Tagebau Heide (Grube Heye III)

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Bernsdorf (Landkreis Bautzen), Grünewald, Hohenbocka, Lauta, Senftenberg
Kreis(e): Bautzen, Oberspreewald-Lausitz
Bundesland: Brandenburg, Sachsen
Koordinate WGS84 51° 25′ 28,19″ N: 14° 02′ 4,5″ O 51,4245°N: 14,03458°O
Koordinate UTM 33.432.877,86 m: 5.697.474,47 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.432.987,02 m: 5.699.309,04 m
  • Tagebau Heye III/Heide um 1945 und 1978 (Kartengrundlage: GeoSN, dl-de/by-2-0.: Historische Karten [Messtischblatt vor 1945]; US Geological Survey: Declassified Satellite Imagery 3 [1978]. 2013; Kartierung A. Prust 2021 nach Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV): Digitale Kartierung: Tagebau-Abbaustände. 2021)

    Tagebau Heye III/Heide um 1945 und 1978 (Kartengrundlage: GeoSN, dl-de/by-2-0.: Historische Karten [Messtischblatt vor 1945]; US Geological Survey: Declassified Satellite Imagery 3 [1978]. 2013; Kartierung A. Prust 2021 nach Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV): Digitale Kartierung: Tagebau-Abbaustände. 2021)

    Fotograf/Urheber:
    Anja Prust
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Braunkohlenbergbau (Tagebau). Bereits seit Mitte des 19. Jahrhunderts wurde in der Heidelandschaft zwischen Hohenbocka, Lauta und Wiednitz Braunkohle im Tiefbau abgebaut – so bei Johannisthal im „Diogenes-Schacht“, im „Hedwig-Stolln“ oder in der Grube „Kohlberg-SE“. 1909 wurde der Tagebau Heye III durch die „F. C. Th. Heye Braunkohlenwerke AG“ aufgeschlossen. Die Förderung setzte ab 1909/1910 ein; die Stilllegung erfolgte 1968 durch die „VVB Cottbus, BKW Heide Wiednitz“. Die Kohle wurde in sechs Baufeldern abgebaut (1909–1937 in den Tagebauen I–IV westlich der Bahnlinie Senftenberg–Kamenz; 1937–1968 in den Tagebauen V und VI östlich der Bahnlinie), zunächst von Hand und mittels Kettenbahnen, ab 1918 mit Kohlebaggern und Großraumförderwagen. Zeitgleich mit der Erschließung der Grube Heye III erfolgten auch der Bau der gleichnamigen Brikettfabrik, eines Grubenkraftwerkes und der Werkssiedlung „Kolonie Heye III“. Nach der Enteignung der „F. C. Th. Heye GmbH“ 1946 wurde das Unternehmen verstaatlicht und 1949 in „VEB Braunkohlenwerk Heide“ umbenannt. Ab 1957 konnten auch Begleitstoffe aus dem Deckgebirge (Kristall-/Quarzsand, Ton) gefördert und vermarktet werden. Im Zeitraum vom 01.07.1965 bis 01.01.1967 musste der Tagebau vorübergehend stillgelegt werden, da die Auslaufarbeiten im Tagebau Niemtsch (Brandenburg) zusätzliche Arbeiter benötigten. 1968 wurde der Grubenbetrieb infolge der sogenannten „Kohlenkrise“ endgültig eingestellt. Die beiden Restlöcher Heide V und Heide VI wurden durch einen künstlichen Damm getrennt, um im Restloch Heide V ab 1971 den Rotschlamm aus der Aluminiumproduktion des Lautawerkes deponieren zu können. Beide Restlöcher sind aktuell Teil des Ökologischen Altlastenprojektes Lautawerk. Das Restloch Heide VII war durch die Einspülung von Kohletrübe, Kraftwerksasche und die Nutzung als Mülldeponie nahezu verfüllt und wurde bereits aufwendig saniert und abgedichtet. Die ehemaligen Abbaufelder des Tagebaus Heye III befinden sich vorwiegend auf dem Gebiet der Brandenburgischen Lausitz und sind heute auf sächsischer Landesseite von renaturierten Flächen und den erwähnten Restseen Heide V und Heide VI geprägt. Das Gebiet ist überwiegend als geotechnischer Sperrbereich ausgewiesen; Teile sind auch als Gebiet mit Grubenbauen unter Bergaufsicht ausgewiesen. Landinanspruchnahme: 883,8 Hektar; Rohkohleförderung: 38,8 Millionen Tonnen. Kartierung und Abbaustände gemäß LMBV.

