Gruben Theodor und Freia II

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Gablenz
Kreis(e): Görlitz
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 32′ 40,32″ N: 14° 37′ 10,62″ O 51,54453°N: 14,61962°O
Koordinate UTM 33.473.622,38 m: 5.710.450,50 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.473.747,72 m: 5.712.290,61 m
  • Gruben Theodor und Freia II 1903 und das ehemalige Abbaugebiet 2022(Kartengrundlage: Sächsische Landesbibliothek -Staats- und Universitätsbibliothek / Deutsche Fotothek: Messtischblatt 2548: Weißwasser, 1903; GeoSN, dl-de/by-2-0.: DOP Sachsen 2022; Kartierung A. Prust 2022)

    Gruben Theodor und Freia II 1903 und das ehemalige Abbaugebiet 2022(Kartengrundlage: Sächsische Landesbibliothek -Staats- und Universitätsbibliothek / Deutsche Fotothek: Messtischblatt 2548: Weißwasser, 1903; GeoSN, dl-de/by-2-0.: DOP Sachsen 2022; Kartierung A. Prust 2022)

    Fotograf/Urheber:
    Anja Prust
    Medientyp:
    Bild
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Braunkohlenbergbau (Tagebau und Tiefbau). Im Januar 1889 setzte nordwestlich des Ortes Kromlau die Braunkohleförderung durch die „Gewerkschaft der Braunkohlengrube Theodor bei Cromlau“ ein. Ab 1890 wurde die Kohle im Tiefbau bis 14 m Teufe abgebaut bis der Betrieb 1896 infolge eines massiven Wassereinbruches eingestellt werden musste. Der Transport der Kohle erfolgte mittels Kettenbahn; ein Grubenbahn-Anschluss an die Strecke Weißwasser–Forst wurde 1897 realisiert. Die zur Grube gehörenden Tagesanlagen wurden mehrfach um- bzw. nach diversen Bränden und Kesselexplosionen neu gebaut. 1901 gründete sich die „Aktiengesellschaft Braunkohlenwerke Theodor in Weißwasser/O.L.“. Es erfolgten erste Sprengversuche zum Abbau der Kohle; ab 1902 kamen Dampfbagger zum Einsatz. Nach einer Konkursanmeldung 1903 wurde das Werk zwangsverwaltet und 1904 versteigert. 1905 kaufte die „Handelsgesellschaft Magnus & Friedmann OHG“ die Grube „Theodor“, aus der ab 1906 unter dem Namen „Brennabor AG für Braunkohlen – Verwertung zu Kromlau“ gefördert wurde. Ab März 1906 verband eine Drahtseilbahn (Firma Adolf Bleichert, Leipzig-Gohlis) die Grube mit dem Tagebau im Feld „Hermann“ über eine Länge von 1.600 m. Ab 1908 wurde ausschließlich im Tagebau gefördert bis der Betrieb am 01.05.1913 eingestellt wurde. Ab 1920 führte die „Freia Braunkohlewerke AG Niesky, Muskauer Straße 22“ den Betrieb unter dem Namen „Braunkohlenbergwerk cons. Freia II“ bis zur endgültigen Stillsetzung aus Rentabilitätsgründen am 28.08.1925 weiter. Der Abbau erfolgte bis 1925 in zwei Gruben und fünf Mulden: Die Grube „Theodor“ umfasste die Großteichmulde (1889–1908 Tagebau; 1889–1910 Tiefbau) und die Friedrichmulde (1902–1913 Tagebau und Tiefbau) inklusive der Mulde III (1903/1904 Tagebau; 1905–1912 Tiefbau). Mulde IV wurde nicht ausgeführt. Die Grube „Freia II“ umfasste die Fischteichmulde III (1921–1925 Tagebau; 1923–1925 Tiefbau) und die Fischteichmulde IV, die nach dem Abraumbetrieb eingestellt wurde und aus der erst 1947 als Notkohlengrube „Kurt“ Braunkohle gefördert wurde. Nach natürlicher Flutung der Mulden befinden sich heute auf dem ehemaligen Abbaugebiet der Hechtteich, Nickelteich und Badeteich sowie bewaldete Flächen. Das gesamte Areal ist als Gebiet mit unterirdischen Hohlräumen gemäß §8 SächsHohlrVO ausgewiesen.

(Anja Prust, Landesamt für Archäologie Sachsen, 2023)

Datierung:
  • 1889–1925

Quellen/Literaturangaben:
  • GeoSN, dl-de/by-2-0.: DGM1 Sachsen. 2022.
  • —: DOP Sachsen. 2022.
  • —: Historische Karten (TK25 DDR Ausgabe Staat). 2022.
  • —: Hohlraumkarte. 2022.
  • —: WebAtlasSN. 2022.
  • Landesamt für Archäologie Sachsen: Luftbilder 1950er/60er Jahre. 2021.
  • —: Preußisches Urmesstischblatt 4453 Schleife. 2021.
  • Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek / Deutsche Fotothek: Karte des Deutschen Reiches, Blatt 369: Spremberg, 1908. 2022.
  • —: Messtischblatt 2548: Weißwasser, 1903. 2022.
  • —: Messtischblatt 2548: Weißwasser, 1945. 2022.
  • F. Tischer, Der Braunkohlenbergbau um Weißwasser und Muskau unter besonderer Beachtung des Eisenbahnwesens (Weißwasser 2017) 51–64.
  • W. Schossig, Der Braunkohlenbergbau auf dem Muskauer Faltenbogen. Beiträge zur Geschichte des Bergbaus in der Niederlausitz 6 (Cottbus 2006) 124.

Bauherr / Auftraggeber:
  • --

BKM-Nummer: 31100030

Gruben Theodor und Freia II

Schlagwörter
Ort
Gablenz
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Gruben Theodor und Freia II”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-31100030 (Abgerufen: 27. März 2025)
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