Barackenlager Rudolfhütte (Keula)

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Krauschwitz
Kreis(e): Görlitz
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 31′ 6,01″ N: 14° 43′ 34,82″ O 51,51834°N: 14,72634°O
Koordinate UTM 33.481.012,10 m: 5.707.503,79 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.481.140,43 m: 5.709.342,78 m
  • Translozierte Baracke des ehemaligen Zwangsarbeiterlagers in Krauschwitz i.d. O.L. 2022

    Translozierte Baracke des ehemaligen Zwangsarbeiterlagers in Krauschwitz i.d. O.L. 2022

    Fotograf/Urheber:
    Anja Prust
    Medientyp:
    Bild
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In den 1930er Jahren baute man in Keula (1936–1945 Rudolfhütte, heute zu Krauschwitz gehörend) eine Turnhalle, die bald als Sportstätte von der SS, SA und Hitlerjugend genutzt wurde; bei Kriegseintritt diente sie als Sammellager für einberufene Soldaten. Mit Beginn des Arbeitseinsatzes ausländischer Zwangsarbeiter und Kriegsgefangener in der „Keulahütte“, vermutlich ab 1941/1943, wurde neben der Turnhalle ein Holzbarackenlager errichtet. Gemäß einer Erinnerungsskizze handelte es sich um 12 Wohnbaracken (20x8 m) und eine unterkellerte Küchenbaracke (Heinze et al. 2022). Kriegsgefangene wurden zwecks besserer Überwachung in der Kantine der Keulahütte interniert, so dass im Barackenlager hauptsächlich ausländische Arbeitskräfte (u. a. Belgier und Ostarbeiter) untergebracht waren. Zeitzeugen berichteten auch von Zwangsarbeiterinnen, die im Lager lebten und bei Privatleuten in Keula/Krauschwitz arbeiten mussten. Die Betriebsgeschichte der „Keulahütte“ aus den 1950er Jahren erwähnt 225 Zwangsarbeiter „aus Polen, CSR, Ukraine, Frankreich und Italien“.
Nach Kriegsende wurden die Baracken verkauft und von Einwohnern in Keula/Krauschwitz genutzt. So finden sich heute translozierte Baracken/Barackenteile in der Turnerstraße (Nutzungen als Wohnhaus oder Schuppen). Die teils stark modifizierten Baracken in der heutigen Marienstraße (Wohnhaus und Gewerbebetrieb) befinden sich wohl noch am Originalstandort.

(Anja Prust, Landesamt für Archäologie Sachsen, 2023)

Datierung:
  • 1941/43(?)–1945

Quellen/Literaturangaben:
  • GeoSN, dl-de/by-2-0.: DOP Sachsen. 2022.
  • —: Historische Karten (Messtischblatt vor 1945). 2022.
  • —: Historische Karten (TK25 DDR Ausgabe Staat). 2022.
  • —: WebAtlasSN. 2022.
  • Landesamt für Archäologie Sachsen: Luftbilder 2022.
  • US Geological Survey: Declassified Satellite Imagery 3 (1978). 2013.
  • H. Heinze et al., Turnhallen, Gemeindebote Krauschwitz 1/2022, 8–10.
  • W. Koschke, Keulahütte: Eisenhammer - Hüttenwerk - Gießerei (Görlitz 2010).
  • M. Richter, Die Oberlausitz im Zweiten Weltkrieg (Bautzen 2021).
  • Unbekannter Autor/Herausgeber, Keulahütte Krauschwitz, Oberlausitz. Betriebsgeschichte Teil 1 - Anfang bis 1945 (Jahr unbekannt, vermutl. 1950er Jahre).

Bauherr / Auftraggeber:
  • --

BKM-Nummer: 31100068

Barackenlager Rudolfhütte (Keula)

Schlagwörter
Ort
Krauschwitz i.d. O.L.
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Barackenlager Rudolfhütte (Keula)”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-31100068 (Abgerufen: 27. März 2025)
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