Museum Margarethenhütte

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Großdubrau
Kreis(e): Bautzen
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 14′ 59,59″ N: 14° 27′ 16,93″ O 51,24989°N: 14,4547°O
Koordinate UTM 33.461.942,65 m: 5.677.754,94 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.462.064,50 m: 5.679.581,67 m
  • Margarethenhütte, Elektroporzellanmuseum, Hauptansicht von Süden

    Margarethenhütte, Elektroporzellanmuseum, Hauptansicht von Süden

    Fotograf/Urheber:
    Nora Wiedemann
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  • Margarethenhütte, Elektroporzellanmuseum, Versuchshalle Hochspannung

    Margarethenhütte, Elektroporzellanmuseum, Versuchshalle Hochspannung

    Fotograf/Urheber:
    Tom Pfefferkorn
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  • Margarethenhütte, Elektroporzellanmuseum, Exponat

    Margarethenhütte, Elektroporzellanmuseum, Exponat

    Fotograf/Urheber:
    Tom Pfefferkorn
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Bereits 1854 wurde durch Dresdner Adlige der Thonwaren- und Braunkohlen-Actien-Verein Großdubrau gegründet. Zweck der Gesellschaft war die Ausbeutung der örtlich lagernden Rohstoffe zur Produktion von Tonwaren, Ziegeln und Porzellan. 1857 wurde dem Werk zu Ehren der Prinzessin Margarete von Sachsen der Name Margarethenhütte gegeben.
Der Berliner Porzellanfabrikant Hermann Schomburg kaufte das Werk 1873 und richtete es ab 1877 vor allem auf die Produktion von Apothekengeschirr und elektrischen Isolatoren aus, wobei auch die tonkeramische Linie erhalten blieb, die gewissermaßen als Grundlast Futtertröge, Schornsteinhauben u. ä. für oft regionalen Vertrieb produzierte. Im Jahr 1891 lieferte die Margarethenhütte die Hochspannungsisolatoren für die weltweit erste funktionstüchtige Fernleitung Lauffen - Frankfurt zur Übertragung elektrischer Energie in Form von Drehstrom. Für den Eigenbedarf wurde auch Kohle gefördert, jedoch 1905 eingestellt.
Nachteilig auf den preiswerten Vertrieb wirkte sich der fehlende Eisenbahnanschluss aus. Nach einem Projekt aus den 1880er Jahren zu einer Bahnstrecke Bautzen - Weißwasser wurde 1890 die Nebenstrecke Bautzen - Hoyerswerda mit westlicherer Streckenführung eröffnet - es blieb beim Transport der Produkte mit Pferdefuhrwerken zum Bahnhof. Entlastung brachte erst die 1906 erbaute Zweigbahn Radibor - von deren Bahnhof Großdubrau einen Werksanschluss erhielt.
Die Produktpalette wurde bis in die 1920er Jahre vor allem in Richtung Elektroporzellan und Hochspannungsisolatoren profiliert; Fa. Schomburg entwickelte sich zu einem weltweit führenden Unternehmen dieser Branche. 1922 folgte die Fusion mit der Porzellanfabrik Kahla zur Hermsdorf-Schomburg-Isolatoren GmbH (HESCHO).
Nach fast vollständiger Demontage auf Befehl der SMAD infolge der Rüstungsproduktion während des Zweiten Weltkrieges wurde das Werk 1946 mit einem Brennofen für Gebrauchsgeschirr wieder in Betrieb genommen. Ab 1948 wurde der VEB Elektroporzellan Großdubrau als Teil des Kombinates Keramische Werke Hermsdorf ein zweites Mal ein weltweit führender Produzent für Hochspannungsisolatoren. Nach 1990 durch die Treuhand verkauft, wurde das Werk 1993 trotz konkurrenzfähiger Technologien und Rezepturen geschlossen.
1991 wurde ein Förderverein mit dem Ziel gegründet, mindestens ein Traditionszimmer für die lange Werksgeschichte einzurichten. Über Fördermittel wurden Maschinen aus der Produktion von der Treuhand gekauft und vorerst im Hochspannungsprüffeld, einem Hallenanbau nördlich des heutigen Museumsgebäudes, untergebracht. Das Gebäude des Technikums (siehe Bild) wurde letztlich als Museum eingerichtet; auch die Halle des Hochspannungsprüffeldes konnte durch den Förderverein genutzt werden. Dem Förderverein ist zu danken, dass in Form eines Museums an die großen Traditionen, an Prozesse und Technologien vor allem der Produktion von Elektroporzellan würdig erinnert wird.
Bestimmend ist der dreigeschossige Klinkerbau mit Pultdach, an den nordseitig eine über einen längeren Zeitraum entstandene Gebäudegruppe in ähnlicher Höhe mit verschiedenen Dachformen anschließt. Insofern repräsentiert der vielgliedrige Bau auch ein Stück der mittlerweile fast 150jährigen Betriebsgeschichte. Im Außenbereich wurden eine Vielzahl unterschiedlicher Isolatoren und Maschinen, die die Firmengeschichte illustrieren, aufgestellt.
Die ehemalige Margarethenhütte mit dem Gebäude des Elektroporzellanmuseums ist von großer industrie- und regionalgeschichtlicher Bedeutung.

LfD-BKM/2023

Museum Margarethenhütte

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Zur Kohlengrube 3
Ort
Großdubrau
Alternativer Ortsname
Wulka Dubrawa
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Museum Margarethenhütte”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-31000340 (Abgerufen: 17. März 2025)
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