Diogenes-Schacht

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Lauta
Kreis(e): Bautzen
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 26′ 10,4″ N: 14° 03′ 11,96″ O 51,43622°N: 14,05332°O
Koordinate UTM 33.434.197,54 m: 5.698.761,21 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.434.307,21 m: 5.700.596,30 m
  • Das Grubenfeld des Diogenes-Schachtes kartiert 1888 und im Digitalen Geländemodell 2022 (Kartengrundlage: Sächsische Landesbibliothek -Staats- und Universitätsbibliothek / Deutsche Fotothek: Messtischblatt 2618: Hohenbocka, 1888; GeoSN, dl-de/by-2-0.: DGM1 Sachsen 2022; Kartierung A. Prust, 2022)

    Das Grubenfeld des Diogenes-Schachtes kartiert 1888 und im Digitalen Geländemodell 2022 (Kartengrundlage: Sächsische Landesbibliothek -Staats- und Universitätsbibliothek / Deutsche Fotothek: Messtischblatt 2618: Hohenbocka, 1888; GeoSN, dl-de/by-2-0.: DGM1 Sachsen 2022; Kartierung A. Prust, 2022)

    Fotograf/Urheber:
    Anja Prust
    Medientyp:
    Bild
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Braunkohlenbergbau (Tiefbau). 1864 gründete der Rittergutsbesitzer Moritz Oskar von Zehmen aus Weißig in Johannisthal eine Ziegelei und bald darauf, 1874/1875, die erste Glashütte auf dem Gebiet der Hohenbockaer Glassandvorkommen. Zur Versorgung von Hütte und Ziegelei wurden in unmittelbarer Nähe Kohlegruben aufgeschlossen. Nachdem die Vorkommen im Abbaugebiet am Kohlberg erschöpft waren, legte man 1882 das Feld „Diogenes Schacht“ an. Die Benennung wählte man vermutlich aufgrund des tonnenförmigen/kreisrunden Kohlevorkommens in Anlehnung an den griechischen Philosophen Diogenes von Sinope. Ab 1882/1883 wurde im Nordfeld auf einer Fläche von 40 x 40 Metern im Tiefbau auf bis zu drei Sohlen und bis 26 m Teufe gefördert. Die Kohle wurde mittels einer Förderbahn zur 350 m entfernten Glashütte transportiert. Schon 1886 musste der Betrieb eingestellt werden, da auch hier das Flöz nahezu vollständig abgebaut wurde; Ziegelei und Glashütte stellten ebenfalls den Betrieb ein. Nach erfolgreicher Erkundung eines weiteren Vorkommens, wurde ab 1891/1892 an der Südostflanke erneut Kohle gefördert. Die endgültige Stilllegung der Grube erfolgte nach Auskohlung im Jahr 1893.
Heute ist das ehemalige Abbaufeld bewaldet. Noch immer sind Bruchfelder der Tiefbaugrube im Gelände erkennbar, das als Gebiet mit unterirdischen Hohlräumen gemäß §8 SächsHohlrVO ausgewiesen ist.

(Anja Prust, Landesamt für Archäologie Sachsen, 2023)

Datierung:
  • 1883–1893

Quellen/Literaturangaben:
  • GeoSN, dl-de/by-2-0.: DGM1 Sachsen. 2022.
  • —: DOP Sachsen. 2022.
  • —: Historische Karten (TK25 DDR Ausgabe Staat). 2022.
  • —: Hohlraumkarte. 2022.
  • —: WebAtlasSN. 2022.
  • Landesamt für Archäologie Sachsen: Preußisches Urmesstischblatt 4550 Hohenbocka. 2021.
  • Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek / Deutsche Fotothek: Messtischblatt 2618: Hohenbocka, 1888. 2022.
  • —: Messtischblatt 2618: Hohenbocka, 1912. 2022.
  • —: Messtischblatt 2618, neue Nr. 4550: Hohenbocka, 1937. 2022.
  • US Geological Survey: Declassified Satellite Imagery 3 (1978). 2013.
  • G. Ehrlich, Leippe-Torno von den Anfängen bis zur Eingemeindung. Ein Geschichtsbuch (Bautzen 2012) 62–73.
  • Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH [Hrsg.], Heide/Zeißholz. Lausitzer Braunkohlenrevier. Wandlungen und Perspektiven 23 (Senftenberg 2013) 3–5.
  • R. Vulpius, Zu den Anfängen des Braunkohlen- und Glassandabbaus im Zentralteil der Hohenbockaer Hochfläche und zur Existenz der Glashütte Johannisthal bei Leippe – ein Beitrag zur Geologie und Industriegeschichte. Veröffentlichungen des Museums der Westlausitz Kamenz, Heft 26 (2006) 21–88.
  • Regionaler Planungsverband Oberlausitz - Niederschlesien [Hrsg.], Braunkohlenplan als Sanierungsrahmenplan für den stillgelegten Tagebau Heide (sächsischer Teil) (Bautzen 2002): https://www.rpv-oberlausitz-niederschlesien.de/braunkohlenplanung/sanierungsrahmenplanung/tagebau-heide-saechsischer-teil/braunkohlenplan-als-sanierungsrahmenplan-fuer-den-stillgelegten-tagebau-heide-saechsischer-teil/textteil-und-karten.html (abgerufen 31.03.2022).
  • Informationstafeln „Themenpfad zur frühen industriellen Entwicklung in Johannisthal“

Bauherr / Auftraggeber:
  • --

BKM-Nummer: 31100092

Diogenes-Schacht

Schlagwörter
Ort
Lauta
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Diogenes-Schacht”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-31100092 (Abgerufen: 19. März 2025)
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