Lausitzer Schock-Spiegelfabrik GmbH

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Weißwasser / Oberlausitz
Kreis(e): Görlitz
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 30′ 9,4″ N: 14° 38′ 43,79″ O 51,50261°N: 14,6455°O
Koordinate UTM 33.475.394,44 m: 5.705.779,22 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.475.520,53 m: 5.707.617,47 m
  • Die Spiegelfabrik auf dem Ortsplan von 1906 (Kartengrundlage: Ortsplan Weißwasser 1906 aus: F. Heider, Weisswasser in der Oberlausitz mit Muskau und Umgebung nebst Industrie in Wort und Bild [1908] S. 85)

    Die Spiegelfabrik auf dem Ortsplan von 1906 (Kartengrundlage: Ortsplan Weißwasser 1906 aus: F. Heider, Weisswasser in der Oberlausitz mit Muskau und Umgebung nebst Industrie in Wort und Bild [1908] S. 85)

    Fotograf/Urheber:
    Anja Prust
    Medientyp:
    Bild
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1899 wurde die „Oberlausitzer Spiegelfabrik Grabner & Berger, Weißwasser“ durch den Kaufmann Paul Grabner gegründet. Hauptgläubiger und Kapitalgeber war Joseph Schweig, der das Unternehmen nach Zahlungsschwierigkeiten Grabners 1905 übernahm und ab 1907 unter dem Namen „Lausitzer Schock-Spiegel Fabrik GmbH“ Spiegel und Gebrauchsgläser produzieren ließ. 1921 wurde der Kaufmann Ewald Roick als Geschäftsführer eingesetzt. Das Unternehmen exportierte zahlreiche Produkte in weite Teile Europas und nach Amerika. Nach der Enteignung des jüdischen Betriebsanteils 1933 (Staatsobhut) übernahm Roick diese Anteile 1938. Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde Glas für militärische Zwecke produziert. 1952 übernahm Roicks Sohn Joachim den Betrieb und stellte die Produktpalette um; gefertigt wurden nun neben Spiegeln auch Glasplatten, Glasschiebetüren und Teile für die DDR-Möbelindustrie. Ab Januar 1958 wurde ausschließlich für die Möbelindustrie produziert, was zu einer enormen Umsatzsteigerung führte. Das Werk war wesentlicher Teil des DDR-Exportgeschäftes und stand ab 1959 als „Lausitzer Spiegelfabrik KG Joachim Roick“ unter staatlicher Aufsicht. Nach der Enteignung Roicks unter dem Vorwand betriebsfinanzieller Eigenmächtigkeiten firmierte das Werk ab 1972 unter dem Namen „VEB Spiegelglaswerk Weißwasser“. Die Produktpalette wurde nochmals erweitert; das Werk zog Anfang der 1980er Jahre auf das Gelände des „VEB Farbenglaswerk Weißwasser“. Die Stillegung erfolgte am 20.09.1991. Am früheren Betriebsstandort in der Görlitzer Straße sind wenige Bauten erhalten und in Nachnutzung; einige Fertigungshallen in der Berliner Straße zeugen vom Spiegelglaswerk Weißwasser und werden aktuell u. a. von einem Unternehmen zur Spiegelfertigung genutzt.

(Anja Prust, Landesamt für Archäologie Sachsen, 2023)

Datierung:
  • 1899–20.09.1991

Quellen/Literaturangaben:
  • Archiv Glasmuseum Weißwasser: Ortsplan Weißwasser 1932 (Hydrantenplan). 2021.
  • GeoSN, dl-de/by-2-0.: DOP Sachsen. 2022.
  • —: Historische DOP Sachsen 1995–2004. 2022.
  • Landesamt für Archäologie Sachsen: Luftbilder 1950er/60er Jahre. 2021.
  • Ortsplan Weißwasser 1906 aus: F. Heider, Weisswasser in der Oberlausitz mit Muskau und Umgebung nebst Industrie in Wort und Bild (1908) S. 85.
  • Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek / Deutsche Fotothek: Messtischblatt 2548: Weißwasser, 1903. 2022.
  • —: Messtischblatt 2548: Weißwasser, 1922. 2022.
  • —: Messtischblatt 2548: Weißwasser, 1945. 2022.
  • Stadtarchiv Weißwasser: Ortsplan Weißwasser 1985. 2021.
  • US Geological Survey: Declassified Satellite Imagery 3 (1978). 2013.
  • F. Heider, Weisswasser in der Oberlausitz mit Muskau und Umgebung nebst Industrie in Wort und Bild (1908).
  • o. A.: Spieglein an der Wand. In: Lausitzer Rundschau, 28.12.2002.
  • o. A.: Spiegel-Roick an der Görlitzer Straße. In: Lausitzer Rundschau, 19.02.2005.

Bauherr / Auftraggeber:
  • --

BKM-Nummer: 31100039

Lausitzer Schock-Spiegelfabrik GmbH

Schlagwörter
Ort
Weißwasser/O.L.
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Lausitzer Schock-Spiegelfabrik GmbH”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-31100039 (Abgerufen: 21. März 2025)
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