Brikettfabrik Clara III (Zeißholz)

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Bernsdorf (Landkreis Bautzen)
Kreis(e): Bautzen
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 23′ 6,72″ N: 14° 09′ 0,32″ O 51,3852°N: 14,15009°O
Koordinate UTM 33.440.857,76 m: 5.693.004,82 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.440.970,15 m: 5.694.837,67 m
  • Brikettfabrik Clara III (Zeißholz) um 1990 und 2022 (Kartengrundlage: GeoSN, dl-de/by-2-0.: Historische Karten [TK25 DDR Ausgabe Staat]; GeoSN, dl-de/by-2-0.: DOP Sachsen 2022; Kartierung A. Prust, 2022)

    Brikettfabrik Clara III (Zeißholz) um 1990 und 2022 (Kartengrundlage: GeoSN, dl-de/by-2-0.: Historische Karten [TK25 DDR Ausgabe Staat]; GeoSN, dl-de/by-2-0.: DOP Sachsen 2022; Kartierung A. Prust, 2022)

    Fotograf/Urheber:
    Anja Prust
    Medientyp:
    Bild
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Seit Ende des 19. Jahrhunderts baute man in der Wald- und Teichlandschaft nordwestlich und nördlich von Zeißholz Braunkohle ab – so in den Gruben Saxonia, Friedrichsglück, Constantia, Amalia, Ziethen/Elisabeth II, Marie-Elisabeth und im Schacht Bruno. 1908 kaufte die „Eintracht Braunkohlenwerke und Brikettfabriken AG Welzow“ die „Saxonia Braunkohlenwerke und Brikettfabrik“ und erschloss 1910 den Tagebau Clara III. Bereits ein Jahr später wurde die erste Kohle gefördert. Zeitgleich mit dem Aufschluss begann auch der Bau der Brikettfabrik Clara III, die ab 1911 produzierte. Mit der technischen Ausstattung von sechs Tellertrocknern, acht Brikettpressen, drei Schneckenförderern, 14 Zweiflammenrohrkesseln und zwei Gegendruckturbinen erreichte man Tagesproduktionen von 450 Tonnen. 1913 wurden zwei weitere Dampfpressen in Betrieb genommen.
Der Transport der Kohle von der Grube zur Fabrik wurde anfangs mit einer Pferdebahn, später mittels Kettenbahn realisiert. Nach Stilllegung des Tagebaus im April 1934 erfolgte die Bekohlung über eine Grubenbahn aus dem Tagebau Werminghoff I. Mit Ende des Krieges wurde die Produktion kurzzeitig eingestellt. Einige technische Anlagen konnten vor der Demontage im Rahmen der Reparationsleistungen gerettet werden, so dass die Produktion bald wiederaufgenommen werden konnte. Nach der politischen Wende sank der Bedarf an Briketts; die Fabrikanlage war nicht mehr konkurrenzfähig und wurde am 19.12.1991 endgültig stillgelegt. Die Abbruch- und Sanierungsarbeiten wurden 1995 abgeschlossen.
Heute liegt das Gelände der Brikettfabrik brach und ist teilweise als Gebiet mit unterirdischen Hohlräumen gemäß §8 SächsHohlrVO ausgewiesen. Lediglich das Gebäude der Betriebsfeuerwehr aus den 1950er Jahren, die Landwaage am früheren Eingangsbereich der Brikettfabrik und Überreste der Grubenbahn sind erhalten.

(Anja Prust, Landesamt für Archäologie Sachsen, 2023)

Datierung:
  • 1911–1991

Quellen/Literaturangaben:
  • GeoSN, dl-de/by-2-0.: DGM1 Sachsen. 2022.
  • —: DOP Sachsen. 2022.
  • —: Historische DOP Sachsen 1995–2000. 2022.
  • —: Historische Karten (TK25 ab 1990). 2022.
  • —: Historische Karten (TK25 DDR Ausgabe Staat). 2022.
  • —: Hohlraumkarte. 2022.
  • —: WebAtlasSN. 2022.
  • Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek / Deutsche Fotothek: Messtischblatt 21.(2688): Straßgräbchen (Sächs.) – Bernsdorf (Preuß.), 1912. 2022.
  • —: Messtischblatt 4650: Straßgräbchen (Sächs.) – Bernsdorf (Preuß.), 1909. 2022.
  • —: TK (Messtischblätter) Sachsen, Section Bernsdorf, 1941. 2022.
  • —: TK (Messtischblätter) Sachsen, Section Strassgräbchen – Bernsdorf, 1921. 2022.
  • US Geological Survey: Declassified Satellite Imagery 3 (1978). 2013.
  • Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH [Hrsg.], Braunkohlenveredlung in der Lausitz, Teil II (Ostsachsen). Wandlungen und Perspektiven 19 (Senftenberg 2011).
  • Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH [Hrsg.], Heide/Zeißholz. Lausitzer Braunkohlenrevier. Wandlungen und Perspektiven 23 (Senftenberg 2013).
  • D. Sperling und W. Schossig, Wirtschaftsorganisation der Braunkohlenindustrie in der SBZ/DDR von 1945 bis 1990 (Cottbus 2015).
  • Regionaler Planungsverband Oberlausitz-Niederschlesien: Braunkohlenplan als Sanierungsrahmenplan für die stillgelegten Tagebaue im Raum Zeißholz (Bautzen 2004): https://www.rpv-oberlausitz-niederschlesien.de/braunkohlenplanung/sanierungsrahmenplanung/tagebaue-im-raum-zeissholz/braunkohlenplan-als-sanierungsrahmenplan-fuer-die-stillgelegten-tagebaue-im-raum-zeissholz.html (abgerufen 31.05.2022)
  • Regionaler Planungsverband Oberlausitz-Niederschlesien: Braunkohlenplan als Sanierungsrahmenplan für die stillgelegten Tagebaue im Raum Zeißholz – Teilfortschreibung (Bautzen 2022): https://www.rpv-oberlausitz-niederschlesien.de/braunkohlenplanung/sanierungsrahmenplanung/tagebaue-im-raum-zeissholz/teilfortschreibung-zur-festlegung-der-grenze-des-bereichs-mit-originaerausweisungen.html (abgerufen 31.05.2022)

Bauherr / Auftraggeber:
  • --

BKM-Nummer: 31100109

Brikettfabrik Clara III (Zeißholz)

Schlagwörter
Ort
Bernsdorf (Bautzen) - Zeißholz
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
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„Brikettfabrik Clara III (Zeißholz)”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-31100109 (Abgerufen: 26. März 2025)
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