Ziegelei Johannisthal

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Lauta
Kreis(e): Bautzen
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 25′ 49,49″ N: 14° 03′ 45,78″ O 51,43041°N: 14,06272°O
Koordinate UTM 33.434.842,20 m: 5.698.106,91 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.434.952,13 m: 5.699.941,75 m
  • Ziegelei Johannisthal 1888 und im Digitalen Geländemodell 2022 (Kartengrundlage: Sächsische Landesbibliothek -Staats- und Universitätsbibliothek / Deutsche Fotothek: Messtischblatt 2618: Hohenbocka, 1888; GeoSN, dl-de/by-2-0.: DGM1 Sachsen 2022; Kartierung A. Prust, 2022)

    Ziegelei Johannisthal 1888 und im Digitalen Geländemodell 2022 (Kartengrundlage: Sächsische Landesbibliothek -Staats- und Universitätsbibliothek / Deutsche Fotothek: Messtischblatt 2618: Hohenbocka, 1888; GeoSN, dl-de/by-2-0.: DGM1 Sachsen 2022; Kartierung A. Prust, 2022)

    Fotograf/Urheber:
    Anja Prust
    Medientyp:
    Bild
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Der Rittergutsbesitzer Moritz Oskar von Zehmen hatte schon in den 1850er Jahren die reichen Vorkommen von Glassand, Ton und Braunkohle in der Gegend um Weißig erkannt, scheiterte jedoch aus geologischen Gründen mit dem Abbau auf der Rittergutsflur. So erwarb er 1860 Grundstücke in Johannisthal, wo sich die oberflächennah anstehenden Rohstoffe leichter gewinnen ließen. Die Nähe zu den Bahnstrecken Kamenz–Lübbenau und Ruhland–Hoyerswerda versprachen zudem einen profitablen Handel. 1864 gründete von Zehmen am Ort eine Ziegelei mit Brennofen, zwei Trockenschuppen, einem Wohnhaus und einer Scheune. 1874 folgte der Bau einer Glashütte, welche, wie auch die Ziegelei, durch die Grubenfelder am Kohlberg und dem „Diogenes-Schacht“ mit Braunkohle versorgt wurden. Mit dem Bau der Ziegelei begründete von Zehmen die „Industrieansiedlung“ Johannisthal. In den Folgejahren ließ er Arbeiterhäuser, ein Gutshaus („Schloss“) und eine Schäferei errichten. Als die Kohlelagerstätten um Johannisthal erschöpft waren, wurde der Betrieb in der Glashütte und der Ziegelei 1886 stillgelegt; die Bauten wurden um 1900 zum Großteil abgerissen, wenige Fundamentreste sind noch erhalten. Der ehemalige Ziegeleistandort ist heute überwachsen; die frühere Tongrube wurde mit Bauschutt verkippt. Noch immer sind Bruchfelder der Tiefbaugruben im Gelände erkennbar, das als Gebiet mit unterirdischen Hohlräumen gemäß §8 SächsHohlrVO ausgewiesen ist.

(Anja Prust, Landesamt für Archäologie Sachsen, 2023)

Datierung:
  • 1864–1886

Quellen/Literaturangaben:
  • GeoSN, dl-de/by-2-0.: DGM1 Sachsen. 2022.
  • —: DOP Sachsen. 2022.
  • —: Historische Karten (TK25 DDR Ausgabe Staat). 2022.
  • —: WebAtlasSN. 2022.
  • Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek / Deutsche Fotothek: Messtischblatt 2618: Hohenbocka, 1888. 2022.
  • —: Messtischblatt 2618: Hohenbocka, 1912. 2022.
  • —: Messtischblatt 2618: Hohenbocka, 1924. 2022.
  • US Geological Survey: Declassified Satellite Imagery 3 (1978). 2013.
  • G. Ehrlich, Leippe-Torno von den Anfängen bis zur Eingemeindung. Ein Geschichtsbuch (Bautzen 2012).
  • R. Vulpius, Zu den Anfängen des Braunkohlen- und Glassandabbaus im Zentralteil der Hohenbockaer Hochfläche und zur Existenz der Glashütte Johannisthal bei Leippe - ein Beitrag zur Geologie und Industriegeschichte. Veröffentlichungen des Museums der Westlausitz Kamenz, Heft 26 (2006) 21–88.

Bauherr / Auftraggeber:
  • --

BKM-Nummer: 31100104

Ziegelei Johannisthal

Schlagwörter
Ort
Lauta
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
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„Ziegelei Johannisthal”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-31100104 (Abgerufen: 26. März 2025)
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