Strecke 6668 Neschwitz - Wetro (Puschwitz)

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Neschwitz, Puschwitz
Kreis(e): Bautzen
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 15′ 33,92″ N: 14° 18′ 32,42″ O 51,25942°N: 14,30901°O
Koordinate UTM 33.451.784,35 m: 5.678.900,94 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.451.902,02 m: 5.680.728,07 m
  • Strecke 6668 NP Neschwitz - Wetro (Puschwitz), ehemaliger Werklokschuppen in Wetro

    Strecke 6668 NP Neschwitz - Wetro (Puschwitz), ehemaliger Werklokschuppen in Wetro

    Fotograf/Urheber:
    Tom Pfefferkorn
    Medientyp:
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  • Strecke 6668 NP Neschwitz - Wetro (Puschwitz), Straßenquerung zwischen Wetro und Neschwitz

    Strecke 6668 NP Neschwitz - Wetro (Puschwitz), Straßenquerung zwischen Wetro und Neschwitz

    Fotograf/Urheber:
    Tom Pfefferkorn
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Mit der Strecke 6668 NP Neschwitz - Wetro (Puschwitz) liegt ein äußerst interessantes Kapitel der Industriegeschichte vor uns, welches nicht nur reionale Bezüge aufweist und beinahe in die großen Räder der Geschichte eingreift. Bereits 1904 wurde das Schamotte- und Silikawerk Gustav Ruhland in Wetro gegründet. Neben dem Abbau der keramischen Rohstoffe in unmittelbarer Werksnähe baute man bereits vor 1945 zeitweise Braunkohle für den Eigenbedarf ab. 1947, in Zeiten großen Brennstoffmangels, erinnerte man sich dieses lokalen Vorkommens - durch den SMAD-Befehl Nr. 132 vom 29.05.1947 wurden lokale Gebietskörperschaften ermächtigt, Kohle-Kleinvorkommen selbst zu erschließen. Unter Federführung des Landkreises Dresden wurde, nach einer Vereinbarung über Kohlelieferungen mit der Deutschen Reichsbahn, von dieser der Bau eines regelspurigen Anschlussgleises vom Bahnhof Neschwitz bis direkt in die Grube vorangetrieben. Innerhalb eines halben Jahres wurde die fast vier Kilometer lange Strecke nahezu fertiggestellt. Bis Mitte 1948 wurden bereits über 50.000 Tonnen Rohbraunkohle gefördert.
1960 stellte das Braunkohlenwerk Puschwitz aufgrund der Erschöpfung der Vorräte die Förderung ein, und die Anlagen wurden in den Werkbahnanschluss des bis 1964 als Ersatzneubau errichteten VEB Feuerfestwerke Wetro umgewandelt. Das Schamottewerk Wetro war in dieser Zeit das modernste und größte in der DDR.
Mit dem fortschreitenden Abbau der keramischen Rohstoffe stieß man in den 1980er Jahren wiederum auf nennenswerte Kohlevorkommen, die, über dem Ton liegend, ohnehin abgebaut werden mussten. Zur Vermeidung der Aufhaldung und wirtschaftlichen Nutzung wurde zwischen 1985 und 1992 beinahe täglich Ganzzüge ins Kraftwerk Boxberg abgefahren.
Am 5. Januar 2001 wurde die Anschlussbahn mit der Bahnstrecke Bautzen - Hoyerswerda stillgelegt und unmittelbar danach abgebaut.
Heute findet man sowohl die Trasse und den Übergabebahnhof nahe des Puschwitzer Wassers; auch ein Lokschuppen auf dem Werksgelände ist vorhanden. Die Ausbindung aus dem ehemaligen Bahnhof Neschwitz ist ebenfalls zu erkennen. Die Relikte sind eisenbahn-, bergbau- und industriegeschichtlich von Interesse.

LfD-BKM/2023

Strecke 6668 Neschwitz - Wetro (Puschwitz)

Schlagwörter
Ort
Wetro
Alternativer Ortsname
Wetrow
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Strecke 6668 Neschwitz - Wetro (Puschwitz)”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-31000319 (Abgerufen: 16. März 2025)
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