Reichenberger-Kohlenbau-Verein

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Zittau
Kreis(e): Görlitz
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 50° 51′ 39,02″ N: 14° 48′ 45,08″ O 50,86084°N: 14,81252°O
Koordinate UTM 33.486.805,54 m: 5.634.366,50 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.486.937,88 m: 5.636.175,94 m
  • Die Kohlefelder um Hartau 1892 und 1933 (Kartengrundlage: Sächsische Landesbibliothek -Staats- und Universitätsbibliothek / Deutsche Fotothek: Messtischblatt 107: Zittau (Süd), 1933 und TK (Äquidistantenkarte) Sachsen, Section Zittau, 1892; Kartierung A. Prust, 2022)

    Die Kohlefelder um Hartau 1892 und 1933 (Kartengrundlage: Sächsische Landesbibliothek -Staats- und Universitätsbibliothek / Deutsche Fotothek: Messtischblatt 107: Zittau (Süd), 1933 und TK (Äquidistantenkarte) Sachsen, Section Zittau, 1892; Kartierung A. Prust, 2022)

    Fotograf/Urheber:
    Anja Prust
    Medientyp:
    Bild
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Braunkohlenbergbau (Tagebau und Tiefbau). 1833 gründeten Kaufleute und Fabrikbesitzer den „Reichenberger Kohlenbauverein“ in der gleichnamigen Ortschaft. 1835 stieß man bei Probebohrungen in Hartau auf ergiebige Kohlevorkommen und schloss ein Braunkohlenwerk mit Maschinenhaus, Kontor und Beamtenwohnungen auf. Gefördert wurde im Tiefbau. Zur Entwässerung der Schächte wurde ab 1838 erstmals eine Dampfmaschine genutzt, 1853 wurde eine zweite installiert. Zudem wurden ein Kalkofen und eine Ziegelei errichtet. Mit dem Gleisanschluss an die Strecke Zittau-Reichenberg Mitte der 1850er Jahre konnte der Vertrieb erweitert werden. Der Verein verfügte auch über weitere Braunkohlenwerke in Eckartsberg und Groß-Poritsch.
Ab 1906 wurde im Tagebau gefördert. Das Werk war über eine unterirdische Kettenbahn mit dem „Central-Schacht“ (später umbenannt in „Kronprinz-Friedrich-August-Schacht“) verbunden, der von 1884 bis 1912 betrieben wurde. 1914 wurde eine neue Kettenbahn in Betrieb genommen, die den Tagebau über eine Schiefe Ebene mit dem „Central-Schacht“ verband. In ihrer Gesamtlänge von 650 m verlief sie teilweise auf Holzböcken gelagert, ebenerdig und in einer Tunnelstrecke.
1916 übernahm die „Aktiengesellschaft Sächsische Werke“ (ASW) das Braunkohlenwerk; 1924 wurde der Betrieb eingestellt. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges nahm man die Förderung als Notkohlengrube „Solidarität“ bis zur Auskohlung 1953 wieder auf.
Heute befinden sich auf der ehemaligen Abbaufläche Grünflächen und wasserführende Restlöcher (Lacheteich); ein Teil der Fläche ist überbaut. Das Areal ist als Gebiet mit unterirdischen Hohlräumen gemäß §8 SächsHohlrVO ausgewiesen. Das Direktionsgebäude (ehemals Maschinenschacht II), Überreste einer Doppelturm-Förderanlage im „Central-Schacht“ und Teile der Kettenbahn sind heute noch erhalten.

(Anja Prust, Landesamt für Archäologie Sachsen, 2023)

Datierung:
  • c. 1835–1924/1953

Quellen/Literaturangaben:
  • GeoSN, dl-de/by-2-0.: DGM1 Sachsen. 2022.
  • —: DOP Sachsen. 2022.
  • —: Historische Karten (Messtischblatt vor 1945). 2022.
  • —: Historische Karten (TK25 DDR Ausgabe Staat). 2022.
  • —: Hohlraumkarte. 2022.
  • —: WebAtlasSN. 2022.
  • Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek / Deutsche Fotothek: Messtischblatt 107: Zittau, 1921. 2022.
  • —: TK (Äquidistantenkarte) Sachsen, Section Zittau, 1883. 2023.
  • —: TK (Äquidistantenkarte) Sachsen, Section Zittau, 1892. 2022.
  • Interessenverband der Zittauer Schmalspurbahnen AG Grubenbahn [Hrsg.], 1908 Beginn einer neuen Epoche des Braunkohlenbergbaus in der Region Zittau. Ein Jahrhundert in Bildern. Von Hartau über Hirschfelde bis Olbersdorf (Zittau 2008).
  • L. Oeser [Hrsg.], Das Braunkohlenbergwerk des Reichenberger Kohlenbau-Vereins in Hartau. In: Album der Sächsischen Industrie, Band 1 (1856) 54, 55.

Bauherr / Auftraggeber:
  • --

BKM-Nummer: 31100147

Reichenberger-Kohlenbau-Verein

Schlagwörter
Ort
Zittau - Hartau
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Reichenberger-Kohlenbau-Verein”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-31100147 (Abgerufen: 27. März 2025)
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