Ladiges, Greiner & Co. Glashüttenwerke GmbH („Luisenhütte“)

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Weißwasser / Oberlausitz
Kreis(e): Görlitz
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 30′ 27,55″ N: 14° 37′ 27,51″ O 51,50765°N: 14,62431°O
Koordinate UTM 33.473.926,58 m: 5.706.347,19 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.474.052,08 m: 5.708.185,65 m
  • Links: Die ""Ladiges, Greiner & Co. Glashüttenwerke GmbH Weißwasser"" 1906. Rechts: Die Glashütte um 1920 (Quellen: Ortsplan Weißwasser 1906 aus: F. Heider, Weisswasser in der Oberlausitz mit Muskau und Umgebung nebst Industrie in Wort und Bild (1908) S. 85; Kartierung A. Prust, 2021; Förderverein "Glasmuseum Weißwasser" e. V. (Hg.): Glashütten in Weißwasse (2005) S. 68)

    Links: Die ""Ladiges, Greiner & Co. Glashüttenwerke GmbH Weißwasser"" 1906. Rechts: Die Glashütte um 1920 (Quellen: Ortsplan Weißwasser 1906 aus: F. Heider, Weisswasser in der Oberlausitz mit Muskau und Umgebung nebst Industrie in Wort und Bild (1908) S. 85; Kartierung A. Prust, 2021; Förderverein "Glasmuseum Weißwasser" e. V. (Hg.): Glashütten in Weißwasse (2005) S. 68)

    Fotograf/Urheber:
    Anja Prust
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1897 wurde das Unternehmen „Ladiges, Greiner & Co. Glashüttenwerke GmbH Weißwasser“ als siebte von elf Glashütten am Ort durch den Hamburger Glasgroßhändler Adolf Ladiges, den Tschernitzer Glashüttenmeister Adolf Greiner, Luis Greiner und dem Berliner Kaufmann Johannes Pallmann gegründet. Im Volksmund wurde das Werk „Luisenhütte“ genannt. Schon im Oktober des Gründungsjahres erfolgte die Inbetriebnahme. Zur Produktpalette zählten Verpackungsgläser, Gläser für den medizinisch-pharmazeutischen Bereich, Likör- und Milchflaschen, Bonbongläser, Aquarien, Terrarienbehälter und Glühlampenkolben. Nach einem Brand 1900 konnte die Produktion erst wieder im Jahr 1906 aufgenommen werden. Betriebsinhaber war nun auch Wilhelm Gelsdorf. Es folgten Um- und Ausbauten der Hütte, die 1908 in eine GmbH umgewandelt wurde und ab 1919 dem Verband Glühlampen herstellender Glasfabriken angehörte. Nach Zahlungsschwierigkeiten infolge der Weltwirtschaftskrise wurde die „Luisenhütte“ 1929 an die niederländische Firmengruppe „Philips/Eindhoven“ verkauft, die seit 1920 auch die „Bärenhütte“ in ihrem Besitz hatte und beide Werke unter dem Namen „Glasfabrik Weißwasser GmbH“ betrieb; der Teilbetrieb der Luisenhütte verblieb unter seinem Namen „Ladiges, Greiner & Co.“. Während des Zweiten Weltkrieges fertigte die Hütte Kleinteile für Radargeräte und Seeminen sowie Glühlampen für Flugzeuge, Panzer und Schiffe. Der Einsatz von Zwangsarbeitern in der „Bärenhütte“ ist belegt und muss für die Luisenhütte ebenfalls vermutet werden. Noch vor Kriegsende wurden die technischen Anlagen zur Glasproduktion nach Thüringen, später auch Bamberg und Aachen, ausgelagert. Eine spätere Wiedereinrichtung der Hütte blieb aus; leerstehende Gebäude wurden als Baustofflager oder Garagen genutzt, größtenteils auch abgerissen. Heute ist nur noch wenige originale Bausubstanz erhalten.

(Anja Prust, Landesamt für Archäologie Sachsen, 2023)

Datierung:
  • 1897–1945

Quellen/Literaturangaben:
  • Archiv Glasmuseum Weißwasser: Ortsplan Weißwasser 1932 (Hydrantenplan). 2021.
  • GeoSN, dl-de/by-2-0.: DOP Sachsen. 2022.
  • —: Historische DOP Sachsen 1995–2004. 2022.
  • —: WebAtlasSN. 2022.
  • Landesamt für Archäologie Sachsen: Luftbilder 1950er/60er Jahre. 2021.
  • Ortsplan Weißwasser 1906 aus: F. Heider, Weisswasser in der Oberlausitz mit Muskau und Umgebung nebst Industrie in Wort und Bild (1908) S. 85.
  • Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek / Deutsche Fotothek: Messtischblatt 2548: Weißwasser, 1903. 2022.
  • —: Messtischblatt 2548: Weißwasser, 1922. 2022.
  • —: Messtischblatt 2548: Weißwasser, 1945. 2022.
  • Stadtarchiv Weißwasser: Ortsplan Weißwasser 1985. 2021.
  • US Geological Survey: Declassified Satellite Imagery 3 (1978). 2013.
  • Förderverein „Glasmuseum Weißwasser“ e.V., Glashütten in Weißwasser (2005).
  • F. Heider, Weisswasser in der Oberlausitz mit Muskau und Umgebung nebst Industrie in Wort und Bild (1908) 43–45.
  • H.-D. Marschner, Die Entwicklung der Glasindustrie in Weißwasser/Oberlausitz, Sächsische Heimatblätter 3 (2005) 254–261.

Bauherr / Auftraggeber:
  • --

BKM-Nummer: 31100035

Ladiges, Greiner & Co. Glashüttenwerke GmbH („Luisenhütte“)

Schlagwörter
Ort
Weißwasser/O.L., Stadt
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
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„Ladiges, Greiner & Co. Glashüttenwerke GmbH („Luisenhütte“)”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-31100035 (Abgerufen: 15. März 2025)
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