Brikettfabrik Werminghoff/Glückauf/Knappenrode

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Hoyerswerda, Wittichenau
Kreis(e): Bautzen
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 23′ 52,6″ N: 14° 19′ 34,9″ O 51,39794°N: 14,32636°O
Koordinate UTM 33.453.136,79 m: 5.694.294,67 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.453.254,90 m: 5.696.128,02 m
  • Brikettfabrik Werminghoff/Glückauf/Knappenrode, heute Energiefabrik Knappenrode

    Brikettfabrik Werminghoff/Glückauf/Knappenrode, heute Energiefabrik Knappenrode

    Fotograf/Urheber:
    Anja Prust
    Medientyp:
    Bild
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Am 01.01.1887 gründete Joseph Werminghoff (1848–1914), Betreiber der Braunkohlegruben „Saxonia“ und „Clara III“ bei Zeißholz, die „Eintracht Braunkohlenwerke und Brikettfabriken AG“. 1910 erfolgte der Ankauf von Kohlefeldern im Raum Lohsa; 1913 begannen erste Rodungen für den Tagebau „Werminghoff I“ und zeitgleich der Bau einer Werkssiedlung („Siedlung Werminghoff“), eines Bahnhofes und der zunächst aus drei Anlagenteilen bestehenden Brikettfabrik. Die Inbetriebnahme dieser erfolgte 1918 (Fabrik I mit Nassdienst, Kraftzentrale und Kesselhaus), 1923 (Fabrik III) und 1927 (Fabrik II und Großraumbunker). Die Gesamtanlage umfasste neben Fabrik I, II und III u. a. auch Kühlhäuser, Förderbrücken, Schornsteine, eine 30-kV-Station, einen Kühlturm, Werkstätten, Verwaltungs- und Sozialgebäude, die Barbarakapelle, Verladeeinrichtungen und Anlagen der Kohleverbindungsbahn Knappenrode–Zeißholz. Bei einem Fliegerangriff am 16.01.1945 wurden Teile der Fabrik beschädigt. 1947 mussten die technischen Anlagen auf Befehl der SMAD demontiert und als Reparationsleistung zur Grube „Balachowsk“ in die Ukraine transportiert werden. Am 26.12.1947 gab die SMAD den Befehl zur Wiederinstandsetzung des Werkes, sodass der Betrieb 1948 mit einer Dampfpresse wiederaufgenommen wurde; weitere Anlagen kamen aus stillgesetzten Betrieben. Es folgten An- und Umbauten in den 1950er Jahren (Fabrik IV und Fabrik V) und die Umbenennung von Fabrik und Siedlung in „Knappenrode“. Infolge der politischen Wende 1989/1990 ging der Bedarf an Briketts massiv zurück. Am 25.02.1993 wurde die Produktion eingestellt. Es folgte der Teilabbruch von 92 Objekten auf dem ehemaligen Betriebsgelände, deren Fundamentreste zum Teil noch heute sichtbar erhalten sind. Seit 1994 wurde die Brikettfabrik Werminghoff als „Bergbaumuseum Knappenrode“ genutzt und ist heute als denkmalgeschützte Industrieanlage „Energiefabrik Knappenrode“ Teil des „Zweckverbandes Sächsisches Industriemuseum“.

(Anja Prust, Landesamt für Archäologie Sachsen, 2023)

Datierung:
  • 1913–1993

Quellen/Literaturangaben:
  • Archiv Landesamt für Denkmalpflege Sachsen: Brikettfabrik Knappenrode, Werksplan (um 1990).
  • GeoSN, dl-de/by-2-0.: DGM1 Sachsen. 2022.
  • —: DOP Sachsen. 2022.
  • —: Historische DOP Sachsen 1995–2004. 2022.
  • —: Historische DOP Sachsen 2005. 2022.
  • —: Historische Karten (Messtischblatt vor 1945). 2022.
  • —: Historische Karten (TK25 ab 1990). 2022.
  • —: Historische Karten (TK25 DDR Ausgabe Staat). 2022.
  • —: WebAtlasSN. 2022.
  • Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek / Deutsche Fotothek: Messtischblatt 22.(2689): Königswartha (Sächs.) – Wittichenau (Preuß.), 1912. 2022.
  • —: Messtischblatt 23.(2690): Lippitsch (Sächs.) – Lohsa (Preuß.), 1912. 2022.
  • —: Messtischblatt 2619: Hoyerswerda, 1912. 2022.
  • —: Messtischblatt 2619: Hoyerswerda, 1920. 2022.
  • —: Messtischblatt 2620: Weiß-Kollm, 1920. 2022.
  • —: TK (Messtischblätter) Sachsen, Section Königswartha – Wittichenau, 1925. 2021.
  • —: TK (Messtischblätter) Sachsen, Section Lippitsch – Lohsa, 1921. 2022.
  • US Geological Survey: Declassified Satellite Imagery 3 (1978). 2013.
  • Arbeitsgemeinschaft Konzept Knappenrode, Energie-Fabrik Werminhoff Entwicklungs- und Wirtschaftlichkeitskonzept zum Bergbaumuseum Knappenrode (2002).
  • Energiefabrik Knappenrode [Hrsg.] Entdeckerkompass. 8 Routen – ein Erlebnis (Hoyerswerda 2020).
  • H. Kockrick und O.-H. Lehmann, 90 Jahre Bergarbeitergemeinde Knappenrode. Ein Rückblick auf die Ortsgeschichte der Gemeinde (Knappenrode 2003).
  • Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH [Hrsg.], Brikettfabrik Knappenrode 1918-1993 (Senftenberg 1993).
  • Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH [Hrsg.], Werminghoff/Knappenrode, Wandlungen und Perspektiven 17 (Senftenberg 2015).
  • Ring Deutscher Bergingenieure e.V., Bezirksverein Lausitzer Braunkohle [Hrsg.], 100 Jahre Braunkohlenbergbau um Werminghoff (Knappenrode) und Lohsa (Spitzkunnersdorf 2014).
  • Denkmalliste Sachsen: https://denkmalliste.denkmalpflege.sachsen.de/Gast/Denkmalliste_Sachsen.aspx (abgerufen 26.07.2022)
  • Energiefabrik Knappenrode: https://web.saechsisches-industriemuseum.com/knappenrode.html (abgerufen 15.10.2021)
  • LMBV Geoportal: https://lmbv.maps.arcgis.com/apps/webappviewer/index.html?id=64068d71103d40a9a0a07f6b0682db1c (abgerufen 15.10.2021)

Bauherr / Auftraggeber:
  • --

BKM-Nummer: 31100009

Brikettfabrik Werminghoff/Glückauf/Knappenrode

Schlagwörter
Ort
Knappenrode
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
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„Brikettfabrik Werminghoff/Glückauf/Knappenrode”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-31100009 (Abgerufen: 18. März 2025)
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