 2023.
  • —: Messtischblatt 4454/55: Muskau, 1945. 2022.
  • US Geological Survey: Declassified Satellite Imagery 3 (1978). 2013.
  • H. Heinze, H. Klein und S. Krabath, Muskauer Steinzeug. Handwerk und Industrie, hg. von Freundeskreis Historica Bad Muskau (Görlitz 2019).
  • R. Pohl, Heimatbuch des Kreises Rothenburg O.-L. für Schule und Haus. 1. Aufl. (Weißwasser O.-L. 1924).
  • F. Tischer, Der Braunkohlenbergbau um Weißwasser und Muskau unter besonderer Beachtung des Eisenbahnwesens (Weißwasser 2017).

Bauherr / Auftraggeber:
  • --

BKM-Nummer: 31100171

Ziegelei Theresia

Schlagwörter
Ort
Krauschwitz i.d. O.L
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
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„Ziegelei Theresia”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-31100171 (Abgerufen: 22. März 2025)
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