Grube Neustadt/Marie

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Krauschwitz
Kreis(e): Görlitz
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 31′ 12,67″ N: 14° 43′ 43,93″ O 51,52019°N: 14,72887°O
Koordinate UTM 33.481.188,35 m: 5.707.709,10 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.481.316,74 m: 5.709.548,18 m
  • Grube Neustadt/Marie (Kartengrundlage: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek / Deutsche Fotothek: Messtischblatt 2549: Muskau, 1919; Kartierung A. Prust 2022)

    Grube Neustadt/Marie (Kartengrundlage: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek / Deutsche Fotothek: Messtischblatt 2549: Muskau, 1919; Kartierung A. Prust 2022)

    Fotograf/Urheber:
    Anja Prust
    Medientyp:
    Bild
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Braunkohlenbergbau (Tagebau und Tiefbau). 1873 wurde bei Keula (heute zu Krauschwitz i.d. O.L. gehörend) die Grube „Marie“ durch den Domänenbesitzer Paul Blütchen aufgeschlossen. 1873–1882 wurde im Nordfeld und 1921–1944 im Südwestfeld (Erweiterungsfeld, heutiges Restloch „Bomkeschacht“) Kohle im Tagebaubetrieb abgebaut; 1888–1923 wurde im Nordfeld auch Tiefbau betrieben. Aufgrund der Tonvorkommen gründete Blütchen mit seinem Schwager Eduard Tiesler Ende der 1880er Jahre südwestlich der Grube eine Ziegelei. Ab 1892 wurde die Grube unter dem Namen „Neustadt“ geführt. Eine untertägige Verbindung zur Grube „Flora-Charlotte“ bestand seit 1898. 1901 erwarb die „Keulaer Eisenhüttenwerke AG“ die Grubenfelder „Marie“ und „Theresia“ – eine Fläche von ca. 8,7 Hektar – und verpachtete die Grube „Neustadt“ an die Ziegelei „Blütchen & Tiesler“, die bis 1920 die benötigte Kohle aus der Grube gewann. Der Transport der Kohle wurde anfangs mittels Fuhrwerken, ab 1885 dann schließlich über die Werkbahn der Keulahütte realisiert. Nach der Auskohlung 1923 stellte man den Tiefbaubetrieb im Nordfeld ein. Insgesamt wurde auf 14 Sohlen bis zu einer Teufe von 112,1 m Kohle abgebaut. Bereits zwei Jahre zuvor begann man im Südostfeld mit dem Tagebaubetrieb. Die Firma „Bomke“ aus Cottbus wurde mit dem Abraumbetrieb beauftragt und später Namensgeber des heutigen Restloches „Bomkeschacht“. 1924 pachtete die „Gesellschaft für Wasserglas und Wasserstoffanlagen mbH Keula OL“ die Grube. 1944 wurde der Tagebaubetrieb endgültig eingestellt; alle Tagesöffnungen wurden verfüllt. Neben dem „Bomkeschacht“ zeugen heute auch die Restlöcher „Adria“ und „Grüner Teich“ vom einstigen Kohle- und Tonabbau. Das ehemalige Nordfeld ist heute überwiegend bewaldet, Teilflächen sind überbaut. Das gesamte Areal ist als Gebiet mit unterirdischen Hohlräumen gemäß §8 SächsHohlrVO ausgewiesen.

(Anja Prust, Landesamt für Archäologie Sachsen, 2023)

Datierung:
  • 1873–1944

Quellen/Literaturangaben:
  • Archiv Freundeskreis Historica Bad Muskau e.V.: Bergschadenanalyse Gruben „Marie“, „Theresia“ und „Flora-Charlotte“, Jahr unbekannt.
  • GeoSN, dl-de/by-2-0.: DGM1 Sachsen. 2022.
  • —: DOP Sachsen. 2022.
  • —: Historische Karten (Messtischblatt vor 1945). 2022.
  • —: Hohlraumkarte. 2022.
  • —: WebAtlasSN. 2022.
  • Landesamt für Archäologie Sachsen: Preußisches Urmesstischblatt 4454 Muskau.
  • Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek / Deutsche Fotothek: Messtischblatt 2549: Muskau, 1919. 2022.
  • —: Messtischblatt 4454: Muskau, 1903. 2023.
  • US Geological Survey: Declassified Satellite Imagery 3 (1978). 2013.
  • F. Tischer, Der Braunkohlenbergbau um Weißwasser und Muskau unter besonderer Beachtung des Eisenbahnwesens (Weißwasser 2017) 42–48.
  • W. Schossig, Der Braunkohlenbergbau auf dem Muskauer Faltenbogen. Beiträge zur Geschichte des Bergbaus in der Niederlausitz 6 (Cottbus 2006) 125.

Bauherr / Auftraggeber:
  • --

BKM-Nummer: 31100045

Grube Neustadt/Marie

Schlagwörter
Ort
Krauschwitz i.d. O.L.
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Grube Neustadt/Marie”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-31100045 (Abgerufen: 31. Mai 2025)
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