Tagebau Zeißholz (Grube Clara III)

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Bernsdorf (Landkreis Bautzen), Oßling
Kreis(e): Bautzen
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 22′ 22,47″ N: 14° 08′ 54,09″ O 51,37291°N: 14,14836°O
Koordinate UTM 33.440.721,50 m: 5.691.639,07 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.440.833,84 m: 5.693.471,37 m
  • Tagebau Clara III 1921 und 2022 (Kartengrundlage: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek / Deutsche Fotothek: TK [Messtischblätter] Sachsen , Section Strassgräbchen - Bernsdorf, 1921; GeoSN, dl-de/by-2-0.: DOP Sachsen 2022; Kartierung A. Prust 2021 nach Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV): Digitale Kartierung: Tagebau-Abbaustände. 2021)

    Tagebau Clara III 1921 und 2022 (Kartengrundlage: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek / Deutsche Fotothek: TK [Messtischblätter] Sachsen , Section Strassgräbchen - Bernsdorf, 1921; GeoSN, dl-de/by-2-0.: DOP Sachsen 2022; Kartierung A. Prust 2021 nach Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV): Digitale Kartierung: Tagebau-Abbaustände. 2021)

    Fotograf/Urheber:
    Anja Prust
    Medientyp:
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Braunkohlenbergbau (Tagebau). Seit Ende des 19. Jahrhunderts baute man in der Wald- und Teichlandschaft nordwestlich und nördlich von Zeißholz Braunkohle ab – so in den Gruben Saxonia, Friedrichsglück, Constantia, Amalia, Ziethen/Elisabeth II, Marie-Elisabeth und im Schacht Bruno. 1908 kaufte die „Eintracht Braunkohlenwerke und Brikettfabriken AG Welzow“ die „Saxonia Braunkohlenwerke und Brikettfabrik“ und erschloss 1910 den Tagebau Clara III. Bereits ein Jahr später wurde die erste Kohle gefördert. Die Stillsetzung erfolgte 1934 ebenfalls durch die „Eintracht Braunkohlenwerke und Brikettfabriken AG“. Zeitgleich mit dem Aufschluss begann auch der Bau der Brikettfabrik Clara III, die ab 1911 produzierte. Bis zum Einsatz des Lübecker Kohlebaggers (1916–1934) wurde im Schurrenverfahren und von Hand abgebaut; der Transport wurde bis zur Elektrifizierung des Abraum- und Grubenbetriebs 1919 mittels einer Pferdebahn realisiert. Nach der Stilllegung wurden zwischen 1934 und 1991 Asche und Kohletrübe aus der Brikettfabrik in die Restlöcher (Amalia und Clara III) gespült. Im Restloch Clara III wurden zwischen 1970 und 1994 auch Abraum und Aufbereitungsrückstände aus dem südlich angrenzenden Grauwacketagebau Oßling verkippt. Heute befinden sich auf dem ehemaligen Abbaugebiet das Restloch „Grube Clara III“ (Clara See) sowie renaturierte Flächen (Forst). Im südöstlichen Bereich befindet sich noch immer ein aktiver Grauwacketagebau.Teilbereiche sind als geotechnischer Sperrbereich, als Gebiet mit unterirdischen Hohlräumen und Grubenbauen unter Bergaufsicht ausgewiesen. Landinanspruchnahme: 199 Hektar; Rohkohleförderung: 12,4 Millionen Tonnen. Kartierung und Abbaustände gemäß LMBV.

(Anja Prust, Landesamt für Archäologie Sachsen, 2023)

Datierung:
  • 1910–1934

Quellen/Literaturangaben:
  • GeoSN, dl-de/by-2-0.: DGM1 Sachsen. 2022.
  • —: DOP Sachsen. 2022.
  • —: Historische Karten (Messtischblatt vor 1945). 2022.
  • —: Historische Karten (TK25 DDR Ausgabe Staat). 2022.
  • —: Hohlraumkarte. 2022.
  • —: WebAtlasSN. 2022.
  • Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV): Digitale Kartierung: Tagebau. 2021.
  • —: Digitale Kartierung: Tagebau-Abbaustände. 2021.
  • Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek / Deutsche Fotothek: Messtischblatt 21.(2688): Straßgräbchen (Sächs.) – Bernsdorf (Preuß.), 1912. 2022.
  • —: Messtischblatt 22.(2689): Königswartha (Sächs.) – Wittichenau (Preuß.), 1912. 2022.
  • —: TK (Äquidistantenkarte) Sachsen, Section Königswartha, 1884. 2021.
  • —: TK (Äquidistantenkarte) Sachsen, Section Strassgräbchen, 1883. 2022.
  • —: TK (Messtischblätter) Sachsen, Section Königswartha – Wittichenau, 1925. 2021.
  • —: TK (Messtischblätter) Sachsen, Section Strassgräbchen – Bernsdorf, 1921. 2022.
  • US Geological Survey: Declassified Satellite Imagery 3 (1978). 2013.
  • F. Hübner, Die Zeißholzer Hochfläche aus morphologischer, geologischer, faunistisch-floristischer sowie kulturhistorischer und wirtschaftlicher Sicht (Kamenz 1999).
  • Lausitzer Braunkohle Aktiengesellschaft (LAUBAG) [Hrsg.], Brikettfabrik Zeißholz 1911–1991 (Senftenberg o.?J.).
  • Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH [Hrsg.], Braunkohlenveredlung in der Lausitz, Teil II (Ostsachsen). Wandlungen und Perspektiven 19 (Senftenberg 2011).
  • Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH [Hrsg.], Heide/Zeißholz. Lausitzer Braunkohlenrevier. Wandlungen und Perspektiven 23 (Senftenberg 2013).
  • Geoportal LMBV: https://lmbv.maps.arcgis.com/apps/webappviewer/index.html?id=64068d71103d40a9a0a07f6b0682db1c (abgerufen 09.06.2022)
  • Regionaler Planungsverband Oberlausitz-Niederschlesien: Braunkohlenplan als Sanierungsrahmenplan für die stillgelegten Tagebaue im Raum Zeißholz (Bautzen 2004): https://www.rpv-oberlausitz-niederschlesien.de/braunkohlenplanung/sanierungsrahmenplanung/tagebaue-im-raum-zeissholz/braunkohlenplan-als-sanierungsrahmenplan-fuer-die-stillgelegten-tagebaue-im-raum-zeissholz.html (abgerufen 09.06.2022)
  • Regionaler Planungsverband Oberlausitz-Niederschlesien: Braunkohlenplan als Sanierungsrahmenplan für die stillgelegten Tagebaue im Raum Zeißholz – Teilfortschreibung (Bautzen 2022): https://www.rpv-oberlausitz-niederschlesien.de/braunkohlenplanung/sanierungsrahmenplanung/tagebaue-im-raum-zeissholz/teilfortschreibung-zur-festlegung-der-grenze-des-bereichs-mit-originaerausweisungen.html (abgerufen 09.06.2022)

Bauherr / Auftraggeber:
  • --

BKM-Nummer: 31100025

Tagebau Zeißholz (Grube Clara III)

Schlagwörter
Ort
Zeißholz
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
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„Tagebau Zeißholz (Grube Clara III)”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-31100025 (Abgerufen: 24. März 2025)
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