Brikettfabrik Saxonia

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Bernsdorf (Landkreis Bautzen)
Kreis(e): Bautzen
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 23′ 13,57″ N: 14° 06′ 52,06″ O 51,3871°N: 14,11446°O
Koordinate UTM 33.438.381,11 m: 5.693.245,63 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.438.492,50 m: 5.695.078,55 m
  • Brikettfabrik Saxonia 1905 (Kartengrundlage: Sächsische Landesbibliothek -Staats- und Universitätsbibliothek / Deutsche Fotothek: TK (Messtischblätter) Sachsen, Section Strassgräbchen -Bernsdorf, 1905; Kartierung A. Prust, 2022)

    Brikettfabrik Saxonia 1905 (Kartengrundlage: Sächsische Landesbibliothek -Staats- und Universitätsbibliothek / Deutsche Fotothek: TK (Messtischblätter) Sachsen, Section Strassgräbchen -Bernsdorf, 1905; Kartierung A. Prust, 2022)

    Fotograf/Urheber:
    Anja Prust
    Medientyp:
    Bild
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1871 erwerben der Kaufmann Gierisch aus Kamenz und Brauereibesitzer Lehmann aus Lieske ein neues Grundstück zum Kohleabbau. Beide waren bereits im Besitz der Grube „Constantia“, die nicht mehr erweitert werden konnte, und der Grube „Friedrichsglück“. Teile dieser Grubenfelder wurden nun zur Grube „Saxonia“ vereint. Nachdem die Grube „Amalia“ 1881 eine „Preßkohlenstein-Fabrik“ einrichtete, sah man sich genötigt, es der Konkurrenz gleichzutun. Nach einjähriger Bauphase ging 1887 am Rande des Abbaufeldes „Saxonia“ die gleichnamige Brikettfabrik in Betrieb. Zu den technischen Anlagen gehörte ein Kesselhaus für zwei Kessel, ein Ofenhaus mit drei Dampftelleröfen sowie drei Pressen im Pressenhaus. 1896 wurde das Unternehmen an eine neu gegründete Aktiengesellschaft verkauft und firmierte unter dem Namen „Saxonia Braunkohlenwerk und Brikettfabrik“. Starke Beschädigungen nach einer Kohlenstaubexplosion im Pressenhaus am 24.03.1903 führten zur zeitweiligen Einstellung des Betriebes bis zum Oktober desselben Jahres. Nach einer weiteren Explosion 1907 und der wachsenden Konkurrenz im Raum Senftenberg wurde das Unternehmen 1908 an die „Eintracht Braunkohlenwerke und Brikettfabriken AG Welzow“ verkauft, welche die Arbeitskräfte der „Saxonia“ übernahm, 1910 den Tagebau Clara III aufschloss und eine neue Brikettfabrik errichtete. Die technischen Anlagen der „Saxonia“ wurden auf Abbruch verkauft, die Schornsteine und Brikettfabrik 1912 gesprengt. Wie auch die ehemalige Abbaufläche ist das Grundstück der Brikettfabrik heute bewaldet und vollständig als Gebiet mit unterirdischen Hohlräumen gemäß §8 SächsHohlrVO ausgewiesen. Zahlreiche Bruchfelder im Gelände zeugen noch heute vom frühen Bergbau in der Region. Einige Bauten der gleichnamigen Werkssiedlung sind ebenfalls erhalten, darunter das Direktionsgebäude des Braunkohlenwerkes.

(Anja Prust, Landesamt für Archäologie Sachsen, 2023)

Datierung:
  • 1886–1907

Quellen/Literaturangaben:
  • GeoSN, dl-de/by-2-0.: DGM1 Sachsen. 2022.
  • —: DOP Sachsen. 2022.
  • —: Historische Karten (TK25 DDR Ausgabe Staat). 2022.
  • —: Hohlraumkarte. 2022.
  • —: WebAtlasSN. 2022.
  • Landesamt für Archäologie Sachsen: Preußisches Urmesstischblatt 4650 Bernsdorf. 2021.
  • Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek / Deutsche Fotothek: Messtischblatt 21.(2688): Straßgräbchen (Sächs.) – Bernsdorf (Preuß.), 1912. 2022.
  • —: TK (Äquidistantenkarte) Sachsen, Section Strassgräbchen, 1883. 2022.
  • —: TK (Messtischblätter) Sachsen, Section Bernsdorf, 1941. 2022.
  • —: TK (Messtischblätter) Sachsen, Section Strassgräbchen – Bernsdorf, 1905. 2022.
  • US Geological Survey: Declassified Satellite Imagery 3 (1978). 2013.
  • F. Hübner, Die Zeißholzer Hochfläche aus morphologischer, geologischer, faunistisch-floristischer sowie kulturhistorischer und wirtschaftlicher Sicht (Kamenz 1999).
  • Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH [Hrsg.], Braunkohlenveredlung in der Lausitz, Teil II (Ostsachsen). Wandlungen und Perspektiven 19 (Senftenberg 2011).
  • Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH [Hrsg.], Heide/Zeißholz. Lausitzer Braunkohlenrevier. Wandlungen und Perspektiven 23 (Senftenberg 2013).
  • G. Meusel, Geschichte der Stadt Bernsdorf. Band I – Von den Anfängen bis zum Ende des ersten Weltkrieges (Cottbus 2000).
  • Regionaler Planungsverband Oberlausitz-Niederschlesien: Braunkohlenplan als Sanierungsrahmenplan für die stillgelegten Tagebaue im Raum Zeißholz (Bautzen 2004): https://www.rpv-oberlausitz-niederschlesien.de/braunkohlenplanung/sanierungsrahmenplanung/tagebaue-im-raum-zeissholz/braunkohlenplan-als-sanierungsrahmenplan-fuer-die-stillgelegten-tagebaue-im-raum-zeissholz.html (abgerufen 28.03.2022)
  • Regionaler Planungsverband Oberlausitz-Niederschlesien: Braunkohlenplan als Sanierungsrahmenplan für die stillgelegten Tagebaue im Raum Zeißholz - Teilfortschreibung (Bautzen 2022): https://www.rpv-oberlausitz-niederschlesien.de/braunkohlenplanung/sanierungsrahmenplanung/tagebaue-im-raum-zeissholz/teilfortschreibung-zur-festlegung-der-grenze-des-bereichs-mit-originaerausweisungen.html (abgerufen 28.03.2022)

Bauherr / Auftraggeber:
  • --

BKM-Nummer: 31100123

Brikettfabrik Saxonia

Schlagwörter
Ort
Bernsdorf (Bautzen)
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
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„Brikettfabrik Saxonia”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-31100123 (Abgerufen: 19. März 2025)
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