Keulaer Ton- und Schamottewerk Paul Walter

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Krauschwitz
Kreis(e): Görlitz
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 31′ 17,38″ N: 14° 42′ 42,5″ O 51,5215°N: 14,71181°O
Koordinate UTM 33.480.005,11 m: 5.707.859,07 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.480.133,03 m: 5.709.698,19 m
  • Keulaer Ton- und Schamottewerk Paul Walter 1945 und 2022 (Kartengrundlage: Sächsische Landesbibliothek -Staats- und Universitätsbibliothek / Deutsche Fotothek: Messtischblatt 4454/55: Muskau, 1945; US Geological Survey: Declassified Satellite Imagery 3 [1978]. 2013; Kartierung A. Prust, 2022)

    Keulaer Ton- und Schamottewerk Paul Walter 1945 und 2022 (Kartengrundlage: Sächsische Landesbibliothek -Staats- und Universitätsbibliothek / Deutsche Fotothek: Messtischblatt 4454/55: Muskau, 1945; US Geological Survey: Declassified Satellite Imagery 3 [1978]. 2013; Kartierung A. Prust, 2022)

    Fotograf/Urheber:
    Anja Prust
    Medientyp:
    Bild
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1864 errichtete der Kaufmann Louis Hentschel an der Straße von Keula nach Krauschwitz eine Ziegelei mit zwei Ziegelbrennöfen. Bevor die Ziegelei Anfang der 1890er Jahre an Hermann Hartmann verkauft wurde, stellte der Bauunternehmer Hermann Woitschach Ziegel für sein Unternehmen her. Er ließ vermutlich auch um 1883 die Ziegelbrennöfen erneuern und einen Brennschuppen anlegen. Der Ton wurde unmittelbar hinter der Ziegelei im Tagebau gewonnen. 1909 ließ Hermann Hartmann nördlich der Ziegelei eine nach ihm benannte Braunkohlegrube aufschließen. Das Kohlevorkommen war eher ein Zufallsfund beim Tonabbau, sicherte jedoch in den folgenden Jahren die Brennstoffversorgung der Ziegelei. Produziert wurden jährlich ca. 1,5 Millionen Ziegel für die im Umkreis wachsenden Werkssiedlungen der Glashütten. Um 1900 wurde ein Ladegleis am Bahnhof Keula errichtet, das den überregionalen Gütertransport durch die Bahn ermöglichte. Ein werkseigener Gleisanschluss war bereits in Planung als das Unternehmen am 02.05.1912 Konkurs anmeldete. Neuer Besitzer wurde der ehemalige Prokurist der Ziegelei, Paul Walter; die Ziegelei firmierte als „Keulaer Ton- und Schamottewerk Paul Walter“. Zur neuen Produktpalette zählten diverse Schamottewaren, u. a. auch für die Glasindustrie. 1940 wurde das Unternehmen an den Kaufmann Friedrich Allert veräußert und 1945 stillgelegt. 1947 richtete der Töpfer Lothar Pfitzinger eine keramische Werkstatt ein, in welcher anfangs Blumentöpfe, später dann hauptsächlich Gebrauchskeramik für Großhändler gefertigt wurden. Nach unternehmerischen Unzulänglichkeiten 1952 erfolgte die Schließung des Betriebes und – einige Zeit später – der Abbruch der Gebäude. Heute ist das Gelände neu bebaut.

(Anja Prust, Landesamt für Archäologie Sachsen, 2023)

Datierung:
  • 1864–1945

Quellen/Literaturangaben:
  • GeoSN, dl-de/by-2-0.: DGM1 Sachsen. 2022.
  • —: DOP Sachsen. 2022.
  • —: Historische Karten (TK25 DDR Ausgabe Staat). 2022.
  • —: WebAtlasSN. 2022.
  • Landesamt für Archäologie Sachsen: Luftbilder 1950er/60er Jahre. 2021.
  • —: Preußisches Urmesstischblatt 4454 Muskau.
  • Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek / Deutsche Fotothek: Messtischblatt 2549: Muskau, 1919. 2022.
  • —: Messtischblatt 4454: Muskau, 1903. 2023.
  • —: Messtischblatt 4454/55: Muskau, 1945. 2022.
  • US Geological Survey: Declassified Satellite Imagery 3 (1978). 2013.
  • H. Heinze, H. Klein und S. Krabath, Muskauer Steinzeug. Handwerk und Industrie, hg. von Freundeskreis Historica Bad Muskau (Görlitz 2019).
  • R. Pohl, Heimatbuch des Kreises Rothenburg O.-L. für Schule und Haus. 1. Aufl. (Weißwasser O.-L. 1924).
  • F. Tischer, Der Braunkohlenbergbau um Weißwasser und Muskau unter besonderer Beachtung des Eisenbahnwesens (Weißwasser 2017).

Bauherr / Auftraggeber:
  • --

BKM-Nummer: 31100169

Keulaer Ton- und Schamottewerk Paul Walter

Schlagwörter
Ort
Krauschwitz i.d. O.L.
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Keulaer Ton- und Schamottewerk Paul Walter”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-31100169 (Abgerufen: 25. März 2025)
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