Tagebau Lohsa (Werminghoff III)

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Boxberg / Oberlausitz, Lohsa, Spreetal
Kreis(e): Bautzen, Görlitz
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 24′ 34,87″ N: 14° 26′ 54,28″ O 51,40969°N: 14,44841°O
Koordinate UTM 33.461.637,30 m: 5.695.529,57 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.461.758,75 m: 5.697.363,50 m
  • Tagebau Lohsa um 1990 (Kartengrundlage: GeoSN, dl-de/by-2-0.: Historische Karten [TK25 DDR Ausgabe Staat]; Kartierung A. Prust 2021 nach Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV): Digitale Kartierung: Tagebau-Abbaustände. 2021)

    Tagebau Lohsa um 1990 (Kartengrundlage: GeoSN, dl-de/by-2-0.: Historische Karten [TK25 DDR Ausgabe Staat]; Kartierung A. Prust 2021 nach Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV): Digitale Kartierung: Tagebau-Abbaustände. 2021)

    Fotograf/Urheber:
    Anja Prust
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
Braunkohlenbergbau (Tagebau). Am 12.10.1950 wurde in der Heide- und Teichlandschaft zwischen Lohsa, Bärwalde, Weißkollm und Burghammer der Tagebau Werminghoff III durch die „VVB (Z) Welzow, Werk Glückauf Knappenrode“ aufgeschlossen. Der Aufschluss erfolgte als Nachfolge für den ausgekohlten Tagebau Werminghoff II. Im März 1952 begann die Kohleförderung im damals modernsten Tagebau seiner Zeit, der das Kraftwerk Boxberg und die Brikettfabriken Werminghoff, Heye III und Clara III versorgte. Die Stillsetzung erfolgte 1984 durch das „BKK Senftenberg, BKW Glückauf Knappenrode“. Seit 1968 wurde der Tagebau unter dem Namen „Tagebau Lohsa“ betrieben. Für das Abbaufeld mussten die Orte Ratzen, Geißlitz und Kolpen vollständig abgebrochen werden; der Ort Lippen wurde teildevastiert. Überdies wurden zwischen 1942 und 1944 Teile der Kleinen Spree verlegt. Nach der Stilllegung des Tagebaus 1984 wurde ein großer Teil des Geländes bis 1990 als militärisches Übungsgelände durch die Nationale Volksarmee der DDR genutzt. Heute befinden sich auf dem ehemaligen Abbaufeld das Speicherbecken Lohsa II (Flutung 1997–2013), die Fischteiche Lohsa sowie renaturierte Flächen (Kiefernwald). Der Großteil des Geländes ist als geotechnischer Sperrbereich ausgewiesen; kleine Randbereiche sind darüber hinaus auch als Gebiet mit unterirdischen Hohlräumen gemäß §8 SächsHohlrVO ausgewiesen. Die Idee der Renaturierung im Sinne der ursprünglichen Teichlandschaft wurde bereits in den 1970er Jahren durch Bergleute des „BKW 'Glückauf' Knappenrode“ entwickelt; die Modellierung der Fischteiche Lohsa erfolgte bereits während der Abraumverkippung 1981. Landinanspruchnahme: 3.644 Hektar; Rohkohleförderung: 299 Millionen Tonnen; Abraumbewegung: 1.191 Millionen Kubikmeter. Kartierung und Abbaustände gemäß LMBV.

(Anja Prust, Landesamt für Archäologie Sachsen, 2023)

Datierung:
  • 1950–1984

Quellen/Literaturangaben:
  • GeoSN, dl-de/by-2-0.: DGM1 Sachsen. 2022.
  • —: DOP Sachsen. 2022.
  • —: Historische DOP Sachsen 1995–2004. 2022.
  • —: Historische Karten (Messtischblatt vor 1945). 2022.
  • —: Historische Karten (TK25 ab 1990). 2022.
  • —: Historische Karten (TK25 DDR Ausgabe Staat). 2022.
  • —: Hohlraumkarte. 2022.
  • —: WebAtlasSN. 2022.
  • Landesamt für Archäologie Sachsen: Preußisches Urmesstischblatt 4552 Weiß-Kollm. 2021.
  • —: Preußisches Urmesstischblatt 4553 Nochten. 2021.
  • —: Preußisches Urmesstischblatt 4652 Lohsa. 2021.
  • —: Preußisches Urmesstischblatt 4653 Uhyst. 2021.
  • Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV): Digitale Kartierung: Tagebau. 2021.
  • —: Digitale Kartierung: Tagebau-Abbaustände. 2021.
  • US Geological Survey: Declassified Satellite Imagery 3 (1978). 2013.
  • Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH [Hrsg.], Lohsa/Dreiweibern. Lausitzer Braunkohlenrevier. Wandlungen und Perspektiven 9 (Senftenberg 2015).
  • Geoportal LMBV: https://lmbv.maps.arcgis.com/apps/webappviewer/index.html?id=64068d71103d40a9a0a07f6b0682db1c (abgerufen 31.05.2022)
  • Regionaler Planungsverband Oberlausitz-Niederschlesien: Braunkohlenplan als Sanierungsrahmenplan für den stillgelegten Tagebau Lohsa, 1 Bergbau- und Wasserbaumaßnahmen Wasserspeicher Lohsa II (Bautzen 1997): https://www.rpv-oberlausitz-niederschlesien.de/braunkohlenplanung/sanierungsrahmenplanung/tagebau-lohsa/braunkohlenplan-als-sanierungsrahmenplan-fuer-den-stillgelegten-tagebau-lohsa-teil-1-bergbau-und-wasserbaumassnahmen-wasserspeicher-lohsa-ii.html (abgerufen 08.08.2022)
  • Regionaler Planungsverband Oberlausitz-Niederschlesien: Braunkohlenplan als Sanierungsrahmenplan für den stillgelegten Tagebau Lohsa, 2 Bergbaufolgelandschaft Tagebau Lohsa (Bautzen 2001):https://www.rpv-oberlausitz-niederschlesien.de/braunkohlenplanung/sanierungsrahmenplanung/tagebau-lohsa/braunkohlenplan-als-sanierungsrahmenplan-fuer-den-stillgelegten-tagebau-lohsa-teil-2-bergbaufolgelandschaft-tagebau-lohsa.html (abgerufen 08.08.2022)
  • Regionaler Planungsverband Oberlausitz-Niederschlesien: Braunkohlenplan als Sanierungsrahmenplan für den stillgelegten Tagebau Lohsa - Teilfortschreibung (Bautzen 2022): https://www.rpv-oberlausitz-niederschlesien.de/braunkohlenplanung/sanierungsrahmenplanung/tagebau-lohsa/teilfortschreibung-zur-festlegung-der-grenze-des-bereichs-mit-originaerausweisungen.html (abgerufen 08.08.2022)

Bauherr / Auftraggeber:
  • --

BKM-Nummer: 31100012

Tagebau Lohsa (Werminghoff III)

Schlagwörter
Ort
Lohsa
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

Empfohlene Zitierweise

Urheberrechtlicher Hinweis
Der hier präsentierte Inhalt steht unter der freien Lizenz CC BY-NC 4.0 (Namensnennung, nicht kommerziell). Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Empfohlene Zitierweise
„Tagebau Lohsa (Werminghoff III)”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-31100012 (Abgerufen: 20. Juni 2025)
Seitenanfang