Grube Ziethen/Elisabeth II

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Bernsdorf (Landkreis Bautzen), Hoyerswerda
Kreis(e): Bautzen
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 23′ 33,29″ N: 14° 06′ 31,52″ O 51,39258°N: 14,10876°O
Koordinate UTM 33.437.991,56 m: 5.693.859,62 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.438.102,79 m: 5.695.692,78 m
  • Grube Ziethen/Elisabeth II 1883 und im Digitalen Geländemodell 2022 (Kartengrundlage: Sächsische Landesbibliothek -Staats- und Universitätsbibliothek / Deutsche Fotothek: TK (Äquidistantenkarte) Sachsen, Section Strassgräbchen, 1883; GeoSN, dl-de/by-2-0.: DGM1 Sachsen 2022; Kartierung A. Prust, 2022)

    Grube Ziethen/Elisabeth II 1883 und im Digitalen Geländemodell 2022 (Kartengrundlage: Sächsische Landesbibliothek -Staats- und Universitätsbibliothek / Deutsche Fotothek: TK (Äquidistantenkarte) Sachsen, Section Strassgräbchen, 1883; GeoSN, dl-de/by-2-0.: DGM1 Sachsen 2022; Kartierung A. Prust, 2022)

    Fotograf/Urheber:
    Anja Prust
    Medientyp:
    Bild
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Braunkohlenbergbau (Tagebau und Tiefbau). Seit Mitte des 19. Jahrhunderts baute man in der Wald- und Teichlandschaft nordwestlich und nördlich von Zeißholz Braunkohle ab – so in den Gruben „Friedrichsglück“, „Constantia“, „Amalia“, „Saxonia“, „Marie-Elisabeth“ und im „Schacht Bruno“. 1867 erwarb Ritterschaftsrat Wilhelm Ferdinand von der Marwitz das Rittergut Bernsdorf mit der Eisenhütte, Brennerei und Dampfziegelei. Zur Versorgung letzterer schloss er 1869 die Grube „Ziethen“ auf, aus der im Tiefbau Braunkohle und Ton gefördert wurde. Trotz der qualitativ hochwertigen Kohle wurde der zunehmende Konkurrenzdruck ein Problem – u. a. durch die Einrichtung eines Anschlussgleises von der Grube „Saxonia“ zum Bahnhof Straßgräbchen. 1884 wurde die Grube „Ziethen“ stillgelegt. Zwei Jahre später erfolgte die Zwangsversteigerung der jetzt „Grubenwerke Bernsdorf“ sowie des Rittergutes und des Eisenwerkes.
Womöglich zeitgleich wurde gegenüberliegend der „Grube Ziethen“ die Grube „Marie-Elisabeth“ (auch „Elisabeth“) aufgeschlossen, aus der Braunkohle im Tiefbaubetrieb gefördert wurde. Sie war mitunter im Besitz des Unternehmers Fritz Raida, der einen Baubetrieb, ein Sägewerk und – nach dem Verkauf des Rittergutes and die Gemeinde Bernsdorf – die Dampfziegelei besaß. Zu dieser gehörte auch die Grube „Elisabeth II“, aus der zwischen 1910 und 1937 Braunkohle und Ton im Tagebau und Tiefbau gefördert wurde. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Grube von 1946 bis 1949 als Notkohlenbetrieb durch den Stadtrat Coswig, später den Kreis Hoyerswerda, wieder in Betrieb genommen, um den Bevölkerungsbedarf zu decken. 1948 wurde eine Nasspresse aufgestellt. Bis 1951 wurde aus dieser Grube noch Ton für die Ziegelei gefördert.
Die ehemalige Abbaufläche ist heute bewaldet und nahezu vollständig als Gebiet mit unterirdischen Hohlräumen gemäß §8 SächsHohlrVO ausgewiesen; Grube und Abraumhalde sind noch immer im Gelände erkennbar.

(Anja Prust, Landesamt für Archäologie Sachsen, 2023)

Datierung:
  • 1869–1949

Quellen/Literaturangaben:
  • GeoSN, dl-de/by-2-0.: DGM1 Sachsen. 2022.
  • —: DOP Sachsen. 2022.
  • —: Historische Karten (TK25 DDR Ausgabe Staat). 2022.
  • —: Hohlraumkarte. 2022.
  • —: WebAtlasSN. 2022.
  • Landesamt für Archäologie Sachsen: Preußisches Urmesstischblatt 4650 Bernsdorf. 2021.
  • Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek / Deutsche Fotothek: TK (Äquidistantenkarte) Sachsen, Section Strassgräbchen, 1883. 2022.
  • —: TK (Messtischblätter) Sachsen, Section Bernsdorf, 1941. 2022.
  • —: TK (Messtischblätter) Sachsen, Section Strassgräbchen – Bernsdorf, 1905. 2022.
  • —: TK (Messtischblätter) Sachsen, Section Strassgräbchen – Bernsdorf, 1921. 2022.
  • US Geological Survey: Declassified Satellite Imagery 3 (1978). 2013.
  • F. Hübner, Die Zeißholzer Hochfläche aus morphologischer, geologischer, faunistisch-floristischer sowie kulturhistorischer und wirtschaftlicher Sicht (Kamenz 1999).
  • Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH [Hrsg.], Heide/Zeißholz. Lausitzer Braunkohlenrevier. Wandlungen und Perspektiven 23 (Senftenberg 2013).
  • G. Meusel, Geschichte der Stadt Bernsdorf. Band I – Von den Anfängen bis zum Ende des ersten Weltkrieges (Cottbus 2000).
  • G. Meusel, Geschichte der Stadt Bernsdorf. Band II – Bernsdorf in der Zeit der Weimarer Republik (Cottbus 2003).
  • D. Sperling, Kleinstbetriebe des Braun- und Steinkohlenbergbaus in der SBZ/DDR 1945-1960. Vom Notkohlenbergbau zur örtlichen Industrie, Bd. 2. Beiträge zur Geschichte des Braunkohlenbergbaus in der SBZ/DDR. Cottbus (2015).
  • Regionaler Planungsverband Oberlausitz-Niederschlesien: Braunkohlenplan als Sanierungsrahmenplan für die stillgelegten Tagebaue im Raum Zeißholz (Bautzen 2004): https://www.rpv-oberlausitz-niederschlesien.de/braunkohlenplanung/sanierungsrahmenplanung/tagebaue-im-raum-zeissholz/braunkohlenplan-als-sanierungsrahmenplan-fuer-die-stillgelegten-tagebaue-im-raum-zeissholz.html (abgerufen 28.03.2022)
  • Regionaler Planungsverband Oberlausitz-Niederschlesien: Braunkohlenplan als Sanierungsrahmenplan für die stillgelegten Tagebaue im Raum Zeißholz - Teilfortschreibung (Bautzen 2022): https://www.rpv-oberlausitz-niederschlesien.de/braunkohlenplanung/sanierungsrahmenplanung/tagebaue-im-raum-zeissholz/teilfortschreibung-zur-festlegung-der-grenze-des-bereichs-mit-originaerausweisungen.html (abgerufen 28.03.2022)

Bauherr / Auftraggeber:
  • --

BKM-Nummer: 31100098

Grube Ziethen/Elisabeth II

Schlagwörter
Ort
Bernsdorf (Bautzen)
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
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„Grube Ziethen/Elisabeth II”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-31100098 (Abgerufen: 28. März 2025)
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