(Anja Prust, Landesamt für Archäologie Sachsen, 2023)

Datierung:
  • 1909–1968

Quellen/Literaturangaben:
  • GeoSN, dl-de/by-2-0.: DGM1 Sachsen. 2022.
  • —: DOP Sachsen. 2022.
  • —: Historische DOP Sachsen 1995–2004. 2022.
  • —: Historische DOP Sachsen 2005. 2022.
  • —: Historische Karten (Messtischblatt vor 1945). 2022.
  • —: Historische Karten (TK25 DDR Ausgabe Staat). 2022.
  • —: Hohlraumkarte. 2022.
  • —: WebAtlasSN. 2022.
  • Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV): Digitale Kartierung: Tagebau. 2021.
  • —: Digitale Kartierung: Tagebau-Abbaustände. 2021.
  • Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek / Deutsche Fotothek: Karte von Ruhland bis Kamenz, Kupferstich Wilhelm Hase, 1863. 2022.
  • —: Messtischblatt 21.(2688): Straßgräbchen (Sächs.) – Bernsdorf (Preuß.), 1912. 2022.
  • —: Messtischblatt 2618: Hohenbocka, 1912. 2022.
  • —: Messtischblatt 2618: Hohenbocka, 1924. 2022.
  • —: TK (Messtischblätter) Sachsen, Section Strassgräbchen – Bernsdorf, 1921. 2022.
  • US Geological Survey: Declassified Satellite Imagery 3 (1978). 2013.
  • Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH [Hrsg.], Heide/Zeißholz. Lausitzer Braunkohlenrevier. Wandlungen und Perspektiven 23 (Senftenberg 2013).
  • K.-H. Weigel, Heye III 1909, Teil I. Heimatort Heide im Wandel der Zeit (Bernsdorf 2012).
  • K.-H. Weigel, Grube Heye III / Braunkohlenwerk Heide 1909-1992, Teil. II. Heimatort Heide im Wandel der Zeit (Bernsdorf 2016).
  • Geoportal LMBV:https://lmbv.maps.arcgis.com/apps/webappviewer/index.html?id=64068d71103d40a9a0a07f6b0682db1c(abgerufen 09.06.2022)
  • Regionaler Planungsverband Oberlausitz-Niederschlesien: Braunkohlenplan als Sanierungsrahmenplan für den stillgelegten Tagebau Heide (sächsischer Teil) (Bautzen 2002): https://www.rpv-oberlausitz-niederschlesien.de/braunkohlenplanung/sanierungsrahmenplanung/tagebau-heide-saechsischer-teil/braunkohlenplan-als-sanierungsrahmenplan-fuer-den-stillgelegten-tagebau-heide-saechsischer-teil.html (abgerufen 09.06.2022)
  • Regionaler Planungsverband Oberlausitz-Niederschlesien: Braunkohlenplan als Sanierungsrahmenplan für den stillgelegten Tagebau Heide (sächsischer Teil) - Teilfortschreibung (Bautzen 2022): https://www.rpv-oberlausitz-niederschlesien.de/braunkohlenplanung/sanierungsrahmenplanung/tagebau-heide-saechsischer-teil/teilfortschreibung-zur-festlegung-der-grenze-des-bereichs-mit-originaerausweisungen.html(abgerufen 09.06.2022)

Bauherr / Auftraggeber:
  • --

BKM-Nummer: 31100026

Tagebau Heide (Grube Heye III)

Schlagwörter
Ort
Wiednitz
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
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„Tagebau Heide (Grube Heye III)”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-31100026 (Abgerufen: 21. März 2025)
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