Außenlager KZ Groß-Rosen (Frauenarbeitslager Weißwasser)

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Weißwasser / Oberlausitz
Kreis(e): Görlitz
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 30′ 51,23″ N: 14° 37′ 0,95″ O 51,51423°N: 14,61693°O
Koordinate UTM 33.473.418,42 m: 5.707.081,22 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.473.543,70 m: 5.708.919,97 m
  • Gedenkstein für das KZ-Außenlager Groß-Rosen (Frauenarbeitslager Weißwasser) am Kromlauer Weg

    Gedenkstein für das KZ-Außenlager Groß-Rosen (Frauenarbeitslager Weißwasser) am Kromlauer Weg

    Copyright-Hinweis:
    Landesamt für Archäologie Sachsen
    Fotograf/Urheber:
    Anja Prust
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  • Gedenkstein für das KZ-Außenlager Groß-Rosen (Frauenarbeitslager Weißwasser) am Kromlauer Weg

    Gedenkstein für das KZ-Außenlager Groß-Rosen (Frauenarbeitslager Weißwasser) am Kromlauer Weg

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Auf dem Gelände am Neuteichweg 44 befand sich von September 1944 bis Februar 1945 das Frauenarbeitslager Weißwasser – ein Außenlager des KZ Groß-Rosen –, bestehend aus drei, von Drahtzäunen umgebenen, Holzbaracken. Vom 11.09.1944 bis 28.02.1945 wurden hier 300 ungarische Mädchen und Frauen aus dem KZ Auschwitz untergebracht und zur Arbeit in den Philips-Valvo-Röhrenwerken in Weißwasser („Bärenhütte“ und „Luisenhütte“) gezwungen. Am 28.02.1945 erfolgte die Räumung des Lagers aufgrund der nahenden sowjetischen Armee; die Frauen mussten zu Fuß nach Senftenberg, wurden dann mit Zügen nach Horneburg (zu einem weiteren Philips-Valvo-Werk) und Ende März nach Bergen-Belsen gebracht, wo sie letztlich befreit wurden. Auf dem Messtischblatt 2548: Weißwasser, 1945 wurde die Anlage nicht kartiert. Der Abbruch erfolgte um 1953, die Überbauung wohl ab Ende der 1970er Jahre. In den Glashütten in Weißwasser wurden außerdem Kriegsgefangene als Arbeiter eingesetzt, die womöglich zuvor in diesen Baracken untergebracht waren. Seit 15.04.2000 erinnert ein Gedenkstein am Kromlauer Weg (direkt am Neuteich) an das Frauenarbeitslager, der folgende Inschrift trägt: „1944/45 befand sich am Neuteichweg 44 ein Außenlager des KZ Groß-Rosen. 300 jüdische Frauen wurden vom KZ Auschwitz zur Zwangsarbeit nach Weißwasser gebracht. 1945 in das KZ Bergen-Belsen deportiert. Es gibt keinen besseren Weg zu Toleranz und Mitmenschlichkeit als das Erinnern an jene Zeit, an das Leiden auch nur eines Kindes, an die Tränen auch nur einer Mutter. Nach Elie Wiesel, Weißwasser am 15. April 2000“.


(Anja Prust, Landesamt für Archäologie Sachsen, 2023)

Datierung:
  • 11.09.1944–28.02.1945

Quellen/Literaturangaben:
  • GeoSN, dl-de/by-2-0.: DOP Sachsen. 2021.
  • —: Historische Karten (TK25 DDR Ausgabe Staat). 2021.
  • —: WebAtlasSN. 2021.
  • Landesamt für Archäologie Sachsen: Luftbilder 1950er Jahre. 2021.
  • Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek / Deutsche Fotothek: Messtischblatt 2548: Weißwasser, 1945. 2021.
  • Stadtarchiv Weißwasser: Ortsplan Weißwasser 1985. 2021.
  • US Geological Survey: Declassified Satellite Imagery 3 (1978). 2013.
  • G. Albrecht, Frauenarbeitslager Weißwasser – ein Außenlager des KZ Groß-Rosen. In: Sächsische Heimatblätter 3 (2005) 222–227.
  • H. Brenner, Todesmärsche und Todestransporte: Konzentrationslager Groß-Rosen und die Nebenlager (Chemnitz 2015).
  • Gesellschaft für Arbeits- und Berufsförderung Weißwasser/O. L., Geschichte(n) vor der Haustür. Das Frauenarbeitslager Weißwasser. Ein Arbeitsmaterial für Jugendliche und Erwachsene (Weißwasser 2004).
  • A. Rudorff, Frauen in den Außenlagern des Konzentrationslagers Groß-Rosen (Berlin 2014).
  • Sächsische Landeszentrale für Politische Bildung/Brenner, Hans: NS-Terror und Verfolgung in Sachsen von den frühen Konzentrationslagern bis zu den Todesmärschen. 1. Auflage (Dresden 2018) Anhang C, 520, 521.

Bauherr / Auftraggeber:
  • --

BKM-Nummer: 31100001

Außenlager KZ Groß-Rosen (Frauenarbeitslager Weißwasser)

Schlagwörter
Ort
Weißwasser/O.L., Stadt
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Außenlager KZ Groß-Rosen (Frauenarbeitslager Weißwasser)”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-31100001 (Abgerufen: 17. März 2025)
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